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Projektinformation: Burkina Faso Wasser

    Sauberes Trinkwasser für arme Stadtviertel

    Landkarte von Burkina Faso

    Stand: 10/2022

    Trotz beachtlicher Fortschritte in den vergangenen Jahren fehlt noch fast 5 Mio. Menschen in Burkina Faso der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mehr als 15 Mio. haben keine angemessene Sanitärversorgung. Das hohe Bevölkerungswachstum führt zu einer schnellen Ausdehnung der Städte. Insbesondere die armen Bevölkerungsschichten lassen sich in informellen Siedlungen an den Stadträndern nieder. Dort fehlt es an Wasseranschlüssen, öffentlichen Zapfsäulen, Wasch- und Toiletten-Anlagen. Im Auftrag der Bundesregierung unterstützt die KfW Burkina Faso dabei, das Trinkwasser- und Sanitärsystem in unterversorgten Städten auszubauen und zu verbessern.

    ProjekttitelTrinkwasser- und Sanitärversorgung in den Regionen Boucle du Mouhoun, Cascades, Hauts-Bassins und Sud-Ouest
    AuftraggeberBundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
    Land/RegionBurkina Faso
    ProjektpartnerOffice National de l´Eau et de l´Assainissement

    Ausgangslage

    Wasserkiosk in Burkina Faso
    Wasserkiosk in Pâ, am Rande eines Wohnviertels.

    Burkina Fasos Bevölkerung wächst mit knapp 3 % rasant. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Einwohnerzahl auf mehr als 20 Mio. fast verdoppelt. Viele Menschen versuchen der Armut auf dem Land zu entkommen, suchen ihr Glück in der Stadt und lassen sich in informellen Siedlungen am Stadtrand nieder. Hier mangelt es an der nötigen Infrastruktur, vor allem an sicher aufbereitetem Trinkwasser, genügend Zapfstellen und Anschlüssen für Trinkwasser sowie an Wasch- und Toiletten-Anlagen. Die Wege zu den öffentlichen Zapfstellen sind weit, die Wartezeiten meist lang.

    Der staatliche Wasserversorger ist kaum in der Lage, Trinkwasser für alle Menschen bereitzustellen. Hinzu kommt, dass der Grundwasserstand immer tiefer fällt.

    In einigen Städten müssen neue Brunnen gebohrt werden, um an Trinkwasser zu gelangen. Rund ein Drittel der burkinischen Bevölkerung versorgt sich aus offenen Brunnen oder Oberflächenwasser. Die Folge: Zwischen 20 und 30 % aller Krankheitsfälle in Burkina Faso sind auf verunreinigtes Trinkwasser zurückzuführen. Viele Kinder sterben an Durchfallerkrankungen oder können wegen häufiger Krankheiten nicht regelmäßig die Schule besuchen.

    Projektansatz

    Eines der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 sieht vor, dass bis 2030 alle Menschen auf unbedenkliches und erschwingliches Trinkwasser zugreifen und angemessene Sanitäreinrichtungen nutzen können. Davon ist Burkina Faso noch ein gutes Stück entfernt.

    Deshalb unterstützt die KfW das Land beim Ausbau der Trinkwasser- und Sanitärversorgung in Städten im Südwesten des Landes.

    Sie konzentriert ihre Arbeit auf 16 bislang unterversorgte Städte in den Regionen Boucle du Mouhoun, Cascades, Hauts-Bassins und Sud-Ouest. In drei dieser Städte wurde mit dem Ausbau der Wasserversorgung bereits begonnen. In diesen Regionen liegt nicht nur das Bevölkerungswachstum mit rund 5 % deutlich über dem Landesschnitt. Auch ist der Anteil der armen Menschen in diesen Städten höher als im Landesdurchschnitt. Von den knapp 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern der Programmstädte hat mehr als ein Drittel bisher keine regelmäßige Trinkwasserversorgung, mehr als zwei Drittel keinen Zugang zu angemessenen Sanitäreinrichtungen.

    Das Vorhaben saniert und erweitert die Trinkwasserversorgung für über 100.000 Menschen in den Städten Banfora, Bérégadougou und Niangoloko in der Region Cascades. In Banfora wird eine Trinkwasseraufbereitungsanlage vergrößert.

    In Banfora und Niangoloko kommen künftig auch erneuerbare Energien bei der Wasserversorgung zum Einsatz. In Niangoloko stellt der Projektpartner, der Wasserversorger ONEA, etwa auf Photovoltaik als Energieträger um. Auch Bohrbrunnen werden zum Teil bereits mit Sonnenenergie betrieben. In Zukunft sind unter anderem der Bau einer rund 60 Kilometer langen Fernleitung von Banfora nach Niangoloko sowie die Erweiterung einer Kläranlage geplant.

    Der Projektpartner organisiert außerdem Aufklärungskampagnen zu Fragen der Hygiene. Ziel ist es, dass die Menschen das Wasser aus den öffentlichen Zapfstellen keimfrei nach Hause transportieren und zudem ihre persönliche Hygiene verbessern können.

    Wirkungen

    Insgesamt profitieren etwa 400.000 Menschen von dem EZ-Programm, das in mehreren Phasen umgesetzt wird. Der Anteil derjenigen, die auf unbedenkliches Wasser zugreifen können, soll in den Programmstädten um ein Viertel steigen. Die Wege zu den öffentlichen Zapfstellen sollen kürzer werden. Wenn das Vorhaben abgeschlossen ist, müssen in den Programmstädten nur noch halb so viele Menschen wie zuvor länger als eine halbe Stunde anstehen, um Wasser abzufüllen.

    Doch nicht nur der Zugang zu Wasser, sondern auch die Qualität des Wassers soll sich durch das Vorhaben verbessern. Ziel des Vorhabens ist es, dass 90 % des Wassers in den Programmstädten den Standards der Weltgesundheitsorganisation WHO für Trinkwasser entsprechen.

    Die neuen Trinkwassersysteme und Sanitäranlagen in den bisher unterversorgten Städten der Programmregion senken die Anzahl der wasserinduzierten Durchfallerkrankungen. Der Anteil der Menschen, die wissen, wie unreines Wasser Krankheiten auslöst, ist von einem Viertel auf über zwei Drittel gestiegen.

    Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

    Kontakt

    KfW Bankengruppe
    Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank

    Landwirtschaft, Wasser und Biodiversität in Westafrika

    Projektdatenbank

    Unsere Projektdatenbank enthält detaillierte Informationen zu allen Vorhaben, die seit Januar 2013 vertraglich vereinbart wurden.

    Unsere Partnerländer

    Wir fördern Entwicklungsprogramme und damit Zukunftsperspektiven in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa.

    Publikationen

    Hier finden Sie unsere Evaluierungsergebnisse, allgemeine Geschäftspublikationen sowie Fachpublikationen nach Themen und Reihen.