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Benin
Ein Agrarland mit Wachstumspotenzial
Benin ist ein Agrarland. Mehr als 70 % der Menschen leben auf und von dem Land. Sie hängen meist von der Subsistenz-Produktion ab und erzielen kaum Einkommen. Fast 50 % der Bevölkerung lebt damit in Armut und von weniger als 1,25 USD am Tag. Das Bevölkerungswachstum ist mit rund 3 % hoch: Immer mehr Menschen brauchen eine soziale und wirtschaftliche Infrastruktur wie Schulen, Straßen und Gesundheitsstationen. Doch die öffentliche Verwaltung arbeitet noch sehr ineffizient, der Privatsektor ist schwach und hat mit staatlichen Eingriffen zu kämpfen. Auch Korruption ist weit verbreitet, Reformen werden nicht oder nur zögerlich durchgesetzt. Die KfW Entwicklungsbank unterstützt Benin bei der Wasserversorgung, der ländlichen Entwicklung, der Bildung und der Dezentralisierung der Verwaltungsstrukturen.
Seit den ersten demokratischen Kommunalwahlen 2002 hat der beninische Staat damit begonnen, Kompetenzen Schritt für Schritt an die Kommunen zu übertragen. Um die Gemeinden für die neuen Aufgaben mit Finanzmitteln zu versorgen, hat die Regierung 2008 eine Budgetlinie (Fonds d’Appui au Développement des Communes; FADeC) geschaffen. Diese wurde seitdem mit neuen Mittelzuweisungen ausgestattet. Dadurch ist der Bedarf aber immer noch nicht gedeckt. Vielen Gemeinden fehlt zudem qualifiziertes Personal, um kommunale Dienstleistungen effizient und in guter Qualität bereitstellen zu können. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt die Dezentralisierungsbemühungen der beninischen Regierung, indem sie zur Finanzierung kommunaler Investitionen und zum Kapazitätsaufbau in den Kommunen beiträgt.
Die KfW Entwicklungsbank kofinanziert im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit anderen Gebern den Finanztransfermechanismus FADeC und unterstützt den Aufbau zentralstaatlicher Strukturen, die die Verwendung der Mittel und die Qualität kommunaler Investitionen im Rahmen jährlicher Audits kontrollieren. Die Investitionsausgaben der Kommunen haben sich durch die Zuweisungen des FADeC im Vergleich zu 2008 mehr als verdreifacht und der Zugang der Bevölkerung zu Basisdienstleistungen konnte deutlich verbessert werden. Die Kommunen werden inzwischen in der politischen Landschaft Benins als wichtige Akteure wahrgenommen; die politische Elite rekrutiert sich zunehmend aus der Kommunalpolitik. Die jährlichen kommunalen Audits setzen Standards, benennen Verfehlungen der Kommunalverwaltungen und schaffen Anreize, so dass sich das kommunale Verwaltungshandeln (z. B. die Ordnungsmäßigkeit der Vergaben) schrittweise verbessert.
Die wirtschaftliche Entwicklung Benins hängt von der Landwirtschaft ab - und ihrer Basis, den intakten natürlicher Ressourcen. Doch Umwelt und Natur sind in Benin zunehmend bedroht – auch durch eine wachsende Bevölkerung und ihrem Wunsch nach Einkommen und Wohlstand.
In den Städten Benins wird die Luft immer stärker verschmutzt, auf dem Land werden die Böden übernutzt. Wälder verschwinden, einst artenreiche Lagunen an der Küste sind überfischt.
