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Projektinformation: Tropischer Ostpazifik Meeresschutz

    Fischereiressourcen und Artenvielfalt erhalten

    Stand: 01/2023

    Der Tropische Ostpazifik umfasst auf einer Fläche von rund 2 Mio. Quadratkilometern die Hoheitsgewässer und ausschließlichen Wirtschaftszonen der lateinamerikanischen Länder Costa Rica, Ecuador, Kolumbien und Panama.

    Die Region zählt zu den globalen Biodiversitäts-Hotspots: Vom Aussterben bedrohte Arten wie der Bogenstirn-Hammerhai sind hier zu finden. Seine ausgedehnte Unterwassergebirgsketten beeinflussen die Wanderrouten von Walen und anderen Meereslebewesen und bieten Schutz für Jungtiere. Gleichzeitig ist der Tropische Ostpazifik die Lebensgrundlage vieler Menschen in den Küstenregionen, die von Fischerei und Tourismus abhängig sind.

    Um einen Beitrag zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Meeresressourcen des Tropischen Ostpazifik zu leisten, unterstützt die KfW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Vorhaben „Fondo Pacifico – Meeresschutz“ mit einem Zuschuss von 10 Mio. Euro.

    ProjekttitelFondo Pacifico – Meeresschutz
    AuftraggeberMinisterium für für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
    Land/RegionCosta Rica, Ecuador, Kolumbien, Panama
    ProjektpartnerPACIFICO

    Ausgangslage

    Palmen am Strand
    Die Insel Coiba liegt vor der Küste Panamas. Im Coiba-Nationalpark stehen mehr als 2.000 km² Meeresfläche unter Schutz.

    Der Tropische Ostpazifik ist einer Vielzahl unterschiedlicher Bedrohungen ausgesetzt. Die Auswirkungen des Klimawandels und die Verschmutzung durch an Land produzierten Abfall gefährden das einzigartige Ökosystem. Für Meereslebewesen wie die vom Aussterben bedrohte Grüne Meeresschildkröte oder für die Fischerei wichtige Hochseefische sind Überfischung und nicht-nachhaltiger bzw. illegaler Fischfang besonders bedrohlich. Ungewollter Beifang oder unangepasste Fangquoten führen zu einem Rückgang der Bestände und nicht zuletzt dem Verlust der biologischen Vielfalt.

    Um die einzigartige Artenvielfalt des Tropischen Ostpazifiks zu bewahren, haben Costa Rica, Ecuador, Kolumbien und Panama derzeit elf nationale Meeresschutzgebiete auf einer Fläche von über 600.000 Quadratkilometern ausgewiesen. Um einen effektiven Schutz der Arten auf regionaler Ebene zu gewährleisten, sind allerdings die Koordinierung zwischen Schutzgebieten, vor allem in den Bereichen Kontrolle und Überwachung und Biodiversitätsmonitoring erforderlich. Zudem muss die Zusammenarbeit mit dem Fischereisektor verstärkt und die Koordinierung und Harmonisierung des Fischereimanagements in den Ländern des Tropischen Ostpazifiks ausgebaut werden. Hierbei spielt die Initiative CMAR als Zusammenschluss zwischen den Umweltministerien der vier Länder eine wichtige Rolle.

    Projektansatz

    Das Vorhaben, das im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung durch die KfW finanziert wird, zielt darauf ab, einen Beitrag zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Meeresressourcen in und zwischen Meeresschutzgebieten des Tropischen Ostpazifik zu leisten. Hierdurch wird es die Umsetzung der nationalen Entwicklungsziele und der Biodiversitätskonvention unterstützen.

    Die Implementierung des Projekts erfolgt durch den regionalen Umweltfonds PACIFICO. PACIFICO wurde im Jahr 2017 als privater Fonds gegründet, um die Finanzierung von Maßnahmen zum Schutz der Meeresressourcen des Tropischen Ostpazifik regional zu bündeln und langfristig verfügbar zu machen.

    Im Rahmen des Vorhabens sollen mindestens zehn Einzelprojekte mit Zuschüssen von bis zu 1 Mio. US-Dollar über PACIFICO gefördert werden. Es werden die folgenden Ergebnisse angestrebt:

    • Verbesserung der Voraussetzungen für die Erhaltung migrierender Arten
    • Nachhaltigere Bewirtschaftung der Fischereiressourcen unter Einbeziehung relevanter Interessensgruppen
    • Stärkung der regionalen Zusammenarbeit

    Die Auswahl der Projekte wird durch PACIFICO koordiniert und erfolgt auf Grundlage von Ideenwettbewerben. Dabei werden Projekte ausgesucht, die einen direkten und messbaren Beitrag zur Erhaltung gefährdeter bzw. kommerziell wichtiger Arten leisten oder auf eine nachhaltige Nutzung von Fischbeständen abzielen. Der Fokus liegt entsprechend der Ausrichtung PACIFICOs auf regionalen Ansätzen, die in mindestens zwei der vier Länder mit Anteil am Tropischen Ostpazifik umgesetzt werden.

    Das Projekt wird darüber hinaus die Kapazitäten PACIFICOs und seine Rolle als Wissens- und Finanzierungsplattform stärken.

    Direkte Zielgruppe sind alle Personen, die aktiv an der Umsetzung des Vorhabens beteiligt sind. Dies umfasst vor allem das Personal der geförderten Schutzgebiete, lokale Gemeinden sowie Vertreter staatlicher Institutionen und des privaten Sektors. Die Größe der Zielgruppe wird auf mindestens 5.000 Personen geschätzt.

    Indirekt profitieren von dem Vorhaben alle Bewohner der Küstenregion, deren Lebensgrundlage von den ökologischen Funktionen des Tropischen Ostpazifik abhängt.

    Wirkungen

    Die im Rahmen des Vorhabens geförderten Maßnahmen sollen einen Beitrag dazu leisten, die biologische Vielfalt und Fischereiressourcen im Tropischen Ostpazifik zu erhalten. In Zusammenarbeit mit den relevanten Interessensgruppen werden Ansätze erarbeitet, um die Fischerei nachhaltiger zu gestalten. Die Stärkung der Meeresschutzgebiete in der Region wird mit einer verbesserten Kontrolle und Überwachung und Zusammenarbeit zwischen Schutzgebieten einhergehen.

    Dem Umweltfonds PACIFICO werden mithilfe der Finanzierung durch die KfW neue Möglichkeiten zur Mitteleinwerbung eröffnet, sodass dieser sich langfristig als wichtiger Akteur für den Meeresschutz in der Region etablieren kann.

    Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

    Kontakt

    KfW Bankengruppe
    Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank

    +49 69 7431 1945

    Projektdatenbank

    Unsere Projektdatenbank enthält detaillierte Informationen zu allen Vorhaben, die seit Januar 2013 vertraglich vereinbart wurden.

    Unsere Partnerländer

    Wir fördern Entwicklungsprogramme und damit Zukunftsperspektiven in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa.

    Publikationen

    Hier finden Sie unsere Evaluierungsergebnisse, allgemeine Geschäftspublikationen sowie Fachpublikationen nach Themen und Reihen.