Schulkinder mit ihrem Lehrer vor dem Schulgebäude, daneben das SDG 16-Icon: "Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen"

    SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

    Frieden fördern für nachhaltige Entwicklung

    Nachhaltige Entwicklung im Sinne der Agenda 2030 ist nur dort möglich, wo Frieden herrscht. Umgekehrt gilt als wirksamstes Mittel gegen Krieg und Gewalt eine inklusive und nachhaltige Entwicklung. Menschen müssen frei von Angst und jeder Form der Gewalt sein können. Und sie müssen Schutz durch ein stabiles Rechtssystem erhalten. Erst dann ist ihr Leben menschenwürdig, und erst dann können sie ihr volles Potenzial entfalten und Entwicklung vorantreiben.

    Der Krieg in der Ukraine führt uns direkt in Europa vor Augen, was in vielen anderen Gegenden der Welt seit Jahren Realität ist. Die Zahl gewaltsamer Konflikte hat drastisch zugenommen. Nach wie vor kommen die Menschen in der Demokratischen Republik Kongo, der Sahelzone, in Myanmar oder im Gaza-Streifen nicht zur Ruhe. Doch auch jenseits aktiver Konflikte wird die weltweite Fragilität durch Wirtschaftskrisen, klimawandelbedingte Extremwetterereignisse, politische Polarisierung und wachsende Ungleichheit verstärkt. Entsprechend steigt auch die Zahl der Länder, deren Staatlichkeit versagt. Laut OECD Fragility Report lebt ein Viertel der Weltbevölkerung (rund 2,1 Mrd. Menschen) in fragilen Kontexten und gleichzeitig meist in extremer Armut. Ändert sich am derzeitigen Trend nichts, könnten der OECD zufolge bis 2040 rund 92 % der extrem Armen in hochgradig oder extrem fragilen Umständen leben – mit gravierenden Folgen für sie persönlich, aber auch das internationale System als Ganzes.

    Zugleich, und zum Teil als Folge davon, steigt die Zahl der Geflüchteten und Vertriebenen immer weiter an. Ende April registrierte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR über 122 Millionen gewaltsam vertriebene Menschen wetlweit – eine Zahl, die sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt hat, während die zur Verfügung stehenden Mittel aufgrund massiver Kürzungen stetig sinken.

    Und die globalen Treiber von Fragilität entwickeln sich weiter: Globale Lieferketten und Handelswege werden durch Konflikte stark eingeschränkt. Getreide wird knapp, da die Ukraine als Anbau- und Exportland mitunter ausfällt und auch der Getreideexport aus Russland eingeschränkt ist. Die Instabilität im Nahen Osten beeinträchtigt Handelsrouten wie den Suezkanal. Darüber hinaus nimmt die Zahl klimabedingter Katastrophen zu, mit verstärkter Auswirkung auf vulnerable Bevölkerungsgruppen im globalen Süden. Hunger und Not – nicht zuletzt in vielen Ländern Afrikas – verschärfen sich bereits jetzt und werden noch mehr Menschen in die Flucht zwingen sowie bereits bestehende Konflikte schneller eskalieren lassen.

    Gerade weil sich die Situation weltweit verschlechtert, ist es umso wichtiger, die strukturellen Ursachen von Fragilität und Konflikten frühzeitig zu bekämpfen, der gewaltsamen Eskalation vorzubeugen, ihre negativen Auswirkungen abzumildern sowie gute Regierungsstrukturen und legitime rechtsstaatliche Institutionen zu fördern. Für all das setzt sich die KfW Entwicklungsbank seit langem auf unterschiedliche Weise ein.

    Da die Zahl von Krisen und Konflikten in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist, setzt die KfW immer mehr Vorhaben im fragilen Kontext sowie Projekte zu Guter Regierungsführung um. Im Jahr 2024 hat die KfW Entwicklungsbank Neu-Finanzierungen in Höhe von mehr als 1,1 Mrd. Euro getätigt, die voraussichtlich einen Beitrag zur Erreichung des SDG 16 leisten.

    Mit den 2024 unterzeichneten Finanzierungsverträgen werden künftig voraussichtlich über 19,3 Millionen Menschen von Maßnahmen zur Friedensförderung profitieren sowie mehr als 30,3 Millionen Menschen in Krisenkontexten einen verbesserten Zugang zu Basisdienstleistungen erhalten. Zudem wird erwartet, dass damit mehr als 11,8 Millionen Geflüchtete, Binnenvertriebene, Rückkehrende und Bewohner aufnehmender Gemeinden unterstützt werden. Darüber hinaus erhalten voraussichtlich mehr als 16,3 Millionen Menschen Zugang zu verbesserten Verwaltungsdienstleistungen.

    Mit ihren Vorhaben trägt die KfW weltweit dazu bei, Not zu lindern und funktionierende Rahmenbedingungen für nachhaltige Entwicklung zu schaffen.

    „Das Rückgrat der Wirtschaft“

    Interview mit Andrii Gapon, Vorsitzender der Geschäftsführung des Business Development Fund (BDF), zur Lage der ukrainischen Wirtschaft in Zeiten des Krieges und der Bedeutung des BDF.

    „Der Duft von Linden und Zucker“

    Das Start-up Rekava stellt Kerzen mit dem Duft der Städte der Ukraine her. Nach Kriegsbeginn musste es nach Lviv umsiedeln, wo es von der KfW gefördert wurde und ein kleines Team – überwiegend Binnenvertriebene – beschäftigt.

    Der Beitrag der KfW zu SDG 16