Klimaresiliente Stadtentwässerung und Hochwasserschutz

Die Mehrheit der Brasilianer lebt in Städten (rd. 85 %). Außerdem hatten 2022 nur rd. 68 % der städtischen Bevölkerung Brasiliens Zugang zu einer sicheren Abwasserentsorgung und landesweit wurden lediglich 51 % des Abwassers behandelt. Die fortschreitende Versiegelung der Oberflächen in Stadtgebieten, der Verlust von Grünflächen und natürlichen Habitaten, welche essenziell für die Speicherung von Regenwasser sind, sowie unzureichende Infrastruktur zur Stadtentwässerung führen bei Extremwetterereignissen wie Starkregen regelmäßig zu einer Überlastung der vorhandenen Entwässerungssysteme und infolgedessen zu Überschwemmungen, Erdrutschen und unkontrollierten Sturzfluten.

Ziel des FZ-Moduls ist es daher, in den Projektgebieten eine klimagerechte, naturnahe Stadtentwässerung sicherzustellen und die Bevölkerung vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Darüber hinaus soll eine nachhaltige Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Abwasserdienstleistungen sichergestellt werden (Modulziel). Dazu sollen Maßnahmen wie der Ausbau von Entwässerungskanälen, der Bau von Deichen, die Schaffung von Regenrückhaltebecken und die Förderung natürlicher Versickerung vor Ort umgesetzt werden. Im Bereich der Abwasserentsorgung ist der Bau und die Erweiterung von Kanalnetzen und Hausanschlüssen vorgesehen. Darüber hinaus sollen alternative Wohnstätten für Personen aus Risikogebieten zur Verfügung gestellt werden.

Das Programm soll voraussichtlich in zwei Phasen umgesetzt werden, um eine zügige sowie effiziente Umsetzung des Programms zu gewährleisten.
Dazu soll in einem ersten Teilvorhaben ein FZ-Entwicklungskredit i.H.v. bis zu 100 Mio. EUR an die Stadt Porto Alegre zur Verfügung gestellt werden. In einem zweiten Teilvorhaben können dann weitere bis zu 100 Mio. EUR als zinsverbilligtes Darlehen vergeben werden. Das erste Teilvorhaben wird durch eine Begleitmaßnahme i.H.v. 2,0 Mio. EUR ergänzt.

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Das Projekt wird als USVP Kategorie A eingestuft. Ausschlaggebend für die Einstufung ist die hohe Anzahl an Personen, die umgesiedelt werden müssen, (ca. 3.200 PAP /etwa 800 Familien gemäß Projektprüfung) und für die das Vorhaben hohe Risiken birgt, falls die notwendigen geplanten Mitigationsmaßnahmen und die anzuwendenden Umsiedlungssafeguards nicht eingehalten werden. Weitere zu erwartende Risiken und Auswirkungen betreffen die Beschäftigten (Arbeitssicherheit und Arbeitsbedingungen), die lokale Bevölkerung allgemein (Sicherheit der Gebäude, Baustellensicherheit, Abriss) und die direkte Umwelt (negative Auswirkungen auf Ökosysteme sowie auf Grundwasser und Oberflächengewässer). Die zur Risikomitigierung notwendigen Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfungen (Avaliação de Impacto Ambiental e Social) für die drei Einzugsgebiete und ihre U&S-Management Pläne sowie die Sozio-Technischen Studien der von Umsiedlung betroffenen Familien und die darauf aufbauenden Umsiedlungspläne (Plano de Ação de Reassentamento - PAR) werden vor Aktivitätenbeginn erstellt. Während der Planung und Ausführung wird außerdem ein Projektsteuerungsteam mit Experten im Bereich Umwelt- und Soziales die Einhaltung der KfW-Anforderungen monitoren und gegebenenfalls steuern. Über SBF wird in der Planungsphase spezielle Expertise in der Anwendung der Umwelt- du Sozialstandards der Weltbank für den Umsiedlungsprozess zur Verfügung gestellt und ein ESCP regelt die USVP Maßnahmen vertraglich

Land / Region / Institution Brasilien
Nummer 58391
Schwerpunkt Wasser und Abfall
Sektor 14020 - Wasser-, Sanitärver. und Abwassermanagement
USV-Kategorie A
Finanzierungsinstrument Entwicklungskredit
Weitere Geber -
Deutscher Finanzierungsbeitrag 100 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner MUNICÍPIO DE PORTO ALEGRE
Zuständige Abteilung Lateinamerika und Karibik

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