Das ukrainische Stromnetz ist durch den russischen Angriffskrieg stark in Mitleidenschaft gezogen: Die Infrastruktur ist deutlich beschädigt und die Erzeugungskapazität auf etwa die Hälfte gegenüber der Vorkriegszeit vermindert. So wurden zum Beispiel 41 von 94 Hochspannungsschaltanlagen teilweise schwer beschädigt. Das führt immer wieder zu Stromausfällen, zur Instabilität der Hochspannungsnetze und zu Einschränkungen im ohnehin anstrengenden Alltag der Ukrainerinnen und Ukrainer.
Deshalb unterstützt die KfW Entwicklungsbank das Land im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung dabei, die Strominfrastruktur zu reparieren, zu erneuern und zu schützen, um zur Aufrechterhaltung der Stromversorgung beizutragen. Erst im Oktober hat die KfW dem ukrainischen Übertragungsnetzbetreiber Ukrenergo zu diesem Zweck einen Zuschuss in Höhe von 76 Mio. Euro zugesagt. Weitere Zusagen sind geplant.
Es ist nicht der erste Betrag, den die KfW der Ukraine im Auftrag der Bundesregierung für den Energiesektor überlässt. Insgesamt mehr als 220 Mio. Euro in Darlehen und Zuschüssen wurden bereits zugesagt, um trotz der fortwährenden russischen Angriffe so viel Energiesicherheit wie möglich zu schaffen. Gerade in der kalten Jahreszeit ist das besonders wichtig, um Wasser- und Heizsysteme am Laufen zu halten.
Die jetzige Tranche von 76 Mio. Euro dient dazu, das Netz schnell zu reparieren und gleichzeitig zu modernisieren, Umspannstationen zu errichten oder wieder instand zu setzen sowie insgesamt eine höhere Energieeffizienz zu erreichen. Zusätzlich sollen Schutzanlagen errichtet werden, um Anlagen gegen weitere Angriffe zu schützen.
Bei den Reparaturen und Wiederaufbaumaßnahmen kommt auch automatisierte digitale Steuerungstechnik zum Einsatz; sie hilft dabei, das ukrainische Netz weiter in das europäische Verbundnetz zu integrieren. Außerdem helfen die Neuerungen, mehr regenerative Energien zu nutzen und einzuspeisen – auch das schafft ein Stück mehr Energiesicherheit. Denn nur durch ein flexibles, modernes Netz und Austauschmöglichkeiten mit dem europäischen Stromverbund lassen sich Schwankungen bei der Produktion ausgleichen, wie sie bei der Erzeugung von Solar- und Windstrom typischerweise entstehen.
„Die Maßnahmen werden die Energieversorgung vor allem für Verbraucher im westlichen Teil des Landes verbessern, deren Energieinfrastruktur genauso von russischen Raketen und Drohnen getroffen wurden wie Gebiete an der Front“, sagte Volodymyr Kudrytskyi, Vorstandsvorsitzender von Ukrenergo bei der Unterzeichnung des Vertrags im Oktober.
Der deutsche Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, hielt ergänzend fest: „Die Mittel werden der Ukraine dabei helfen, erfolgreich durch den nächsten Winter zu kommen.“ Und KfW-Vorstandsmitglied Christiane Laibach sagte anlässlich des jüngsten Zuschusses für den ukrainischen Energiesektor, dadurch könnten sich sowohl die „Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Tätigkeiten“ als auch das „tägliche Leben der Bevölkerung“ verbessern. Beides wird dort dringend benötigt.
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