Das 2004 gestartete und von der KfW Entwicklungsbank mit Geldern der Bundesregierung unterstützte Programm Investitionsfonds Landwirtschaft begegnet dieser Entwicklung. Es trägt zur Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft bei, indem es die Verantwortung der Bauern stärkt und sie bei einer Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion und ihrer Einnahmen zur Verbesserung der Ernährungssituation und der Anpassung an den Klimawandel unterstützt:
Die Förderung eines ländlichen Katastersystems trägt zur Klärung von Eigentums- und Nutzungsrechten an natürlichen Ressourcen bei und schafft damit die für Investitionen notwendige Rechtssicherheit. Weiterhin werden im Auftrag der Bundesregierung folgende Infrastrukturen finanziert: (i) Kleinbewässerungsvorhaben in Talauen zur Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung; (ii) Engpassbeseitigung im ländlichen Wegenetz zur Verbesserung des Marktzugangs sowie iii) Schaffung von lokalen Lagerkapazitäten. Zielgruppe ist die ländliche Bevölkerung ausgewählter Kommunen der Departements Atacora und Donga. Von der Bevölkerung von etwa 1,3 Mio. Personen lebt die überwiegende Mehrheit im ländlichen Raum und ist als arm oder sehr arm einzustufen.
Sauberes Trinkwasser ist knapp in Benin – und das macht sich gleich mehrfach bemerkbar: Vor allem Mädchen auf dem Land müssen täglich drei bis vier Stunden zur nächsten Quelle laufen – und haben damit keine Zeit mehr zur Schule zu gehen. Abwasser und Fäkalien versickern unbehandelt im Boden oder werden direkt in das Meer gepumpt. Die schlechte Wasserqualität verursacht häufig Magen-Darm-Infektionen. Erkrankt der Hauptverdiener, gehen der Familie wichtige Einnahmen verloren. Unzuverlässige Wasser- und Sanitärversorgung schreckt auch die Privatwirtschaft ab. Arbeitsplätze in Gewerbe und Industrie können nicht geschaffen werden.
Diese Abwärtsspirale aus Armut, Krankheit und Verdienstausfall zu stoppen, ist Ziel der Wasserprogramme in Benin: Dabei geht es vor allem darum, die an sich ausreichenden Süßwasservorkommen in Menge und Qualität sicher bereitzustellen. Das Engagement für eine bessere Trinkwasser- und Sanitärversorgung steht auf drei Säulen: Die KfW Entwicklungsbank hat erfolgreich zentrale Versorgungssysteme in größeren Dörfern und Handpumpenbrunnen in ländlichen Regionen gefördert. Heute konzentrieren sich die Investitionen auf rasch wachsende randstädtische Gebiete im Ballungsraum von Cotonou und angrenzenden Städten. Damit wird eine Trinkwassergewinnung und –verteilung für bis zu 250 000 Haushalte und Gewerbe unterstützt. Eine im Bau befindliche Fäkalschlammbehandlungsanlage soll die Hygiene von 300 000 Menschen verbessern und das Meer vor Verunreinigungen schützen.
Zusätzlich werden Bezahlkonzepte entwickelt, die den zukünftigen Betrieb der Fäkalschlammsammlung und –behandlung zusammen mit der Trinkwasserversorgung finanzieren. Allerdings sollen sich auch die Ärmsten Wasser und Sanitärversorgung leisten können, für die selbst geringe Abgaben oft zu hoch sind. Ein Beitrag sind Pro-Poor-Tarife, die die Betreiber kalkulieren und vom Staat genehmigt werden.
Projektinformation - Wasser- und Sanitärversorgung (PDF, 107 KB, nicht barrierefrei)
Weiterführende Informationen
- Erfahren Sie in unserem Transparenzportal mehr über die Wirkung unserer Arbeit in Benin
- Erfahren Sie mehr über unsere abgeschlossenen Projekte in den Evaluierungsberichten zu Benin
- Welche Schwerpunkte das BMZ in Benin setzt, finden Sie direkt auf den Seiten des Ministeriums
- Auf den Seiten des Auswärtigen Amtes finden Sie ausführliche Landesinformationen zu Benin
Kontakt vor Ort
KfW Office Cotonou
Direktor KfW-Büro: Dr. Günter Roos
B.P. 504
Cotonou
Benin
Telefon: +229 21 31 01 07
Fax: +229 21 31 49 64