Meldung vom 20.12.2022 / KfW Entwicklungsbank

Indien auf dem Weg zur klimafreundlichen Entwicklung

Fast 1 Mrd. EUR zum Schutz vor und Anpassung an den Klimawandel

Indien befindet sich auf dem Weg zu einer Energiewende und die KfW unterstützt das Land im Auftrag der Bundesregierung dabei. Im Rahmen eines größeren Gesamtpakets wurden im November zunächst sechs Verträge für drei Vorhaben mit indischen Partnern unterzeichnet, die sich auf Fördermittel in Höhe von rund 1 Mrd. EUR belaufen. Gemeinsam ist allen drei Vorhaben, dass sie zum Schutz vor oder Anpassung an den Klimawandel beitragen.

Drei Personen schauen sich die Umspannstation in Hindupur an
400 KV Umspannstation in Hindupur.

Indien mit seiner Bevölkerung von rund 1,4 Mrd. Menschen entscheidet mit darüber, ob die globale Energiewende gelingen kann. Derzeit ist Indien der drittgrößte Emittent für Treibhausgase weltweit. Die Energieversorgung verursacht darunter den höchsten Anteil, doch das soll sich ändern. Denn jetzt werden die Weichen gestellt, um in Zukunft den wachsenden Strombedarf des Subkontinents auf eine nachhaltige Weise zu bedienen. Die KfW fördert im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bereits seit Jahren den Ausbau des Stromnetzes in Form „grüner Korridore“. Mit diesen Investitionen wird es möglich, den aus Sonne und Wind erzeugten Strom in das indische Stromnetz einzuspeisen und so zu einer nachhaltigen Stromversorgung beizutragen. In den vergangenen Jahren wurden bereits Fördermittel in Höhe von 1 Mrd. EUR für diese Vorhaben bereitgestellt, mit den jetzt unterzeichneten vier Verträgen fließen weitere 460 Mio. EUR in den Bau von Umspannstationen und Übertragungsleitungen.

Zwei Becken einer Kläranlage
Community Participation Unit Project, Kläranlage.

Städte klimaresilient machen

Doch Indien ist nicht nur einer der größten CO2-Emittenten weltweit, es leidet auch immer mehr unter dem Klimawandel. Der Bundesstaat Tamil Nadu im Süden des Landes gehört zu den Regionen, in denen die Städte rasant wachsen, was die ohnehin schon überlastete städtische Infrastruktur noch stärker überbeansprucht. Die Bevölkerung sieht sich zudem zunehmend den Folgen des Klimawandels wie starker Hitze und Wasserknappheit sowie Überflutungen ausgesetzt. Die KfW stellt nun im Auftrag des BMZ 500 Mio. EUR bereit, um die Wasserver- und Abwasserentsorgung in den Städten Tamil Nadus auszubauen. Außerdem können Projekte zum verbesserten Abfallmanagement, zum Regenwassermanagement, energieeffizienter Straßenbeleuchtung oder zur Regenerierung von Gewässern umgesetzt werden. Die Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner steigt damit deutlich.

Zwei Personen tragen Säcke über ein Feld
Zwiebelernte im Dorf Buchkewadi (Gegend von Pune).

Wälder als Lebensgrundlage der Bevölkerung schützen

Im Norden Indiens hängt die Lebensgrundlage der meisten Menschen von der Landwirtschaft ab, die durch die Auswirkungen des Klimawandels erschwert wird. Die Wälder leiden unter klimabedingten Veränderungen, was auch die Wasserressourcen beeinträchtigt. In den Bundesstaaten Manipur und Tripura unterstützt die KfW im Auftrag der Bundesregierung bereits den Schutz der Wälder und ihre Rehabilitierung sowie nachhaltige Bewirtschaftung. Nun wird das Programm auf einen dritten Bundesstaat, nämlich Meghalaya erweitert. Dafür stellt die KfW weitere 33 Mio. EUR im Auftrag des BMZ zur Verfügung. Die im Himalaya entspringende Flüsse versorgen diese Bundesstaaten und weitere Regionen am Unterlauf mit Wasser. Eine angemessene Bewirtschaftung der Wälder im Einzugsgebiet des Himalayas schützt die Wasserversorgung der umliegenden Städte und Dörfer. Die Lebensgrundlagen der hier ansässigen Menschen, darunter viele indigene Gruppen, wird durch den Erhalt gesunder Wälder langfristig gesichert.

Deutschland und Indien haben kürzlich eine Partnerschaft für grüne und nachhaltige Entwicklung geschlossen (Green and Sustainable Development Partnership, GSDP). Die drei KfW-Vorhaben sind ein Baustein auf dem Weg, diese Partnerschaft umzusetzen, und tragen zum Abfedern der Auswirkungen des Klimawandels bei.

Die KfW unterstützt Indien bei nachhaltiger und klimaresilienter Stadtentwicklung über Tamil Nadu Urban Development Fund (TNUDF).