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SDG 10 – Abbau von Ungleichheiten innerhalb und zwischen Staaten

Mehr Gerechtigkeit

Die Chancen auf ein gutes Leben sind für jeden Menschen unterschiedlich gut, abhängig auch davon, wo er geboren wurde. Die Lebensbedingungen unterscheiden sich sowohl zwischen den Staaten als auch innerhalb eines Staates. Ungleichheit kann auf viele verschiedene Weisen beschrieben werden, und es gibt mehrere statistische Verfahren, um Ungleichheit zu messen.

So misst der Index der menschlichen Entwicklung (Human Development Index, HDI) die durchschnittlichen Werte eines Landes in grundlegenden Bereichen der menschlichen Entwicklung. In den Index fließen Lebenserwartung, Bildung und Durchschnittseinkommen ein.

Auch innerhalb der Staaten sind große Ungleichheiten zu verzeichnen. Laut Weltbank ist die Ungleichverteilung der Einkommen in Südafrika, Namibia und Botswana besonders hoch. Südafrika hatte 2014 (letzte Erfassung) einen GINI-Index von 63 %. Der international gebräuchliche GINI-Koeffizient misst die Einkommensungleichheit in einem Gebiet, wobei 0 % für absolute Gleichheit und 100 % für totale Ungleichheit stehen. Ein GINI-Wert von 100 würde bedeuten, dass eine einzige Person über das gesamte Einkommen der betrachteten Region verfügte.

Trends hängen immer von den jeweiligen Indikatoren und Daten ab, die herangezogen werden. Eines kann man aber sicher sagen: Die Welt weist nach wie vor ein hohes Niveau von Ungleichheit auf. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Einkommensungleichheit weltweit sind noch nicht abschließend erfasst; Schätzungen zufolge hat sich die Ungleichheit innerhalb und zwischen Ländern dadurch jedoch deutlich verschärft. Die Schere zwischen Arm und Reich dürfte noch größer werden.

Ungleichheit hat – wie auch Armut – viele Dimensionen und bemisst sich nicht allein am Einkommen. Jedoch hängen sowohl der Zugang etwa zu Bildungs- und Gesundheitsdienstleistungen als auch die Möglichkeiten für persönliche Entfaltung und gesellschaftliche Einflussnahme häufig stark vom Einkommen ab. Eine hohe Ungleichverteilung von Chancen und Einkommen kann darüber hinaus zu sozialen Verwerfungen und letztlich Konflikten führen. Laut dem globalen Nachhaltigkeitsbericht der Vereinten Nationen (Global Sustainable Development Report 2019) ist steigende Einkommensungleichheit daher auch eine der größten Herausforderungen für nachhaltige Entwicklung.

SDG 10 zielt auf eine Reduzierung von Ungleichheit in und zwischen Ländern ab – sowohl im Hinblick auf Einkommen als auch Chancen, politische Rechte und wirtschaftliche Teilhabe. Die KfW unterstützt dieses Ziel über verschiedene Ansätze.

Die KfW berücksichtigt bei allen Vorhaben die Auswirkungen auf benachteiligte Gruppen. Bei der Planung eines neuen Projekts wird stets auch betrachtet, welche Folgen dieses etwa für Indigene oder für Frauen und Kinder haben wird. Ziel ist es, dass die von der KfW geförderten Vorhaben Ungleichheit nicht noch verstärken, sondern möglichst abfedern und mindern.

Viele ihrer Vorhaben richten sich aber auch direkt an benachteiligte Gruppen, etwa im Gesundheits- oder Bildungssektor, bei der Anpassung an den Klimawandel oder im Hinblick auf finanzielle Inklusion. 2022 lagen die Neuzusagen, die zur Erreichung des SDG 10 beitragen, bei gut 2,2 Mrd. Euro. Ungleichheiten weltweit zu reduzieren und die Lebensbedingungen aller, insbesondere der Armen, zu verbessern, bleibt ein wesentliches Anliegen der KfW.

„Corona verstärkt die Ungleichheit“

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Wie viele Menschen im kriegsgeläuterten Syrien lebt auch die 24-jährige Angie mit einer Behinderung – durch einen Raketeneinschlag verlor sie ein Bein. In Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinden hat UNDP vier Prothesenwerkstätten eingerichtet, die bedürftige Menschen mit maßgefertigten Prothesen versorgen und ihnen damit die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erleichtern.

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Der Beitrag der KfW zu SDG 10