Green Economy

Ein Fonds – zwei Kontinente

Der eco.business Fund fördert nachhaltiges Wirtschaften in Lateinamerika und Afrika

Handgepflückte Kaffeebohnen der Finca Bethania
Nachhaltig produzierter Kaffee in Nicaragua.

Die Natur sichert unsere Lebensgrundlage und bildet die Basis für wirtschaftliches Handeln. Und doch gerät sie durch menschliche Eingriffe immer mehr unter Druck: Intensive Landwirtschaft, die Abholzung von Wäldern, Bergbau und unkontrollierter Fischfang gefährden die natürlichen Ressourcen zunehmend. In vielen Weltgegenden sind die Folgen davon bereits deutlich zu erkennen: Böden degradieren, Waldflächen verschwinden, Wasser ist verschmutzt.

Gleichzeitig stellen Hunger und Unterernährung trotz deutlicher Fortschritte besonders in Afrika weiterhin ein ernstes Problem dar. Verschärft wird die Situation durch ein Bevölkerungswachstum, das zu den höchsten der Welt zählt. Im Kampf gegen Hunger braucht Afrika deshalb mehr und intensiver betriebene Landwirtschaft. Allerdings darf dieser Ausbau nicht zu Lasten der Natur und des Klimas gehen, wenn daraus ein langfristig tragfähiges Modell werden soll. Das bedeutet: Afrika muss sein Wirtschaftswachstum und seinen steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln mit ökologischen Prinzipien verbinden.

Nachhaltigkeit statt Raubbau

Deshalb muss sich die Wirtschaft zu einer „Green Economy“ verändern, wozu Anreize und Kapital nötig sind. Der eco.business Fund arbeitet in diese Richtung und fördert wirtschaftliches Handeln, das zum nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen und zur Bewahrung der Artenvielfalt beiträgt. Zudem hilft er, den Klimawandel abzuschwächen und sich seinen negativen Folgen anzupassen. Der Fonds wurde 2014 von der KfW Entwicklungsbank im Auftrag des BMZ zusammen mit Conservation International und Finance in Motion gegründet. Er konzentriert sich auf Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Fischfang und Aquakultur.

Ein Mann und eine Frau auf einer Teeplantage
Teeproduktion in Afrika.

Der eco.business Fund fördert nur Unternehmen, die nachhaltige Produktionsverfahren oder besonders definierte Maßnahmen mit einem positiven Effekt ("green list measures") anwenden. Dafür bringt er private und staatliche Investoren zusammen, die unterschiedlich hohe Risiken tragen. Durch die Beteiligung öffentlicher Institutionen entsteht ein Risikopuffer für andere Investoren – das erhöht die Attraktivität des Fonds und mobilisiert weiteres privates Kapital. Insbesondere in Lateinamerika gewährt der Fonds „grüne Kreditlinien“ an lokale Banken, die Darlehen an örtliche Unternehmen vergeben. Mit der Ausweitung nach Afrika wurde auch das Fonds-Konzept erweitert und beinhaltet ebenfalls Investitionen direkt an Unternehmen und Genossenschaften. Unternehmen müssen über Nachhaltigkeitszertifikate z. B. von Rainforest Alliance oder FSC verfügen, deren Erwerb anstreben oder eine nachhaltige Maßnahme umsetzen, die den grünen Fonds-Prinzipien entspricht.

Erst in Lateinamerika, jetzt auch in Afrika

Begonnen hat der eco.business Fund seine Arbeit in Lateinamerika und der Karibik, wo er seit seiner Gründung Darlehen von mehr als 3 Mrd. US-Dollar an Endkreditnehmer ausgezahlt hat. Wegen seines Erfolgs gibt es seit 2019 auch einen Ableger in Subsahara-Afrika. Dort stehen Produktionspraktiken im Vordergrund, die Wälder erhalten. Damit hat der Fonds auf beiden Kontinenten etwa den Anbau von nachhaltigem Kakao in Ecuador und Côte d‘Ivoire, von umweltfreundlichem Kaffee in El Salvador sowie von nachhaltig zertifiziertem Tee in Kenia gefördert.

Insgesamt hat er bisher dazu beigetragen, mehr als 1,36 Mio. Hektar Ackerflächen nachhaltig zu bewirtschaften und fast 564.000 Hektar Land vor Entwaldung zu schützen sowie 30,7 Mio. Kubikmeter Wasser einzusparen. Außerdem wurden fast 29,5 Mio. t CO2 durch Agroforst-Aktivitäten gespeichert, was dem Ausstoß von mehr als 3,1 Millionen Menschen in Deutschland pro Kopf und Jahr entspricht, und 981.000 Arbeitsplätze in der Öko-Branche erhalten oder geschaffen.

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