Stand: 03/2024
Südafrikas Stromversorgung ist bisher in hohem Maße von Kohlekraftwerken abhängig. Das geht mit einem hohen Ausstoß an Treibhausgasen einher. Die Regierung hat Reformen des Sektors eingeleitet. In Zukunft soll ein großer Teil der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen. Bei der Klimakonferenz in Glasgow haben sich Deutschland, die Europäische Union und weitere G7-Geberländer dazu verpflichtet, die Energiewende Südafrikas großzügig zu unterstützen. Die KfW fördert daher gemeinsam mit der GIZ im Auftrag der Bundesregierung einen Ausbau der Erneuerbaren Energien in Südafrika, eine sozialgerechte Energiewende und den Einstieg in eine grüne Wasserstoffproduktion in industriellem Ausmaß. Dies ist ein Beitrag Deutschlands zur Just Energy Transition Partnership (JETP) mit Südafrika.
Südafrika ist bisher in hohem Maße von der Kohleverstromung abhängig. 80 % des Stroms wird mit Hilfe von Kohle erzeugt. Die niedrigen Strompreise lockten energieintensive Unternehmen an. Doch was einst als Vorteil erschien, erweist sich heute als Falle. Die Kohleverstromung erzeugt einen hohen Ausstoß an Kohlendioxid, wie hoch, zeigt der internationale Vergleich: Südafrika gehört zu den 17 Ländern mit den höchsten Werten weltweit. Zudem kommt es in den veralteten Kohlekraftwerken häufig zu Störungen und der Strom muss stundenweise unterbrochen werden. All diese Faktoren haben zu einem Umdenken geführt. Die südafrikanische Regierung möchte unabhängiger von der Kohleverstromung werden und so ihre ambitionierten nationalen Klimabeiträge (NDC) erreichen, nämlich eine Reduktion der Emissionen um 350 bis 420 Megatonnen Kohlendioxidäquivalente bis 2030.
Erneuerbare Energien, insbesondere Windkraft und Solarenergie, werden deutlich ausgebaut. Der Umstieg bedroht zunächst Arbeitsplätze im Kohleabbau und den Kraftwerken. Bisher arbeiten 90.000 Menschen in Südafrika im Kohlebergbau. Die Arbeitslosenquote ist mit landesweit knapp 32 % sehr hoch, in den Kohleregionen noch höher. Dies führt zu sozialen Spannungen.
Deutschland hat sich gemeinsam mit der Europäischen Union, Frankreich, den USA, und Großbritannien auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow zu einer Just Energy Transition Partnership (JETP) mit Südafrika verpflichtet. Inzwischen zählen auch Dänemark und die Niederlande zur International Partners Group. Das gemeinsame Ziel ist es, eine sozialverträgliche Energiewende in Südafrika zu unterstützen. Im Rahmen von JETP wurden Südafrika bis 2027 bis zu 8,5 Mrd. US-Dollar zugesagt. Die deutsche FZ trägt maßgeblich zur Durchführung bei.
Konkret unterstützt die deutsche Finanzielle Zusammenarbeit in folgenden Bereichen:
1) Reformen des südafrikanischen Energiesektors: Schrittweise Liberalisierung des Strommarktes
Ziel der Reformen ist, den staatlichen Konzern ESKOM zu entflechten, einen unabhängigen Übertragungsnetzbetreiber zu etablieren und die Energieversorgung auf erneuerbare Energien auszurichten. Dazu gehört eine Änderung des Elektrizitätsregulierungsgesetzes von 2006, das in Zukunft auch Privatanbietern erlaubt, Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz einzuspeisen. Dadurch entsteht mehr Wettbewerb auf dem Energiemarkt.
2) Ausbau der Netzinfrastruktur und der Erneuerbaren Energien:
eine zentrale Herausforderung in Südafrika besteht darin, dass ein Großteil der Flächen zum Betrieb von Windkraft- und Solaranlagen abseits der wirtschaftlichen Zentren liegen, in denen der Strom benötigt wird. Daher ist ein massiver Netzausbau eine Voraussetzung für den Umbau der Energiewirtschaft. Die Mobilisierung privaten Kapitals in erneuerbare Energien stellt ein weiteres Tätigkeitsfeld dar.
3) Unterstützung des Markthochlaufs für Grünen Wasserstoff:
Zur Energiewende gehört es auch, die Möglichkeiten der Produktion von Wasserstoff auszuloten. So finanziert die KfW im Auftrag des BMZ mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK ein Programm zum Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Südafrika. Es werden Pilotprojekte zur industriellen Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff unterstützt. Wasserstoff ist bisher noch teurer als die fossilen Energiequellen, eine finanzielle Unterstützung dieser Projekte soll ihre Wirtschaftlichkeit verbessern. Für Deutschland kann eine Kooperation mit Südafrika bei der Produktion von grünem Wasserstoff eine strategische Bedeutung haben.
4) Förderung der Beruflichen Bildung:
Um beispielsweise Windkraft- oder Solaranlagen zu nutzen, werden qualifizierte Arbeitskräfte benötigt. Zudem gilt es, die hohe Zahl arbeitsloser Jugendlicher für einen zukunftsgerichteten Arbeitsmarkt zu qualifizieren.
Die KfW unterstützt im Auftrag der Bundesregierung und zusammen mit anderen Gebern Reformen, die in erheblichem Maße dazu beitragen, die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen bis 2030 umzusetzen. Die Unterstützung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit über die KfW zielt darauf ab, die ehrgeizigen südafrikanischen Klimaziele zu erreichen und den Ausstoß an Treibhausgasen deutlich zu reduzieren. Der Strommarkt wird transparenter.
Das Pilotprojekt zur Produktion von grünem Wasserstoff in großem Maßstab ist zukunftsweisend, was den Ersatz von fossilen Brennstoffen angeht. Es könnte dazu beitragen, Wasserstoff und seine Produkte marktfähig zu machen.
Das über die KfW finanzierte Programm trägt dazu bei, Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energien zu schaffen und Fachkräfte für die Umsetzung der Energiewende zu qualifizieren.
Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:
KfW Bankengruppe
Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank
Länderbereich Subsahara-Afrika
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