Ob Luft, Wasser oder Land, ob Nahrungsmittel, Bodenschätze oder Artenvielfalt – überall strapaziert der Mensch die Erde bis an die Grenzen der Belastbarkeit. Umso wichtiger ist es, Entwicklungsfortschritte umwelt- und klimagerecht zu erreichen. Dafür setzt sich die KfW ein.
Es sind alarmierende Zahlen: eine Million Arten vom Aussterben bedroht, 150 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren, Waldverluste in der Größenordnung der Fläche Englands pro Jahr, 80 % des Abwassers ungeklärt, schlechte Luft für die Mehrzahl aller Stadtbewohner. Infolge der Erderwärmung steigt unterdessen der Meeresspiegel, landwirtschaftliche Flächen schrumpfen, Extremwetterereignisse nehmen zu.
Gleichzeitig lebt immer noch jeder zehnte Mensch in großer Armut. In vielen Gegenden der Welt ist der Konsum- und Nachholbedarf beträchtlich. Das verstärkt den Druck auf die natürlichen Ressourcen. Zumal die Weltbevölkerung weiterhin wächst: 2050 gibt es wahrscheinlich um die 10 Milliarden Erdbewohner.
Der steigende Bedarf an Nahrung, Wasser, Gütern, Wohnungen und Mobilität lässt sich nicht nach bisherigem Muster decken, ohne das Überleben der Menschheit zu gefährden und die bestehenden Ökosysteme zu zerstören. Die Lösung kann deshalb nur heißen, die wirtschaftliche Entwicklung mit Umwelt- und Klimaschutz zu vereinbaren. Diese Verquickung wurde auch in den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDGs) aus dem Jahr 2015 festgeschrieben und bildet den festen Rahmen aller Aktivitäten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und damit auch für die KfW Entwicklungsbank.
So zählt z.B. Waldschutz zu den besonderen Anliegen der KfW. Die Entwaldung ist mit 20 % eine der größten Quellen von Treibhausgasen. Alle zwei Sekunden wird Wald in der Größe eines Fußballfelds zerstört. Daher kommt seinem Schutz eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz zu. Um hier gegenzusteuern, fördert die KfW Aufforstungsprogramme, etwa in Madagaskar oder Vietnam. Aber sie belässt es nicht beim Anpflanzen von Bäumen, sondern hilft auch, ganze Waldlandschaften wiederherzustellen. Dabei ergänzt sich die Aufforstung entwaldeter Flächen mit Landwirtschaft und dem Management bestehender Wälder. Agroforstsysteme wie zum Beispiel Kakao- oder Kaffeeanbau spielen hier eine besondere Rolle.
Damit Wald vernichtet und CO2 gar nicht erst ausgestoßen wird, unterstützt die KfW zudem Entschädigungsprogramme, die seinen Erhalt belohnen. Ohne alternatives Einkommen lassen sich Holzeinschlag und Raubbau an der Natur kaum stoppen, vor allem in armen Gegenden nicht. Deshalb erhält die örtliche Bevölkerung Geld, wenn sie in einer Region weniger Wald rodet und dadurch das Klima schont. Ein Ansatz, den die KfW z.B. in Brasilien, Ecuador und Kolumbien verfolgt.
Ein weiteres wichtiges Anliegen der KfW ist der Schutz der Weltmeere. Die Ozeane binden mehr als ein Drittel des vom Menschen verursachten Kohlendioxids und sind ein wichtiger CO2-Speicher, den es intakt zu halten gilt. Auch vor dem Hintergrund, dass fast die Hälfte der Menschheit an oder nahe einer Küste lebt und finanziell oder als Proteinquelle auf den Fischfang angewiesen ist, engagiert sich die KfW weltweit im Meeresschutz. Im Jahr 2017 hat sie zusammen mit dem BMZ eine Stiftung zum internationalen Meeresschutz gegründet. Der Blue Action Fund (BAF) fördert unter anderem neue Schutzgebiete, nachhaltige Fischerei und umweltfreundlichen Tourismus. Mittlerweile sind auch Schweden und Frankreich am BAF beteiligt.
Den Ausstoß klimaschädlicher Gase einzudämmen bzw. sie in Wäldern und Meeren zu speichern, ist wichtig, genügt aber nicht. Denn schon heute ist klar, dass sich die Erdtemperatur trotz aller Anstrengungen erhöhen wird und damit einschneidende Folgen insbesondere für viele Entwicklungsländer einhergehen: Ob Dürren oder Fluten, ob Starkregen oder Hitzerekorde, es sind vor allem die ärmeren Länder, die der Klimawandel trifft – und die auf internationale Unterstützung angewiesen sind.
So fördert die KfW auch Anpassungsprojekte in aller Welt, z.B. in Peru. Die Gletscher im dortigen Hochgebirge bilden das Wasserreservoir für einen Großteil der peruanischen Bevölkerung, die hauptsächlich in trockenen Küstenregionen lebt. Das Problem: Diese Gletscher schmelzen bereits drastisch ab. Die KfW hilft daher örtlichen Versorgern dabei, Wasser effizienter zu nutzen, um mit den Vorräten auch in Zeiten des Klimawandels besser zurechtzukommen. In Tunesien wiederum fördert die KfW den Küstenschutz durch Mauern und Deiche, damit Land nicht durch einen höheren Meeresspiegel verloren geht.
Das sind nur einige Maßnahmen unter vielen zur Anpassung. Klar ist: Den Fortschritt klimagerecht zu gestalten, gehört zu den überragenden Zielen der KfW – und damit auch zu den zentralen Punkten ihres Arbeitsauftrags für die nächsten Jahre und Jahrzehnte.
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