Meldung vom 05.12.2022 / KfW Entwicklungsbank

Startschuss für das Netzwerk digital.global

Am 1. Dezember lud Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze gut zwei Dutzend hochrangige, internationale Digital- und IKT-Expertinnen und Experten nach Berlin ein, um die Rahmenbedingungen für eine sozial-ökologisch-feministische digitale Transformation zu gestalten. Bei der Veranstaltung wurde gleichzeitig der Grundstein für das entwicklungspolitische Netzwerk [digital.global] und damit für einen interdisziplinären Austausch zu den verschiedenen Ebenen digitaler Transformation gelegt. Etwa 240 ausgewählte Vertreterinnen und Vertreter aus der Digitalszene, IKT-Branche, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik begleiteten das Auftaktevent vor Ort im Publikum. Daneben wurde die Veranstaltung als Live-Stream über das digitale Hub des Netzwerks bmz-digital.globalöffentlich übertragen.

Stefan Wintels, Svneja Schulze und Thorsten Schäfer-Gümbel stehen nebeneinander
v.l.n.r.: Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW, Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, Thorsten Schäfer-Gümbel, Vorstandssprecher der GIZ.

„Die Digitalisierung ist eine wichtige Verbündete der Entwicklungspolitik. Denn digitale Lösungen machen Entwicklungssprünge möglich, die wir so dringend brauchen, um unsere globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Deutschland braucht eine internationale Digitalstrategie mit breitem Blick – und die Entwicklungspolitik muss dabei eine tragende Rolle spielen,“ so die Ministerin in ihrer Eröffnungsrede. Auch appellierte sie, dass Transformation von allen Menschen in der Gesellschaft gemeinsam getragen und geformt werden muss und ein gegenseitiger Lernprozess hierbei essenziell ist.

In der folgenden Keynote ging die neu gewählte Direktorin der International Telecommunication Union (ITU), Doreen Bogdan-Martin, u. a. auf die weibliche Rolle im Digitalisierungsprozess ein und forderte eine „stimmgewaltige Führung“. Ministerin Schulze und Bogdan-Martin besiegelten sodann vor Ort die neue Partnerschaft zwischen dem EQUALS-Netzwerk, das Frauen und Mädchen eine gleichberechtigte Rolle in der technologischen Revolution schaffen will, und atingi, einer vom BMZ unterstützten Lernplattform.

Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW, betonte in seiner Ansprache, dass auch die KfW Entwicklungsbank, deren Digitalportfolio sich auf über 8 Mrd. Euro und 274 Projekte weltweit beläuft, ein wichtiger Player im Transformationsprozess ist und diese Rolle sehr ernst nimmt: “Wenn wir als KfW Transformation entwickeln und Resilienz stärken möchten, müssen wir uns selbst transformieren.“ Daneben sei es unerlässlich, Projekte erfolgreich zu skalieren und privates Kapital zu mobilisieren. Wintels sieht die KfW diesbezüglich gut aufgestellt, da sie sowohl zu Investoren als auch zur Digitalwirtschaft Zugang hat. Er lobte das digital.global-Netzwerk als eine großartige Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern zu intensivieren, um Innovationen zu fördern und kündigte an, sich auf den weiteren Ausbau der digitalen öffentlichen Infrastruktur und die Entwicklung digitaler öffentlicher Güter (Digital Public Goods) zu konzentrieren.

Stefan Wintels am Rednerpult
Vorstandsvorsitzender der KfW, Stefan Wintels, bei seiner Ansprache zur digitalen Transformation

Im Verlauf der Veranstaltung wurde in drei moderierten Themenblöcken die geopolitische, ökologische und digitale Zeitenwende vorgestellt und diskutiert. Unter den Rednern und Panelteilnehmerinnen und -teilnehmern waren Lacina Koné, Generaldirektor und Geschäftsführer von SmartAfrica, sowie die Politökonomin, Transformationsforscherin und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin Prof. Dr. Maja Göpel von der Leuphana Universität. Weitere interessante Diskussionsgrundlagen lieferten per Videoübertragung u. a. der ukrainische Vizepremierminister und Minister für digitale Transformation, Mykhailo Fedorov, sowie der Präsident der Weltbankgruppe, David Malpass.

Im Anschluss an den öffentlichen Teil der Veranstaltung und dem Launch des Netzwerks hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Dialogaktivitäten mit moderierten Open Spaces zu den vier Leitungsprioritäten Covid-19, Just Transition, feministische Entwicklungspolitik sowie Hunger und Armut wahrzunehmen und mit den Vortragenden und anderen Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen. Mit den vielfältigen Perspektiven der Mitwirkenden wird das digital.global-Netzwerk neue Wege für die digitale Transformation in der Entwicklungszusammenarbeit bahnen können.

SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur