Stand: 10/2025
Ein Jahr nach dem Sturz von Bashar al-Asad sind laut UN-Angaben 1,2 Millionen Menschen aus den Nachbarländern in das Land zurückgekehrt, außerdem zogen 1,9 Millionen Binnenvertriebene wieder in ihre Heimatgebiete (Stand Dezember 2025). Die Rückkehrer sind mit zerstörten Häusern, beschädigter Infrastruktur, zu wenig Arbeitsplätzen, defizitärer medizinischer Versorgung und einer instabilen Sicherheitslage konfrontiert.
Die deutsche EZ war auch während des fast 14 Jahre andauernden Krieges in Syrien aktiv – ohne Kooperation mit dem Assad-Regime. Über bestehende Kanäle kann die Entwicklungszusammenarbeit jetzt einen friedlichen Übergang unterstützen. Landesweit kooperiert die KfW u.a. mit UN-Organisationen und ausgewählten Nichtregierungsorganisationen: Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) werden Vorhaben mit UNICEF, UNDP, UNRWA und UN-Habitat umgesetzt – ein Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen und zur sozialen Kohäsion.
Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, viele sind Binnenvertriebene oder Flüchtlinge. Der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheit, Wasser und Bildung ist in vielen Regionen eingeschränkt.
Etwa 70 % der Menschen in Syrien haben keinen Zugang zu einer sicheren Wasserversorgung. Zerstörte oder beschädigte Wasser- und Abwasserinfrastruktur fördert die Ausbreitung von Krankheiten wie akuter Diarrhoe und Atemwegsinfektionen.
Kinder und Jugendliche sind aufgrund fehlender Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten sowie geeigneten psychologischen Betreuungsmöglichkeiten gefährdet und können in einen Teufelskreis aus Gewalt, Vertreibung und Chancenlosigkeit geraten.
Das Engagement von UNICEF gilt Kindern und Jugendlichen. Sie litten und leiden besonders unter dem Krieg – ihre Resilienz wurde und wird durch verbesserte Schulinfrastruktur, psychosoziale Betreuung und Bildungsangebote für Heranwachsende gestärkt. In den UNICEF-Wash-Vorhaben werden öffentliche Wasser- und Abwasserinfrastruktur - Wasserverteilungsnetze, Speicher, Brunnen, Pumpstationen, Abwassernetze und Kläranlagen - rehabilitiert. Davon profitieren sowohl die Bevölkerung in den Kommunen als auch Binnenflüchtlinge und rückkehrende Geflüchtete. Im Sinne einer höheren Betriebsnachhaltigkeit werden auch Ausrüstung, Ersatzteile und Zubehör für die Wartung und den Betrieb der rehabilitierten Infrastruktur gefördert.
UN-Habitat unterstützt Kommunen bei der Rehabilitierung von öffentlicher Infrastruktur. In Planungsworkshops mit den lokalen Gemeinden, Binnenflüchtlingen und Vertretern der Verwaltungen werden Prioritäten gesetzt und die Umsetzung der Maßnahmen angestoßen. An diesen Workshops nehmen Vertreter unterschiedlicher Altersgruppen teil, Männer und Frauen, Geflüchtete und Einheimische.
UNDP fährt einen multisektoralen Ansatz mit dem zentralen Anliegen der Beschäftigungsförderung - auch für Rückkehrer aus den Nachbarländern. In den vergangenen Jahren wurden vor allem durch Cash-for-Work-Maßnahmen kurzfristige Jobs geschaffen, durch kleinere Rehabilitierungsarbeiten an sozialer Infrastruktur (Schulen, Krankenhäuser) sowie die Installation von Solarpanels oder auch die Beseitigung von Trümmern und Abfallentsorgung. Daneben wurden Trainings, Beratung und Jobvermittlung organisiert, außerdem Zuschüsse zu Produktionsmitteln, Maschinen oder für Start-ups. Besonders gefördert werden sollen Frauen und Menschen mit Behinderungen.
Rechtsberatung und Förderung landwirtschaftlicher Betriebe in Gemeinden mit hohem Aufkommen an geflüchteten Personen aus dem Libanon ergänzen die Maßnahmen. Landwirte erhalten Trainings und bekommen Dünger und Saatgut.
Ab 2026 werden ausgewählte Krankenhäuser rehabilitiert und an die Versorgungsinfrastruktur (Wasser-Abwasser, Strom und Abfallentsorgung) angeschlossen, außerdem mit dringend benötigten medizinischen Geräten ausgestattet.
UNRWA engagiert sich im Rahmen des Projekts „Digitale Transformation und Basisversorgung“ durch gezielte Investitionen in digitale Infrastruktur (u.a. Hardware/IT-Ausstattung, verbesserte Internetverbindungen) und innovative Technologien (Software), um den Zugang sowie die Qualität und Effizienz von UNRWA Basisdienstleistungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Data Governance für Palästina Flüchtlinge zu verbessern. Konkret modernisiert UNRWA im Bildungsbereich den Unterricht durch hybride, interaktive Lernmethoden. Im Gesundheitsbereich trägt die Finanzierung eines neuen Gesundheitsmanagement-Informationssystems mit nutzerorientierten Funktionen (u.a. Warteschlangensystem, Wissensaustauschplattform) zur Steigerung der Qualität und Effizienz der medizinischen Versorgung bei.
Die in Syrien umgesetzten Projekte sollen zum einen durch Maßnahmen wie Cash-for-Work schnell und kurzfristig die Bedarfe der vulnerablen Bevölkerung adressieren und zum anderen durch den strukturellen Wiederaufbau insbesondere von lokaler, wirtschaftlicher u. sozialer Infrastruktur eine langfristig positive Wirkung auf die Lebensverhältnisse der Menschen vor Ort erzielen.
Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:
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