Bei der Internationalen Klimakonferenz in Paris hat sich die Weltgemeinschaft darauf geeinigt, die Erderwärmung bis 2100 auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustrialisierten Zeit zu begrenzen. Dies ist nun mehr als sieben Jahre her – sieben Jahre, in denen bereits einige Fortschritte gemacht wurden, die jedoch bei Weitem nicht ausreichen, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen und eine Trendwende zu bewirken. Im Gegenteil: Ohne drastische Verminderung der CO2-Emissionen wird die Erdtemperatur voraussichtlich um bis zu drei Grad ansteigen. Krisen wie Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg halten die Welt weiter in Atem, während der Klimawandel ungebremst voranschreitet. Er gehört zu den größten Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht.
Nimmt die Erderwärmung Fahrt auf, werden die Folgen dramatisch sein, wie der Weltklimarat uns immer wieder eindringlich beschreibt: Noch mehr Extremwetterereignisse, Wasserknappheit, unsichere Lebensmittellage, wahrscheinliche soziale Verwerfungen – aber auch der Verlust von Biodiversität und ganzer Ökosysteme. Unter den Folgen leiden am stärksten die Entwicklungsländer, obwohl sie am wenigsten zum Klimawandel und Artenschwund beigetragen haben. Deshalb muss die Weltgemeinschaft rasch und entschieden gegensteuern – in allen Lebensbereichen und indem Klima und Biodiversität zusammen adressiert werden.
Im 13. Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen hat sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen zu ergreifen. Die KfW unterstützt im Auftrag der Bundesregierung ihre Partnerländer weltweit bei der klimafreundlichen Umgestaltung ihrer Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme. Ihre gesamten Förderaktivitäten richtet sie dabei auf die Pariser Klima-Agenda und die UN-Nachhaltigkeitsziele aus.
Die Zusagen für klima- und umweltrelevante Vorhaben der KfW Entwicklungsbank bewegen sich seit vielen Jahren auf einem hohen Niveau und machen rund die Hälfte der Gesamtzusagen aus. 2022 lagen die Zusagen, die gezielt zur Erreichung des SDG 13 beitragen werden, bei mehr als 6,2 Mrd. Euro. Unter anderem damit werden in den kommenden Jahren voraussichtlich gut 11,2 Mio. Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent jährlich in den Partnerländern eingespart. Rund 21 Mio. Menschen werden bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels direkt unterstützt, weitere 40 Mio. Menschen indirekt – z.B. durch Versicherungen.
Für die KfW stehen Maßnahmen zu Klimaschutz, -anpassung und -resilienz trotz der vielen neu hinzugekommenen Krisen weiterhin ganz oben auf der Agenda. Neben ihren Bemühungen, nach der Corona-Pandemie einen grünen Wiederaufbau nach dem Prinzip „build back better“ in ihren Partnerländern zu unterstützen, bei dem Wirtschafts- und Klimaziele nicht mehr in Widerspruch zueinanderstehen, sondern beide zu nachhaltiger Stabilität beitragen, setzt sie sich aktiv dafür ein, das Bewusstsein für den Konnex aus Klima- und Biodiversitätsschutz zu schärfen. Sowohl die Begrenzung der Erderwärmung als auch eine Trendumkehr beim Artensterben lassen sich nur mit Fortschritten auf dem jeweils anderen Gebiet erreichen. Nur, wenn beide Aspekte einbezogen werden, können Volkswirtschaften sich zukunftsfähig im Sinne des Pariser Klimaabkommens und der Agenda 2030 aufzustellen.