Verpackungsmül, daneben das SDG 12 Icon - Nachhaltiger Konsum und Produktion

    SDG 12 – Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster

    Die Nachhaltigkeitsagenda konsequent weiter verfolgen

    Die Welt lebt auf viel zu großem Fuß. Der Abdruck, den die Menschheit durch ihren Ressourcenverbrauch hinterlässt, ist gigantisch und wächst immer weiter, wenn auch nicht mehr so rasch wie vor einigen Jahren. Allein zwischen 2000 und 2022 erhöhte sich der globale Material-Fußabdruck – also die zur Deckung der Endverbrauchsnachfrage gewonnenen Rohstoffe – nach Angaben der Vereinten Nationen um mehr als 71 % auf 98 Mrd. Tonnen. 2022 entstand ein Elektroschrottaufkommen von fast 8 kg pro Kopf, wovon weniger als ein Viertel gesammelt und umweltschonend bewirtschaftet wurde. Im selben Jahr wurden weltweit über 1 Mrd. Tonnen Nahrungsmittel verschwendet, während gleichzeitig Hunderte Millionen Menschen hungerten.

    Man kann sich also leicht ausmalen, wie groß der Fußabdruck in wenigen Jahren sein wird, wenn wir nicht entschlossen umsteuern. Unsere Produktions- und Konsummuster sind nicht zukunftsfähig, schon gar nicht für eine Weltbevölkerung, die irgendwann 9 oder 10 Milliarden Menschen zählen wird. Das stellte der „Club of Rome“ in seinem legendären Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ bereits 1972 fest. Die Staatengemeinschaft folgte dieser Erkenntnis, indem sie beim Erdgipfel von Rio 1992 das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung festschrieb und später sowohl in den Millenniumsentwicklungszielen (MDGs) als auch in den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) verankerte.

    Klar ist aber auch, dass wirtschaftlich benachteiligte Länder noch großen Nachholbedarf bei der Produktion und beim Verbrauch von Gütern haben. Die Zahl der Armen, Hungernden und „Energielosen“ ist weiterhin unverantwortbar hoch. Entsprechend kann die Lösung nicht allein darin liegen, den Konsum einfach zu drosseln, sondern es muss darum gehen, das gesamte Wirtschaftssystem auf Nachhaltigkeit, auf „Green Economies“ umzustellen. Damit alle Menschen Zugang zu dem haben, was sie für ein sicheres und selbstbestimmtes Leben brauchen, ohne dabei den Planeten überzustrapazieren.

    Green Economy, Green Recovery

    Die KfW setzt sich durch ihre Arbeit im Inland wie im Ausland genau für diese Art der Transformation zu „Green Economies“ ein. Das geschieht auf vielfältige Weise: etwa, indem mit KfW-Unterstützung Lager- und Kühlhallen gebaut werden, damit schon produzierte Lebensmittel nicht verloren gehen, wie derzeit global betrachtet bei mehr als 13 % der Fall.

    Oder durch effizientere Bewässerungsmethoden, zum Beispiel in Mali, durch Projekte zur nachhaltigen Fischereiwirtschaft in Mauretanien, durch höhere Energieeffizienz bei Häusern und Elektrogeräten in Mexiko, oder durch die Förderung nachhaltiger Produktionsmethoden in der Landwirtschaft in Lateinamerika und Afrika, wie es über den eco.business Fund geschieht. Auch das Vermeiden von Abfall und der Einstieg in die Kreislaufwirtschaft zählen zu den Zielen der KfW und werden durch entsprechende Vorhaben gefördert, z. B. über den Carribean Biodiversity Fund und die Clean Oceans Initiative.

    Die Aus- und Nachwirkungen der Corona-Pandemie, die für die gesamte Welt eine immense Herausforderung darstellte, bieten nach Meinung der KfW eine gute Gelegenheit für „build back better“, also das sukzessive Umstellen der Produktions- und Konsummuster in Richtung Nachhaltigkeit. Auch dafür setzt die KfW sich ein, ebenso wie für die Förderung von Fairtrade und nachhaltige Lieferketten.

    Im Jahr 2024 hat die KfW Entwicklungsbank Neu-Finanzierungen in Höhe von fast 1,5 Mrd. Euro getätigt, die voraussichtlich zur Erreichung des SDG 12 beitragen. Mit den 2024 unterzeichneten Finanzierungsverträgen werden in den nächsten Jahren voraussichtlich mehr als 34.000 Unternehmen international anerkannte Nachhaltigkeitsstandardsysteme für die Produktion einführen oder ausbauen. Zudem wird erwartet, dass über 245.000 Tonnen Abfall pro Jahr einer geregelten Verwertung, Behandlung und/oder Ablagerung zugeführt werden.

    „Klimaziele waren bisher nachrangig bei der Landnutzung“

    Prof. Martin Herold vom Geoforschungszentrum (GFZ) Potsdam beobachtet Änderungen der Erdoberfläche und ihre Landnutzung. Er weiß, wo Wälder gefällt werden und zu welchem Zweck. Im Interview erklärt er, wie seine Forschung zu mehr Transparenz der Lieferketten beiträgt.

    Kreislaufwirtschaft: So schützen wir Ressourcen

    Immer mehr Menschen auf der Erde verbrauchen immer mehr Ressourcen. Rohstoffe werden knapper, die Mengen an Abfall nehmen zu. Kreislaufwirtschaft gilt als Lösung für das globale Müllproblem, bremst den Ressourcenverbrauch und reduziert klimaschädliche Treibhausgase. Unser Animationsfilm zeigt, wie das gelingen kann.

    Der Beitrag der KfW zu SDG 12

    Schildkröte im Meer umgeben von Plastik

    Dossier Plastikmüll

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