Nach Zerfall der Sowjetunion und dem Fall der Berliner Mauer wandelte sich Südosteuropa rasch. Nach Jahrzehnten kommunistischer Diktatur im damaligen Ostblock setzen sich in vielen Ländern Demokratie und Marktwirtschaft durch. Länder wie Ungarn, Tschechien, Polen, Slowenien, die Slowakei oder die baltischen Staaten schafften rasch den Anschluss an Westeuropa und konnten der Europäischen Union (EU) beitreten. In einigen Ländern war der Umbruch aber auch von Konflikten bis hin zum Krieg und einem zunächst dramatischen Niedergang der Wirtschaft begleitet.
Hohe Arbeitslosigkeit und verbreitete Armut bleiben weiter eine zentrale Herausforderung in der Region. Als Folge der bewaffneten Auseinandersetzungen, fehlender Investitionen und der Misswirtschaft der planwirtschaftlichen Ära entspricht die Infrastruktur, besonders die Energie- und Wasserversorgung, oft nicht westlichen Standards. In einigen Staaten, zum Beispiel in den Staaten des Kaukasus, gibt es auch noch Demokratiedefizite, staatliche Institutionen sind oft nicht leistungsfähig genug.
Die KfW Entwicklungsbank unterstützt im Auftrag der Bundesregierung die Länder in Ost- und Südosteuropa dabei, den sozialen und wirtschaftlichen Wandel vorzubringen. Hierzu gehört es dazu beizutragen, dass neue Arbeitsplätze entstehen: Im Finanzsektor wird in nahezu allen Ländern der Region der Aufbau leistungsfähiger Finanzinstitutionen gefördert, die sich daran beteiligen, Kleinst-, kleine und mittlere Betriebe langfristig zu finanzieren.
Die KfW trägt dazu bei, die für wirtschaftlichen Fortschritt notwendige Infrastruktur zu modernisieren und auszubauen: Dazu gehört eine verbesserte Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung sowie modernes Abfallmanagement. Außerdem geht es darum, eine nachhaltige Energieversorgung durch den Ausbau umweltschonender erneuerbarer Energien sicherzustellen, gleichzeitig soll die effiziente Verwendung der erzeugten Elektrizität sichergestellt werden. Insgesamt sagte die KfW Entwicklungsbank für die Region Südost-Europa/Kaukasus im Jahr 2019 rund 1,4 Mrd. EUR zu.