Stand: 10/2022
Mali ist eines der ärmsten Länder der Erde. Seit 2012 erlebt das Land gewaltsame Konflikte, die sich auf den Norden und das Zentrum des Landes erstrecken. Die Lage ist nach wie vor instabil. Umso wichtiger ist es, die Lebensbedingungen der Menschen nachhaltig zu verbessern. Das mindert die Armut, schafft neue Perspektiven und stärkt die Resilienz gegen äußere Einwirkungen und den Klimawandel. Die KfW fördert daher in Mali im Auftrag der Bundesregierung und anderer internationaler Geber ein umfangreiches Programm zur Kleinbewässerung. Wird die Landwirtschaft ausgebaut und produktiver betrieben, hat Mali das Potenzial, dauerhaft zur Nahrungsmittelversorgung in der gesamten Sahelzone beizutragen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser spielt dabei eine zentrale Rolle.
Auf dem Human Development Index der Vereinten Nationen belegte Mali 2019 Platz 184 von 189. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze, ein Drittel ist chronisch mangelernährt. Gleichzeitig erreichte Mali im Mittel der letzten Jahre ein Wirtschaftswachstum von rund 5 %. Trotzdem gelingt es dem Land nur langsam, die Armut zu verringern. Das liegt an institutionellen Schwächen auf kommunaler, regionaler und nationaler Ebene und einem ländlichen Bevölkerungswachstum von über 3 % pro Jahr. Außerdem ist die politische Lage im Land weiterhin sehr angespannt. Immer wieder kommt es zu Gewalttaten, vor allem im Norden und im Zentrum des Landes.
Doch Potentiale sind vorhanden: Die Landwirtschaft ist der bedeutendste Wirtschaftszweig Malis. Hier arbeiten drei Viertel der Bevölkerung. Aufgrund der Folgen des Klimawandels und des starken Bevölkerungswachstums gelingt es kleinbäuerlichen Familien in Mali jedoch immer weniger, ihre Existenz zu sichern. Dabei verfügt Mali über große Wasserreserven, vor allem im trockenen Zentrum und Norden des Landes und entlang des Niger. Mit gezielter Bewässerung ließe sich die landwirtschaftlich nutzbare Fläche um etwa das Fünffache steigern.
Um die landwirtschaftlich genutzten Flächen deutlich auszuweiten, verabschiedete die Regierung Malis Anfang 2012 das Nationale Programm für Kleinbewässerung. Im Rahmen des Programms finanziert die KfW im Auftrag der Bundesregierung diverse Vorhaben, die durch nachhaltige Kleinbewässerung Ernten steigern, die Lebenssituation der Menschen auf dem Land verbessern und so neues Vertrauen in kommunale, regionale und nationale Strukturen schaffen, was für stabile Verhältnisse unabdingbar ist.
Die Bevölkerung ist eng in die Veränderungen eingebunden. Die Bäuerinnen und Bauern beteiligen sich an der Finanzierung mit einem Eigenbetrag und arbeiten an den neuen Bauwerken mit. Das stellt sicher, dass die Fördermaßnahmen ihren Bedürfnissen entsprechen. Wegen der angespannten Lage werden auch lokale und regionale Gremien unterstützt, die an der gerechten Zuteilung der Nutzflächen mitwirken und Konflikte möglichst vorbeugend entschärfen. Dabei werden kulturelle Eigenheiten und Bräuche beachtet.
Frauen werden in den Programmen besonders berücksichtigt, denn sie nehmen in der Landwirtschaft Malis zwar eine Schlüsselfunktion ein, sind aber traditionell benachteiligt. Sie haben weniger Zugang zu Land, Märkten und Finanzen. In den Vorhaben sind Frauen in allen Entscheidungsgremien vertreten und erhalten jeweils einen vorher festgelegten Anteil der neu bewässerten Flächen. Das stärkt ihre Stellung in der Gesellschaft und nutzt der ganzen Familie, da die Frauen jetzt deutlich zu den Haushaltseinkommen beitragen.
Die komplexen Vereinbarungen werden vor dem Bau der eigentlichen Maßnahmen zur Kleinbewässerung in jedem Dorf schriftlich festgehalten. Systematisch werden Vereinbarungen und Verträge zwischen den Bauunternehmen, der Bevölkerung und den für den Betrieb verantwortlichen Kommunen geschlossen. Diese legen fest, wer wofür verantwortlich zeichnet und wie die Investitionen später zu bewirtschaften sind. Damit die Menschen ihren Teil der Vereinbarung auch wirklich erfüllen können, werden sie in Fragen des Bewässerungsmanagements, der Anbautechniken oder der Instandhaltung von Bauwerken und Motorpumpen geschult. Dies hat einen positiven Nebeneffekt: Auch die Alphabetisierung von Erwachsenen wird gefördert.
Mit dem Programm zur Kleinbewässerung trägt die KfW im Auftrag der Bundesregierung dazu bei, die Nahrungsmittelproduktion in Mali zu erhöhen und die immer noch weit verbreitete Mangelernährung zurückzudrängen. Umgesetzt wird die ganze Bandbreite an Bewässerungsmöglichkeiten. Durch Pumpen und Kanäle werden Felder gezielt bewässert. Natürliche Überschwemmungsflächen dienen der Wasserrückhaltung für Zeiten, in denen der Fluss weniger Wasser führt oder Regen ausbleibt. Die Rückhaltebecken tragen auch dazu bei, dass sich Grundwasser anreichern kann. Talauen, Staudämme und aus Flachbrunnen bewässerte Gemüsegärten gehören zu den Maßnahmen, die die KfW finanziert. Damit die fruchtbare Erde bei Regen nicht weggespült wird, wird auch der Erosionsschutz gestärkt. Neue oder sanierte Straßen, Pisten und Lagerhäuser sorgen für eine bessere Vermarktung von landwirtschaftlichen Gütern.
Die bisherigen Erfolge
Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:
KfW Bankengruppe
Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank
Landwirtschaft, Wasser und Biodiversität Westafrika
KfW Office Bamako
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