Im Norden Serbiens ist das Grundwasser durch Arsen, Bor und Schwermetalle belastet, was auf die geologischen Gegebenheiten zurückzuführen ist. Jahrelang wurde vergeblich versucht, das Grundwasser zu säubern. Nun hat ein Vorhaben, das die KfW im Auftrag der Bundesregierung finanziert, ein technisches Verfahren gefunden, das für sauberes Wasser sorgt. In vier mittelgroßen Städten Serbiens wird mit deutschen Finanzmitteln die Trinkwasserversorgung verbessert.
Das Wasser aus dem Hahn in Kikinda roch immer faulig. Wer es sich leisten konnte, kaufte Trinkwasser in Flaschen. In der Region Vojvodina im Norden Serbiens ist das Grundwasser von Natur aus mit Arsen, Bor und anderen Stoffen belastet. Dieses Phänomen geologischen Ursprungs betrifft die gesamte pannonische Tiefebene, zu der neben Nordserbien auch Teile Ungarns und Rumäniens gehören. Von Ort zu Ort unterscheidet sich jedoch die Belastung im Detail. Das machte es besonders schwer, eine Lösung zu finden.
Im besonders betroffenen Ort Kikinda hat die KfW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Wasseraufbereitungsanlage finanziert. Diese entzieht dem Wasser die Schadstoffe durch eine Kombination aus technischen, chemischen und biologischen Verfahren, wie etwa den Einsatz von Bakterien. Die bisherigen Brunnenfelder werden weiter genutzt, einige Pumpen erneuert. Hinter der Aufbereitungsanlage fließt das gesäuberte Wasser in ein Auffangbecken, das auch als Pufferspeicher dient. Nun können die rund 67.000 Einwohner der Stadt Kikinda sauberes Wasser direkt aus dem Hahn trinken.
„Das Projekt hat eine hohe Strahlkraft, denn viele andere Gemeinden der Region haben mit demselben Problem zu kämpfen“, erklärt KfW-Portfoliomanagerin Stefanie Rauprich. „Diese können nun von Kikinda lernen und eine ähnliche Technologie anwenden.“
Das KfW-Vorhaben finanziert ferner in drei weiteren mittelgroßen Städten der Region eine saubere Trinkwasserversorgung. In Vrbas wurde eine bestehende Aufbereitungsanlage modernisiert und veraltete Pumpen durch neue ersetzt. In Paraćin und Knjaževac wurde das Leitungsnetz rehabilitiert, um Wasserverluste zu mindern. Die Modernisierungen tragen dazu bei, dass Energie und Wasser eingespart werden. So wurden die Wasserverluste in Kikinda um 8 % und in Knjaževac sogar um 17 % reduziert.
Damit trägt das Vorhaben dazu bei, die EU-Standards im Bereich Umwelt einzuhalten – eine Voraussetzung für den Beitritt Serbiens. Die Wasserqualität vor allem in Kikinda entspricht nun sowohl den gesetzlichen Vorgaben als auch den EU- und WHO-Standards.
Das Vorhaben wurde mit insgesamt 21 Mio. Euro gefördert, wovon etwa ein Drittel in Kikinda investiert wurde. Das Land Serbien und die Stadt Kikinda haben Eigenmittel beigesteuert. Jetzt ist die Bevölkerung in den vier ausgewählten Städten mit gesundheitlich unbedenklichem Wasser zuverlässig versorgt.
Seite teilen
Um die Inhalte dieser Seite mit Ihrem Netzwerk zu teilen, klicken Sie auf eines der unten aufgeführten Icons.
Hinweis zum Datenschutz: Beim Teilen der Inhalte werden Ihre persönlichen Daten an das ausgewählte Netzwerk übertragen.
Datenschutzhinweise
Alternativ können Sie auch den Kurz-Link kopieren: https://www.kfw-entwicklungsbank.de/s/dezBvsbT
Link kopieren Link kopiert