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Gemeindebasiertes Forstmanagement

Naturschutz in Laos

Landkarte Laos

Stand: 07/2019
In den letzten Jahrzehnten kam es zu einer zunehmenden Übernutzung natürlicher Waldressourcen in Laos. Entwaldung für die Landwirtschaft und Infrastruktur, Feuerholzbeschaffung und Waldbrände werden als die Hauptgründe für die Verringerung von Waldflächen und die zunehmende Degradierung des verbleibenden Waldes betrachtet. Dies bedroht die Lebensgrundlagen der ländlichen Bevölkerung, die meist von Subsistenzlandwirtschaft lebt. Ziel ist es, die Lage in ausgewählten Waldökosystemen und die Lebensgrundlagen der einheimischen Bevölkerung durch nachhaltiges Management von Gemeindewäldern zu verbessern.

ProjekttitelGemeindebasiertes Forstmanagement
AuftraggeberBundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land/RegionPhonsai Distrikt in der Luang Prabang Provinz und Phieng Distrikt in der Xayabouri Provinz
ProjektpartnerMinisterium für Land- und Forstwirtschaft (MAF)

Ausgangslage

Laos weist etwa 9,5 Mio. Hektar Wald auf, oder 40 % seiner Landfläche. Trotz Bemühungen, die natürlichen Waldressourcen nachhaltig zu managen, herrscht anhaltender Druck auf die natürlichen Ressourcen. 70 % von Laos’ Fläche war vor 60 Jahren mit Wald bedeckt, doch seitdem beträgt die jährliche Entwaldungsrate durchschnittlich 0,3 %. Hauptgründe hierfür sind Wanderfeldbau, die Anlage von Feldern auf Hügeln, Holzeinschlag, sowie Bergbau- und Wasserkraftprojekte. In den 1990er Jahren betrug die jährliche Entwaldungsrate etwa 1,4 %, was einen Verlust von 134.000 Hektar Wald pro Jahr ergibt. Wasserkraftprojekte von über 900 Megawatt sind im Mekongbecken geplant. Sie würden fast 2 Mio. Hektar Land überfluten und Hotspots für Biodiversität in Laos bedrohen. Die Verteilungspolitik der Regierung für Land und dessen Zuteilung an Hochlandbewohner hat dazu beigetragen, die Situation zu stabilisieren, besonders in den letzten zehn Jahren. Doch obwohl sich die Waldflächenbedeckung stabilisiert hat, sinkt die Waldqualität weiter.

Landschaft eines Nationalparks mit Wolken
Ein Blick auf die laotische Waldlandschaft.

Projektansatz

Insgesamt 7,7 Mio. Euro werden in das Projekt investiert. Davon werden 7 Mio. Euro von der Bundesregierung bereitgestellt und 760.000 Euro von der laotischen Regierung.

Das Vorhaben Gemeindebasiertes Forstmanagement hat drei Ziele: Ziel 1 fokussiert sich auf die Verbesserung der Kapazitäten der laotischen Regierung und die Entwicklung eines förderlichen Rechtsrahmens für das Gemeindebasierte Forstmanagement. Dies schließt Unterstützung für die Entwicklung einer nationalen Forststrategie mit ein, die Rechtssicherheit für Landbesitz durch die Herausgabe von Landtiteln und die Schaffung von Rahmenbedingungen für Investitionen in den Privatsektor gewährleistet. Das zweite Ziel wird sich auf die Anwendung von finanziell nachhaltigen und klimaresistenten Forstmodellen unter verschiedenen Rahmenbedingungen fokussieren, die auf abgesicherten Landrechten in den Zielgemeinden beruhen.

Diese Forstmodelle werden in Naturwäldern und Teakholzplantagen umgesetzt. Ein wichtiges Kriterium für die Zielerreichung ist, dass die finanzielle Nachhaltigkeit der Forstmodelle bis zum Ende der Projektlaufzeit erreicht worden sein muss. Basierend auf bestehenden Landnutzungsplänen werden Landnutzungs-Managementvereinbarungen mit den Gemeinden verhandelt. Dann werden darauf bezogene Forstmanagementpläne ausgearbeitet. Darüber hinaus werden Monitoringsysteme etabliert, um zu gewährleisten, dass die Vereinbarungen von allen beteiligten Parteien eingehalten werden. Die in den Managementplänen enthaltenen Aktivitäten, wie auch die notwendigen Investitionen, werden durch das Projekt umgesetzt. Das dritte Ziel fokussiert sich auf die Verbesserung der sozioökonomischen Verhältnisse der Zielgemeinden. Erste Priorität hat die Unterstützung von Familien, die aufgrund der neuen Forstaktivitäten Einkommen verlieren. Dann folgen einkommensgenerierende Maßnahmen mit positiven Auswirkungen auf Gemeindeforsten. Die dritte Priorität haben technische und unterstützende Beratungsleistungen, die für alle einkommensgenerierende Maßnahmen bereitgestellt werden, um deren Erfolg sicher zu stellen. Das Projekt wird durch das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft (MAF) umgesetzt, die Consultingleistungen werden von NIRAS – IP Consultant GmbH bereitgestellt.

Wirkungen

Durch die verschiedenen Ansätze für den Schutz und das Management von Naturwäldern wird ein Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung geleistet. Diese setzt sich hauptsächlich aus ethnischen Minderheiten zusammen. Darüber hinaus wird ein nachhaltiger Ansatz für die Nutzung natürlicher Ressourcen aufgezeigt und ein Beitrag zum Klimaschutz und zum Schutz der Biodiversität geleistet. Damit trägt das Projekt zu den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen und den Prioritäten von Laos und der deutschen Bundesregierung bei.

Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag::

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