GSC Support Fund
Soziale Verantwortung in der LieferketteDas Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) verpflichtet seit 2023 deutsche Unternehmen, ihre ökologisch-soziale Verantwortung auch bei den Zulieferern umzusetzen. Auf diese kamen damit neue Anforderungen zu. Damit kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Asien, Afrika und Lateinamerika den Ansprüchen gerecht werden können, hat die KfW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gemeinsam mit Aavishkaar Capital den Global Supply Chain Support Fund (GSC Support Fund) gegründet.
Das Lieferkettengesetz erwartet von deutschen Unternehmen, dass ökologische und soziale Mindeststandards entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingehalten werden. Doch gerade kleine und mittlere Unternehmen sind bisher noch nicht immer in der Lage, dem gerecht zu werden.
Vielerorts mangelt es an Arbeits- und Gesundheitsschutz, Umweltfreundlichkeit und sozialer Gerechtigkeit am Arbeitsplatz. So werden zu niedrige Löhne gezahlt oder Frauen bei der Anstellung benachteiligt. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass die lokale Gesetzgebung oft schwach ist oder unzureichend durchgesetzt wird. Seit das deutsche – und mittlerweile auch das europäische – Lieferkettengesetz in Kraft getreten sind, haben gerade KMU, die die ökologischen und sozialen Standards bisher nicht einhalten oder nicht nachweisen können, einen gravierenden Nachteil. Sie laufen Gefahr, europäische Unternehmen als Abnehmer zu verlieren. Großunternehmen können in vielen Fällen eher die Kosten und den Aufwand stemmen, um sich weiterhin als Zulieferer der europäischen Konzerne zu behaupten.
Daher hat die KfW gemeinsam mit Aavishkaar Capital den GSC Support Fund gegründet – eine von vielen Maßnahmen, die das BMZ in diesem Zusammenhang initiiert hat. Dazu gehören u. a. der Help Desk Wirtschaft & Menschenrechte, der deutschen Unternehmen kostenfreie Erst- und Verweisberatung bietet, sowie die regionalen Hubs der GIZ zur Beratung lokaler Zulieferer in Partnerländern.
Die KfW steuerte im Auftrag des BMZ 50 Mio. Euro zum Stammkapital von 250 Mio. US-Dollar des GSC Support Fund bei, mit dem der Fonds Anfang 2022 startete. Er investiert in produzierende Unternehmen in Partnerländern, die in deutsche und europäische Lieferketten eingebunden sind. Dabei liegt der Fokus auf Südostasien mit den Ländern Indien, Vietnam, Bangladesch, Kambodscha und Indonesien sowie auf Subsahara-Afrika, insbesondere Kenia, Südafrika und Nigeria. Im Mittelpunkt stehen Sektoren wie Agrarprodukte, Textilien, Schuhe, Maschinenteile, Automobilteile und Möbel. Der Fonds begutachtet die Arbeitsbedingungen in den Unternehmen und stößt Veränderungen an, um den sozialen und ökologischen Mindeststandards Rechnung zu tragen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Geschlechtergerechtigkeit gelegt, etwa beim Arbeitsumfeld. „Es ist wichtig, dass wir Unternehmen in anderen Teilen der Welt nicht von den Lieferketten in Richtung Europa ausschließen, sondern sie dazu befähigen, ein besseres due diligence Management umzusetzen“, so BMZ-Referatsleiterin Anosha Wahidi.
Es wird geschätzt, dass die Lieferketten multinationaler Unternehmen gut vier Fünftel des Welthandels ausmachen und rund 20 % der Arbeitnehmenden beschäftigen. Sie dominieren damit die globale Wirtschaft. Verbesserungen bei Menschenrechten sowie Umwelt- und Sozialstandards allein in diesen Lieferketten hätten also große Auswirkungen.
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