Meldung vom 13.10.2023 / KfW Entwicklungsbank

KfW stellt 17. Evaluierungsbericht vor

„Begleiten – bewerten – lernen.“ Dies ist der Titel, unter dem die FZ-Evaluierungsabteilung (FZ E) den in zweijährigem Rhythmus erscheinenden 17. Evaluierungsbericht über die Wirksamkeit der Finanziellen Zusammenarbeit (FZ) mit Entwicklungs- und Schwellenländern vorlegt. Die Wirkung von 152 im Auftrag des BMZ geförderten Vorhaben mit einem Projektvolumen in Höhe von 4,9 Mrd. EUR wurde in den Jahren 2021/2022 von FZ E untersucht. In der Stichprobe, die das Gesamtportfolio abgeschlossener Vorhaben repräsentiert, wurden 84 % der Projekte als erfolgreich klassifiziert, das heißt in einem in Noten darstellbaren Bewertungssystem nach OECD-DAC Kriterien mindestens mit der Note 3 bewertet. Die Durchschnittsnote lag bei 2,6, die Hälfte der Vorhaben (51 %) erzielte die Erfolgsstufe 2 (erfolgreich) und etwa ein Drittel (31 %) erreichte das Gesamtergebnis 3 (eingeschränkt erfolgreich). Insgesamt wurden neun Projekte mit der Gesamtnote 4 bzw. 5 als nicht mehr erfolgreich eingestuft. Nur ein Vorhaben erzielte die Gesamtnote 1 (sehr erfolgreich).

400 kV Umspannstation in Hindupur, Indien

„Die Evaluierung ist kein Selbstzweck, denn die Wirkungsmessung der Projekte der KfW Entwicklungsbank wird immer bedeutender für den Erfolg der Vorhaben. Die konstruktive Begleitung, die kritische Bewertung und das Lernen aus Fehlern durch erweiterte Instrumente der Interaktion innerhalb des Hauses haben einen unschätzbaren Wert für künftige Projekte, denn sie stärken ihre Wirksamkeit. Das ist ganz im Sinne der UN-Agenda 2030 und ihrer nachhaltigen Entwicklungsziele, denen die KfW im Zuge der schrittweisen Einführung des konzernweiten Wirkungsmanagements im Rahmen der Strategie KfWplus Rechnung trägt. Die KfW sieht sich in der Verantwortung, die ökonomische, ökologische und soziale Wirkung ihrer Förderaktivitäten systematisch zu erfassen, transparent zu machen und entsprechende Steuerungsimpulse für eine größere Effektivität abzuleiten. Es gilt, die Maßstäbe neu zu justieren und unseren Erfolg künftig stärker an der Wirkung der Förderung zu bemessen“, sagt Christiane Laibach, Vorständin für internationale Finanzierungen der KfW Bankengruppe.

Die Evaluierungsabteilung versteht sich zunehmend als „Knowledge Hub“, die kontinuierlich neue, zunehmend auch digitale Instrumente nutzt. Beispielsweise stellt sie erstmals mittels der neuen IDEaL-App auch externen Nutzern die gesammelten Evaluierungsergebnisse der KfW Entwicklungsbank zur Verfügung und stellt damit eine große Transparenz her. In der App sind digitalisierte Ergebnisse von über 1.100 Evaluierungen seit 2007 zu finden. Mit wenigen Klicks sind Evaluierungen abrufbar, die für die Planung neuer Projekte benötigt werden und wertvolle Hinweise auf Faktoren geben, die für den Erfolg oder Misserfolg ausschlaggebend sind.

„Wir wollen die Wirkung von Vorhaben der KfW Entwicklungsbank kontinuierlich besser messen und gleichzeitig digital nutzbar machen. Neben der starken Digitalisierung wenden wir in der Evaluierung zunehmend Methoden der rigorosen Wirkungsevaluierung an. Die Initiatoren dieser Methoden wurden 2019 mit dem Wirtschaftsnobelpreis prämiert, und ihre Methoden erlauben eine präzise Messung der Effekte eines Vorhabens. Sie werden von uns ab Projektstart in ausgewählten FZ-Vorhaben projektbegleitend implementiert und ergänzen so die flächendeckenden Ex-post-Evaluierungen,“ sagt Professor Kluve, Leiter der Abteilung Evaluierung bei der KfW.

Modernste Satellitentechnik für das Monitoring der Entwaldung im Amazonas

Die KfW nutzt modernste Satellitentechnik für das Monitoring der Entwaldung im Amazonasgebiet. Dies ist eines der Themen des 17. Evaluierungsberichts über die Wirksamkeit der FZ. Um die Frage zu beantworten, ob Waldschutzprojekte der KfW Entwicklungsbank trotz Waldverlust in Naturschutzgebieten Schlimmeres verhindert haben, wurde basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen die neue Methode der sogenannten rigorosen Wirkungsevaluierung entwickelt. In dem innovativen Ansatz werden finanzierte Waldflächen solchen ohne Finanzierung gegenübergestellt. Das Engagement der FZ und ihrer Partner reduziert die Entwaldung in Schutzgebieten erheblich; sie haben rund 8 % mehr Waldfläche als vergleichbare Waldgebiete ohne Förderung. Dies entspricht der Größe von etwa 8 Millionen Fußballfeldern über den Zeitraum 2001-2020.

Weitere Ergebnisse des 17. Evaluierungsberichts

Etwa die Hälfte des Evaluierungsportfolios liegt in den Regionen Subsahara-Afrika und Nordafrika/Naher Osten: Dies spiegelt die hohe Anzahl der FZ-Vorhaben auf dem afrikanischen Kontinent wider. Die Erfolgsquoten in beiden Regionen liegen mit einem Durchschnitt von 88 % und 94 % im Ergebnis vor den anderen Regionen. Mit einem Wert von 68 % und 73 % sind die Erfolgsquoten insbesondere in den Regionen Asien/Ozeanien und Lateinamerika deutlich niedriger.

Regionale Betrachtung des Evaluierungszeitraums

Bei der sektoralen Betrachtung ist zu erkennen, dass der Finanzsektor - gemessen an der Zahl der evaluierten Projekte - nicht nur den größten Einzelsektor darstellt, sondern mit 2,0 auch die beste Durchschnittsbewertung erzielt.

Sektorale Betrachtung des Evaluierungszeitraums

Mehr Details zu unseren Evaluierungsergebnissen der Jahre 2021 und 2022 finden Sie hier:

Evaluierungsbericht 2021-2022