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Bangladesch
Ein Land entwickelt sich dynamisch

Bangladesch mit seinen mehr als 160 Mio. Menschen entwickelt sich dynamisch: Seit mehr als einem Jahrzehnt wächst die Wirtschaft, das Bevölkerungswachstum ist gesunken und wichtige Entwicklungsziele wie die Verringerung von Armut und Kindersterblichkeit wurden erreicht. 50 Jahre nach der Staatsgründung ist Bangladesch auf dem Weg zu einem „Land mit mittlerem Einkommen“. Trotzdem bleiben große Herausforderungen: Bangladesch ist eines der vom Klimawandel am meisten betroffenen Staaten der Welt: Überschwemmungen und Bodenverluste nehmen zu. Die Städte wachsen rasant, es mangelt an ausreichender Energie und effektiven Transportsystemen. Bangladesch bleibt deshalb ein wichtiges Partnerland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Die KfW unterstützt das Land beim Auf- und Ausbau Erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz, der Bekämpfung des Klimawandels, einer umweltfreundlichen Stadtentwicklung, guter Regierungsführung und der Hilfe für Rohingya-Flüchtlinge.
In Bangladesch mangelt es immer noch an Energie – insbesondere auf dem Land, wo der weitaus größte Teil der Menschen lebt: Weiterhin verderben landwirtschaftliche Produkte, weil sie nicht richtig gekühlt werden können, kleine Unternehmen können nur eingeschränkt produzieren. Die Menschen in den Dörfern nutzen noch oft traditionelle, gesundheits- und umweltschädliche Brennstoffe wie Kuhdung, Feuerholz oder Kerosin.
In den letzten Jahren wurde allerdings viel erreicht: Inzwischen haben rund 90 % der Menschen Zugang zu Strom. Doch die Regierung hat ambitionierte Wirtschaftswachstumsziele und durch den steigenden Lebensstandard wird das Land künftig noch mehr Energie brauchen, während sich die bislang wichtigste Energiequelle Bangladeschs, die heimischen Gasvorräte, dem Ende zuneigen.
Die KfW unterstützt das Land deshalb beim Aufbau Erneuerbarer Energien und der Verbesserung der Energieeffizienz. Dazu gehört die Förderung von Solardächern, die Strom erzeugen und an das Übertragungs- und Verteilungsnetz angeschlossen sind. Für eine bessere Energieversorgung insbesondere in ländlichen Gebieten fördert die KfW zudem häusliche Biogasanlagen sowie größere Anlagen wie Solarpumpen zur landwirtschaftlichen Bewässerung oder Solarnetze auf Flussinseln, die der dortigen Bevölkerung Strom liefern.
Projektinformation - Energie (PDF, 129 KB, nicht barrierefrei)
Bangladesch ist besonders vom Klimawandel betroffen: Überflutungen und tropische Zyklone gehören zum Alltag und werden künftig in Zahl und Intensität noch zunehmen. Viele Menschen fliehen deshalb aus den Küstenregionen und tragen damit zum raschen Wachstum der Städte bei.
Die KfW unterstützt im Auftrag der Bundesregierung ausgewählte Städte in Bangladesch dabei, sich für den Klimawandel zu wappnen und ihren Bewohnern nicht nur mehr Sicherheit zu bieten, sondern auch wirtschaftliche und soziale Perspektiven zu eröffnen. Es werden daher unter anderem für Hochwasser und Stürme sicher ausgelegte Hauptstraßen finanziert, um den ganzjährigen Zugang der Bevölkerung zu wichtigen öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern und Schulen sicherzustellen. Gleichzeitig werden Wege in die zahlreichen Armenviertel befestigt, die Trinkwasserversorgung verbessert und aufgerüstet und in die Abwasserkanäle investiert.
Die KfW fördert zudem den „Climate Bridge Fund“, der bereits 2019 mit der Nichtregierungsorganisation BRAC gegründet wurde, um kleine NGO-Projekte zur Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. In der aktuellen Krise sagte die KfW im Auftrag des BMZ 10 Mio. EUR im Rahmen des „Corona-Sofortprogramms“ für die Errichtung eines Finanzierungsfenster (Emergency Response Windows) innerhalb des Fonds zu. Ziel ist es, auf Krisen und die Covid-Pandemie und den daraus resultierenden Folgeschäden schnell und umfassend reagieren zu können. Unterstützt werden vor allem besonders vom Klimawandel betroffene Gemeinden, Klimaflüchtlinge und aufnehmende Gemeinden. Damit sollen besonders die armen Bevölkerungsgruppen besser vor der Ausbreitung des Virus geschützt werden und Hilfe zum Erhalt ihrer Lebensgrundlagen bekommen.
Im August 2017 kam es zu großen Flüchtlingsströmen aus Myanmar nach Bangladesch. Seitdem leben 860.000 Rohingya in mehr als 30 ausgewiesenen Flüchtlingscamps im Distrikt Cox’s Bazar an der Grenze zu Myanmar. Ein formeller Rechtsstatus bleibt den Rohingya verwehrt und eine sichere Rückkehr nach Myanmar ist in der derzeitigen Situation ausgeschlossen. Hilfe benötigen auch die aufnehmenden Gastgemeinden, da Cox’s Bazar bereits eines der ärmsten Distrikte in Bangladesch ist. Die Versorgung der lokalen Bevölkerung in den umliegenden Gastgemeinden ist teilweise sogar noch schlechter als jene in den Camps. Zusätzlich wird die Region immer wieder von Naturkatastrophen, wie Zyklonen und starken Regenfällen, heimgesucht.
Die KfW unterstützt in den Camps in Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) unter anderem den Auf- und Ausbau von sanitären Anlagen, die Mülltrennung und -entsorgung, Hygieneprogramme und die Instandsetzung des Regenwasserdrainagesystems. Von dem Vorhaben profitieren mehr als 200.000 Flüchtlinge in den Camps sowie 20.000 Menschen in den umliegenden Gemeinden. Ferner werden die Bewohner der Rohingya Camps durch mehrere Vorhaben der Übergangshilfe in Zusammenarbeit mit UNICEF im Bereich Grundbildung und beruflicher Bildung sowie die umliegenden Gastgemeinden mit Basisinfrastruktur in Zusammenarbeit mit der Weltbank unterstützt.
Weiterführende Informationen
- Erfahren Sie in unserem Transparenzportal mehr über die Wirkung unserer Arbeit in Bangladesch
- Erfahren Sie mehr über unsere abgeschlossenen Projekte in den Evaluierungsberichten zu Bangladesch
- Welche Schwerpunkte das BMZ in Bangladesch setzt, finden Sie direkt auf den Seiten des Ministeriums
- Auf den Seiten des Auswärtigen Amtes finden Sie ausführliche Landesinformationen zu Bangladesch
Kontakt vor Ort
KfW Office Bangladesh
Direktor KfW-Büro: Anirban Kundu
Telefon:+880 9666 777 333
Fax: +880 2 9 88 64 16