E-Governance Benin
„Smart Governance“: Digitalisierung vernetzt Kommunen und Behörden
Die öffentliche Verwaltung in Benin steht vor großen Herausforderungen. Noch immer tauschen viele Behörden und Ministerien Daten per Papier oder externen Datenträgern aus – ein Verfahren, das fehleranfällig ist, hohe Sicherheitsrisiken birgt und Korruption Vorschub leisten kann. In vielen Rathäusern fehlt zudem ein funktionierendes internes Netzwerk, das den Austausch und die gemeinsame Nutzung von Daten ermöglicht. Hinzu kommt, dass die Stromversorgung nicht immer stabil ist, was die Nutzung von IT-Systemen zusätzlich erschwert. Gleichzeitig hat sich die beninische Regierung ambitionierte Ziele gesteckt, ihre Verwaltungsstrukturen zu modernisieren und insbesondere deren Digitalisierung voranzutreiben.
Daher unterstützt die KfW im Auftrag der Bundesregierung das westafrikanische Land mit einem Programm zur Stärkung der zentralen Regierungsstrukturen („Programme de Renforcement des Structures Centrales de Gouvernance“ – kurz PRSCG). Es soll die Transparenz und Effizienz der öffentlichen Verwaltung und insbesondere des öffentlichen Finanzwesens erhöhen, um bessere Bedingungen für öffentliche und privatwirtschaftliche Investitionen zu schaffen.
In einer ersten Phase des Programms wurden bereits grundlegende Investitionen in die Digitalisierung der Verwaltung getätigt und damit bedeutende Fortschritte erzielt: Unter anderem erfolgte der Bau eines nationalen Datenzentrums; 185 Verwaltungsstellen wurden mit moderner IT-Infrastruktur ausgestattet und an ein nationales Verwaltungsnetzwerk angebunden. 27 Standorte erhielten Photovoltaikanlangen, um die Energieversorgung der Systeme abzusichern. Ein standardisiertes System zur Datenverwaltung verbessert nun sowohl die Qualität als auch die Sicherheit der Daten. Darüber hinaus wurde ein durchdachtes Betriebs- und Sicherheitskonzept entwickelt, das die langfristige Funktionsfähigkeit des Netzwerks sichert.
Im Fokus der aktuellen, zweiten Phase, die die KfW ebenfalls mitfinanziert, steht vor allem die öffentliche Finanzverwaltung. Ziel ist der Ausbau und die Sicherung des nationalen IT-Netzes, das künftig alle zentralen und dezentralen Behörden – insbesondere Steuerbehörden und lokale Gebietskörperschaften – miteinander verbinden soll. Ein sicheres und zuverlässiges Datennetzwerk bildet die Basis für den Einsatz webbasierter IT-Anwendungen, mit denen die Gemeinden Verwaltungsprozesse vereinfachen, ihre Einnahmen effizienter verwalten und gleichzeitig den Bürgerinnen und Bürgern digitale Dienstleistungen anbieten können. Geplant ist außerdem, weitere Projektstandorte mit Photovoltaikanlagen auszustatten.
Nicht nur Mitarbeitende der öffentlichen Verwaltung profitieren von modernen digitalen Werkzeugen, die ihre tägliche Arbeit erleichtern. Auch den rund 14 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen Benins kommt effizienteres und transparenteres Verwaltungshandeln zugute – gilt eine gut funktionierende Verwaltung doch als Grundvoraussetzung für nachhaltige Entwicklung.
PRSCG leistet damit nicht nur einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Stärkung der kommunalen Verwaltung. Es trägt auch zur Umsetzung der Agenda 2030 und Erreichung der SDGs bei. Eine gut funktionierende Verwaltung sorgt für bessere Rahmenbedingungen, wirtschaftliches Wachstum und ein höheres Wohlbefinden der Bevölkerung. Das Programm ist somit ein Schlüsselelement der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Benin. Durch den Ausbau der IT-Infrastruktur, die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen und die Stärkung der guten Regierungsführung unterstützt PRSCG das Land dabei, zukunftsfähig und resilient zu werden.
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