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Staatliche Berufsschulen werden zu Exzellenzzentren

Offensive für hochwertige Berufsbildung

Karte von Kenia

Stand: 10/2022

Kenia zählte in den vergangenen Jahren zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften in Afrika südlich der Sahara. Trotz dieser Fortschritte ist die Arbeitslosigkeit mit offiziell rund 9 % nach wie vor hoch. Unter den Jugendlichen haben sogar mehr als 22 % keinen Arbeitsplatz. Dazu kommen Millionen von informell Beschäftigten. Jedes Jahr drängen bis zu 1 Mio. weitere Jugendliche aus den Schulen auf den Arbeitsmarkt. Gleichzeitig fehlt es im Land dringend an gut ausgebildeten Fachkräften. Der Schlüssel, diese Probleme zu lösen, liegt in der Beruflichen Bildung. Erfüllt sie hohe Standards, ist nah am Markt und fügt sich in einen integrierten Bildungsansatz ein, hilft sie, den Bedarf des Arbeitsmarktes mit qualifizierten jungen Menschen zu decken und bietet der heranwachsenden Generation gute Zukunftsperspektiven. Die KfW unterstützt die Berufliche Bildung in Kenia seit vielen Jahren.

ProjekttitelKenianisch-Deutsche Berufsbildungsinitiative
AuftraggeberBundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land/RegionKenia
ProjektpartnerBildungsministerium/Ministerium für Industrie, Handel und Unternehmensgründung/Ministerium für IKT, Innovation und Jugendangelegenheiten

Ausgangslage

In Kenia gibt es einige tausend staatliche und private Berufsschulen. Aber die kenianische Berufsbildungslandschaft ist zerklüftet. Die Schulen werden zum Teil auf Gemeindeebene, zum Teil von verschiedenen Ministerien verwaltet. Zudem sind viele von ihnen schlecht ausgestattet, es gibt kaum ausreichend qualifizierte Lehrkräfte und der Lehrplan orientiert sich wenig an der Praxis. Die Kenianisch-Deutsche Berufsbildungsinitiative, die 2017 vom BMZ ins Leben gerufen wurde, hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Standards in der Berufsbildung anzuheben. Das soll mehr gut ausgebildeten Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Weg in den formellen Arbeitsmarkt ebnen und ihnen den Aufbau einer eigenen Existenz ermöglichen.

Doch das Engagement der KfW in Kenia beschränkt sich nicht allein auf die Berufsbildung. Um erfolgreich sein zu können, muss sich Berufliche Bildung ins gesamte Bildungssystems integrieren. Die KfW fördert daher in Kenia neben der Beruflichen Bildung auch eine Gründerfinanzierung sowie seit 2004 auch die Primar- und Sekundarschulbildung und andere soziale Programme. Sie alle bauen aufeinander auf und ergänzen sich – immer mit dem Ziel, Jugendlichen eine berufliche Zukunft zu ermöglichen.

Frau arbeitet in einer Werkstatt
Elektriker arbeiten im Rahmen ihrer Ausbildung in einer Werkstatt.

Projektansatz

Kernstück der aktuellen Kenianisch-Deutschen Berufsbildungsinitiative ist es, staatliche Berufsschulen zu Exzellenzzentren auszubauen. Die Schulen erhalten Mittel, um neue Gebäude zu errichten und eine angemessene Ausstattung anzuschaffen, inklusive Computer und Technik. Außerdem werden Fortbildungsmaßnahmen für eine bessere Unterrichtsqualität und professionellere Verwaltung unterstützt. Ausgewählt wurden zunächst drei Schulen im Raum Nairobi: das Kiambu Institute of Science and Technology, das Nairobi Technical Training Institute und das Thika Technical Training Institute. Diese Zentren sollen in Zukunft in der Lage sein, hochwertige, arbeitsmarktrelevante Aus- und Weiterbildungen anzubieten. Gleichzeitig sollen sie mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen und dadurch den Zugang zu hochwertiger Berufsbildung erleichtern. Hier haben kenianische Jugendliche dann die Möglichkeit, eine Ausbildung auf Facharbeiter-Niveau zu absolvieren, und zwar in Berufsfeldern mit erwiesener Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt.

Damit die Ausbildung den Erfordernissen des Marktes entspricht, sind private Unternehmen darin eingebunden, Lehrpläne zu entwickeln, Ausstattungsstandards festzulegen und Prüfungen abzunehmen. VW, KVM und Krones gehören zu denen, die das Programm unterstützen, indem sie Ausbildungspersonal zur Verfügung stellen und Praktika in ihren Betrieben anbieten.

In Nairobi soll darüber hinaus ein Gründerzentrum entstehen, um Wege in die Selbständigkeit aufzuzeigen. Auch kleine und wachsende mittelständische Unternehmen erhalten Unterstützung, vor allem über Gutscheine für Weiterbildungen und Coachings sowie in Form von Finanzierungshilfen.

Weil zu Bildung mehr gehört als der Blick in ein Buch oder die Arbeit in einer Werkstatt, hat die KfW im Auftrag der Bundesregierung ferner ein Programm aufgelegt, das die sozialen Kompetenzen der Jugendlichen stärkt: zum Beispiel bei den Themen Gesundheit, Sport, Aufklärung und Verhütung sowie durch gesellschaftliche Aktivitäten. Dabei arbeitet die KfW mit der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung und der niederländischen Stiftung Triggerise zusammen.

Wirkungen

In den drei Exzellenzzentren für Berufliche Bildung entstehen neue Werkstattgebäude mit allen technischen Anschlussmöglichkeiten, ausreichend Betriebsfläche und moderner Ausstattung.

  • Ingesamt werden dadurch 560 Werkstattplätze geschaffen, an denen jährlich 800 Auszubildende lernen können.
  • Das Gründerzentrum in Nairobi soll bis zum Jahr 2024 etwa 50.000 Jugendliche beraten, begleiten und unterstützen.
  • Am Ende des Programms sollen insgesamt 18.000 Jugendliche an Sport- oder anderen Lifeskills- und Bildungsangeboten teilgenommen haben.

Praxisorientierte Berufsbildung hat Zukunft. Sie ist einerseits ein effektives Instrument, um die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen zu erhöhen. Andererseits bedient sie die steigende Nachfrage der Wirtschaft nach qualifizierten Arbeitskräften, gerade in Afrika.

Allerdings genügt es nicht, Institutionen der beruflichen Bildung aufzubauen. Zusätzlich wird ein integrierter Beschäftigungsansatz benötigt, der vor allem eine solide Primar- und Sekundarbildung, aber auch andere ergänzende Bildungsformate wie Gründerzentren oder Stipendienprogramme sowie Finanzierungsangebote enthält. In Kenia gelingt das durch verschiedene Programme, die sich gegenseitig ergänzen und aufeinander aufbauen, bereits gut.

Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

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