Tipp: Aktivieren Sie Javascript, damit Sie alle Funktionen unserer Website nutzen können.

Nachhaltiger Stadtverkehr in Peru

KfW fördert den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und der Radwege

Red cycle path next to a busy road in Peru.
Bislang eine Seltenheit: Erste Radwege in peruanischen Städten.

In Peru gibt es kaum Angebote für den öffentlichen Nahverkehr und Radfahrer. Lima besitzt bisher nur eine einzige Metrolinie, die anderen Städte überhaupt keine. Die KfW hat bereits nachhaltige Verkehrskonzepte mit Förderkrediten über insgesamt 40 Mio. Euro unterstützt; im Auftrag der Bundesregierung verlängert sie jetzt das Vorhaben und investiert weitere 80 Mio. Euro.

Jedes Jahr werden in Peru etwa 200.000 Neuwagen zugelassen. Die Städte sind dicht besiedelt, die Luftverschmutzung bereits jetzt sehr hoch. Alternativen zum Auto gibt es bisher kaum: Lima hat als einzige Stadt in Peru eine Metrolinie und nur eine Schnellbuslinie, die beide entsprechend stark überlastet sind. Die wenigen Radwege der Stadt sind in keinem guten Zustand, nicht miteinander verbunden und werden daher kaum genutzt. Fahrräder als Transportmittel machen in Lima bisher weniger als 1 % aus.

Die KfW hat Peru daher bereits mit zwei Förderkrediten über je 20 Mio. Euro zum Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs unterstützt. Hinzu kommen 4 Mio. Euro Zuschussmittel aus dem Haushalt der NAMA-Fazilität (Nationally Appropriate Mitigation Action – ein internationales Klimafinanzierungsprogramm, an dem u. a. das Bundesumweltministerium und Großbritannien als Geber beteiligt sind), mit denen Maßnahmen zum Schutz vor dem Klimawandel umgesetzt wurden. 2023 hat die KfW im Auftrag des BMZ einen neuen Entwicklungskredit über 40 Mio. Euro zugesagt und plant für 2024 die Zusage eines weiteren Entwicklungskredits in gleicher Höhe.

Das mehrphasige Vorhaben unterstützt den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Metropolregion Lima und fördert Alternativen zum Autoverkehr. Der Transportsektor wird modernisiert und die dafür nötigen Reformen eingeleitet. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass die Institutionen über die nötigen Kompetenzen und Strukturen verfügen, nachhaltige städtische Verkehrsplanung auch umzusetzen. Daher unterstützt das Vorhaben den Aufbau dieser Kompetenzen.

In den bisherigen beiden Phasen des Projekts wurde die Gründung einer Verkehrsgesellschaft (Autoridad de Transporte Urbano para Lima y Callao) unterstützt, die ein integriertes Angebot in der Metropolregion schaffen soll, sowie ein Verkehrsmasterplan für den ÖPNV entwickelt. Zudem investiert Peru erheblich in den Ausbau der Metrolinien in Lima. Daneben fördert das Vorhaben den nichtmotorisierten Verkehr. Dazu wurde die peruanische Regierung dabei unterstützt, ein Gesetz zur Anerkennung und Förderung der Radnutzung als nachhaltiges Verkehrsmittel zu verabschieden und Radwege zu schaffen.

Panoramablick über Lima.
Staus und hohe Luftverschmutzung gehören zum täglichen Bild in der Metropolregion Lima.

Im Transportministerium entstand eine eigene Organisationseinheit für städtische Mobilität – eine entscheidende Voraussetzung für die weitere Umsetzung der Projekte in den Kommunen. Das Vorhaben ist als policy-based-lending strukturiert, das heißt, die Finanzmittel sind an partnerschaftlich vereinbarte Reformschritte gekoppelt und werden erst ausgezahlt, nachdem diese umgesetzt sind.

Mit der Neuzusage der KfW soll die erfolgreiche Modernisierung im ÖPNV-Bereich in Peru weiter vorangetrieben werden. Die Maßnahmen werden nicht nur in Lima, sondern auch in anderen Städten wie Arequipa, Trujillo, Piura und Cusco umgesetzt. Konkret geht es um die Einführung von Schnellbuslinien, Straßenbahnlinien und die Integration von unterschiedlichen Angeboten des ÖPNV in den einzelnen Städten.

Zusätzlich hat die KfW 2021 im Auftrag des BMZ einen Zuschuss über 20 Mio. Euro an die Stadt Lima zum weiteren Aufbau des Fahrradwegenetzes zugesagt. Derzeit befinden sich die ersten Abschnitte des zu errichtenden Fahrradwegenetzes im Bau. Damit soll die Fahrradinfrastruktur insgesamt ausgebaut und verbessert werden, zu der neben neuen Wegen in einer Länge von fast 110 Kilometern auch Schilder, Markierungen und Parkplätze gehören. Das Ziel lautet: Den Radverkehr in der Stadt komfortabler, sicherer und insgesamt attraktiver zu machen und ihn zugleich mit den Angeboten des öffentlichen Nahverkehrs zu verbinden.

Das Reformprogramm unterstützt das peruanische Transportministerium bei der Strukturierung und der darauffolgenden Umsetzung wichtiger Reformmaßnahmen. Der Ausbau des nachhaltigen Verkehrs verringert den Ausstoß von Treibhausgasen und leistet damit auch einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung der bei der Klimakonferenz in Paris vereinbarten nationalen Maßnahmen (nationally determined contributions, NDCs).