Eine Person erhält eine Impf-Spritze, daneben das icon von SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen

    SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen

    Mehr Engagement für das kostbare Gut Gesundheit

    Die COVID-19-Pandemie zeigt, wie eng wir weltweit verbunden sind – das Virus konnte in kürzester Zeit von Kontinent zu Kontinent springen. Und nach der Pandemie ist vor der Pandemie: COVID-19 war nicht die erste Infektionskrankheit mit globalen Folgen, und die Wissenschaft ist sich einig: Bis zur nächsten Pandemie ist es nur eine Frage der Zeit. Angesichts der engen, globalen Verflechtung von Staaten, Verkehr und Wirtschaft gilt es also, vorbereitet zu sein. Während in der Hochzeit von COVID-19 selbst in den Industriestaaten die Gesundheitssysteme an ihre Grenzen stießen und die Wirtschaft stockte, kämpften die Entwicklungsländer mit weitaus schlimmeren Folgen. Das hemmt nachhaltige Entwicklung und wirtschaftlichen Fortschritt noch immer. SDG 3, mit dem die Vereinten Nationen anstreben, „ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters zu gewährleisten und ihr Wohlergehen zu fördern“, braucht daher globale Anstrengungen, vor allem in der Pandemieprävention.

    Auch wenn Pandemien und ihre Bekämpfung längere Zeit besonders im Fokus standen – die bisherigen Herausforderungen im Bereich Gesundheit bestanden und bestehen weiter. Mehr noch: Die starke Auslastung der Gesundheitssysteme durch COVID-19 legte die Mängel offen dar – nicht zuletzt, da innerhalb der ohnehin schwachen Systeme vorübergehend Ressourcen zur Pandemiebekämpfung verschoben wurden. Dadurch verschlechterte sich der Zugang zu anderen essenziellen Dienstleistungen wie der Tuberkulosebekämpfung oder der Förderung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit erheblich. Derzeit hat über die Hälfte der Weltbevölkerung keinen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten – von einer Zielerreichung bei SDG 3 bis zum Jahr 2030 ist die Staatengemeinschaft also weit entfernt.

    COVID-19 und die derzeitigen multiplen Krisen in den Bereichen Energie, Ernährung sowie bewaffnete Konflikte haben die Armut weltweit verstärkt. Zusätzlich wird bereits eine Veränderung der globalen und nationalen Prioritäten erkennbar – zu Lasten sozialer Sektoren wie Gesundheit. Die Folgen sind erhöhte Sterblichkeit, Unterernährung und generell eine höhere Vulnerabilität. Armut wiederum erhöht das Risiko, krank zu werden und bedeutet in vielen Ländern auch, sich keine oder eine nur unzureichende Behandlung leisten zu können.

    Zusätzlich zu Infektionskrankheiten schreiten auch in den Entwicklungsländern chronische, nicht-übertragbare Krankheiten voran. Dies hat mit einem Wandel der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, der steigenden Lebenserwartung und den Folgen des Klimawandels zu tun. Chronische Krankheiten führen zu hohen volkswirtschaftlichen Kosten. Daher ist es wichtig, die Gesundheitssysteme der Entwicklungsländer zu stärken, auch hinsichtlich ihrer finanziellen Ausstattung.

    Die Pandemie und auch die Folgen des Klimawandels zeigen uns, dass die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt eine Einheit bildet. Durch den in der KfW berücksichtigten „One Health“-Ansatz sowie das Einbeziehen von Klimafaktoren werden diese Erkenntnisse zunehmend in die Planung und Umsetzung von Vorhaben vor allem in der Landwirtschaft, bei Umwelt und Biodiversität sowie Humangesundheit integriert.

    Im Jahr 2023 hat die KfW – überwiegend im Auftrag des BMZ – Projekte im Umfang von rund 966 Mio. Euro zugesagt, die einen Beitrag zur Gesundheit der Menschen in den Partnerländern leisten.

    Davon entfielen 308 Mio. Euro auf Vorhaben im Gesundheitssektor, die sich schwerpunktmäßig

    • der Widerstandsfähigkeit mangelernährter Frauen und Kinder,
    • der Entwicklung, Produktion und besseren Verfügbarkeit innovativer Medikamente und Technologien im Kampf gegen armutsassoziierte Krankheiten sowie
    • der körperlichen Selbstbestimmung und besseren Versorgung rund um Schwangerschaft und Geburt widmen.

    Die zwischen 2019 und 2023 neu begonnen Vorhaben im Sektor haben ein Gesamtvolumen von 3,72 Mrd. Euro. Davon entfielen 3,28 Mrd. Euro auf den Förderbereich Gesundheitswesen und 418 Mio. Euro (11 %) auf Bevölkerungsprogramme und reproduktive Gesundheit.

    Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels und zunehmender Fragilität in einer Reihe von Partnerländern der KfW wird deren Unterstützungsbedarf weiterhin hoch sein. Die KfW hat in der COVID-19 Krise bewiesen, dass sie in der Lage ist, auch kurzfristig Marktmittel zu mobilisieren und Haushaltsmittel schnell umzusetzen. Darüber hinaus beteiligt sie sich erfolgreich daran, auch Privatkapital für globale Gesundheit und Güter in Form von Fonds, Impact Investment Plattformen und Access-Programmen zu mobilisieren und auf diese Weise mit dafür zu sorgen, dass neue qualitätsgesicherte und dringend benötigte Medikamente, Diagnostika oder Impfstoffe ihren Weg zunehmend in weniger privilegierte Länder finden.

    „Kampf gegen Malaria – Game Changer Impfstoff?“

    Interview mit Markus Beck von Gavi, der Globalen Impfallianz, über die Fortschritte bei der Bekämpfung von Malaria und welche Rolle die neuen Impfstoffe dabei spielen könnten.

    Gesundheitsdienstleistungen für Arme

    Wie die Social Health Protection Initative (SHPI) in Pakistan dafür sorgt, dass die arme Bevölkerung hochwertige Gesundheitsversorgung in Anspruch nehmen kann, ohne durch hohe Gesundheitsausgaben in noch tiefere Armut abzurutschen.

    Der Beitrag der KfW zu SDG 3