Stand: 05/2021
Die Republik Moldau ist eines der ärmsten Länder Europas. Familien sind auf Überweisungen der Angehörigen angewiesen, die im Ausland arbeiten. Vor allem auf dem Land ist die Lebensqualität sehr niedrig, die kommunale Infrastruktur wie das Wasserver- und Abwasserentsorgungssystem ist marode. Die KfW Entwicklungsbank unterstützt Moldau bei der Rehabilitierung und Modernisierung der Infrastruktur.
Projekttitel | Wasserversorgung und -entsorgung sowie Initiative Sanitärversorgung im Rayon Cahul |
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Auftraggeber | Ministerium für für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) |
Land/Region | Republik Moldau |
Projektpartner | Stadtverwaltung Cahul und Regionalagentur Süd (RDA South) |
Die Wasser- sowie Abwasserinfrastruktur der Gemeinden Moldaus stammt überwiegend noch aus sowjetischer Zeit und ist sowohl quantitativ als auch qualitativ nicht mehr angemessen. Jahrzehntelang wurden nicht nur Erneuerungs- und Erweiterungsinvestitionen, sondern auch wichtige Instandhaltungsarbeiten unterlassen, was zu erhöhten Gesundheits- und Versorgungsrisiken führt. Die Übertragungsleitung zur Wasserversorgung im Rayon Cahul, welche aus Oberflächenwasser des knapp 10 km entfernten Flusses Pruth erfolgt, ist völlig marode. Das veraltete Transportleitungs- und Verteilungsnetz ist in schlechtem Zustand, es treten häufig Leckagen und Rohrbrüche auf, die in Wasserverlusten von 50 % resultieren. Ein weiteres Problem der maroden Leitungen ist die Gefahr des Eintrags von Verunreinigungen, welche die Qualität des Trinkwassers beeinträchtigen. Verschmutzungen des Trinkwassers werden unter anderem durch häufige Rohrbrüche, insbesondere im Kanalnetz, verursacht und tragen zu den ohnehin existierenden mangelhaften Hygienestandards bei, welche Gesundheitsrisiken der Bevölkerung mit sich bringen.
Aus diesem Grund hat die moldauische Regierung ein nationales Reformprogramm für den Wasser- und Abwassersektor aufgesetzt, um der Bevölkerung schrittweisen Zugang zu einer angemessenen Wasser- und Sanitärversorgung zu ermöglichen und dadurch zu verbesserten Lebensbedingungen, Gesundheit und wirtschaftlicher Entwicklung auch in ländlichen Gemeinden beizutragen.
Im Rahmen der Deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit der Republik Moldau wird die Sanierung und der Ausbau des Wasserversorgungs- und Abwassernetzes in der Projektregion Cahul unterstützt. Das Projekt unterstützt außerdem die Umsetzung des Assoziierungsabkommens EU-Moldau durch die Förderung der regionalen Entwicklung und den Beitrag zur Erhaltung, zum Schutz und zur Verbesserung der Umweltqualität in den Wassergebieten.
Im Rahmen des Projekts sollen verschiedene Maßnahmen durchgeführt werden, unter anderem:
Ziel des Vorhabens ist es, die Zahl der Menschen, die von qualitativ hochwertigen Wasser- und Abwasserdienstleistungen profitieren, zu erhöhen und die Qualität des täglichen Lebens zu verbessern, insbesondere für die neu an die Versorgungs- und Abwassernetze angeschlossenen Haushalte. Somit wird ein Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen, insbesondere der armen semi-urbanen und ländlichen Bevölkerung, sowie zum Umweltschutz und Schutz natürlicher Ressourcen geleistet. Außerdem werden die Kapazitäten kommunaler und regionaler Wasserversorger für einen umweltfreundlichen und wirtschaftlich nachhaltigen Betrieb gestärkt.
Die Bundesregierung hat 23,5 Mio. Euro für die Projektdurchführung zugesagt. Darüber hinaus wird Moldawien einen Eigenbeitrag zum Projekt leisten.
Das Projekt fördert eine nachhaltige, kontinuierliche und verbrauchsorientierte Trinkwasserversorgung sowie eine nachhaltige, umweltgerechte Abwasserentsorgung. Besonders durch die Wasserverlustreduzierung und den Ausbau des Abwassersystems leistet das Projekt einen unmittelbaren Beitrag zum Ressourcen- und Umweltschutz. Damit trägt es zur Verringerung negativer Einflüsse auf die Gesundheitssituation der Bevölkerung und insbesondere der Neugeborenen und Kinder bei.
Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag: