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Côte d´Ivoire
Ein Land mit großem Entwicklungspotenzial

Ein Bürgerkrieg (2002-2007) und erneute Unruhen 2010/11 haben die Côte d'Ivoire in ihrer Entwicklung stark zurückgeworfen. Infrastruktur, Verwaltung und soziale Versorgungssysteme leiden noch immer unter den Folgen. Die Wirtschaft wächst seit 2011 um mehr als 6 % pro Jahr, und die mittelfristigen Wachstumsprognosen sind günstig. Dennoch lebt beinahe die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Dabei ist das Land reich an Bodenschätzen und verfügt über eine gut entwickelte Agrarindustrie. Hier liegt auch eine wichtige Basis für die dringend notwendige Schaffung von Arbeitsplätzen. Die landwirtschaftliche Entwicklung wird von der KfW Entwicklungsbank deshalb ebenso gefördert wie der Schutz gefährdeter Naturressourcen. Außerdem wird die Regierung beim Ausbau der Energieversorgung und der Verbesserung des Gesundheitssystems unterstützt. Im Rahmen der G20-Afrika-Partnerschaft pflegen Deutschland und Côte d’Ivoire eine vertiefte Zusammenarbeit im Bereich der Förderung von Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz, die zur Erreichung der im Rahmen des „Compact with Africa“ gesetzten Ziele beitragen soll. Der „Compact with Africa“ ist eine unter der deutschen G20-Präsidentschaft 2017 ins Leben gerufene Initiative mit ausgewählten Ländern Afrikas, mit dem Ziel, die Rahmenbedingungen für private Investitionen in diesen Ländern zu verbessern. Dahinter steht der Gedanke, dass öffentliche Entwicklungsgelder allein nicht ausreichen werden, um der schnell wachsenden jungen Bevölkerung Afrikas Beschäftigungsperspektiven zu bieten und so den Migrationsdruck zu mildern. Die Bundesregierung flankiert die G20-„Compact with Africa“-Initiative durch die sogenannten „Reformpartnerschaften“ mit substantiellen Mittelzusagen auf bilateraler Ebene. Die Reformpartnerschaften ordnen sich außerdem in den „Marshall-Plan mit Afrika“ des BMZ ein, der die deutsche Zusammenarbeit mit Afrika neu ausrichten soll.
Die Côte d’Ivoire hat das größte wirtschaftliche Potenzial in der Weiterentwicklung der Landwirtschaft. Zugleich verfügt das Land über zahlreiche Naturschutzgebiete in Regenwald und Savanne mit einer weltweit einzigartigen Biodiversität. Deren Erhalt erfordert erhebliche Anstrengungen. Die Herausforderung besteht darin, die Weiterentwicklung der Landwirtschaft mit dem Erhalt der Biodiversität in Einklang zu bringen. Daran arbeitet die deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit der ivorischen Regierung.
Die KfW Entwicklungsbank unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die ivorischen Partner gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) seit vielen Jahren bei der Bewahrung des Taï Nationalparks im Südwesten und des Comoé Nationalparks im Nordosten, beides UNESCO-Weltnaturerbe. So werden inzwischen große Teile der Betriebskosten beider Schutzgebiete über die mit Hilfe der deutschen Entwicklungszusammenarbeit aufgebaute Umweltstiftung Fondation pour les Parcs et Réserves de Côte d’Ivoire (FPRCI) gedeckt. Daneben finanziert die KfW Entwicklungsbank auch die für den Erhalt des Comoé Nationalparks erforderliche Logistik, Ausrüstung und Infrastruktur, sowie soziale Infrastruktur, wie z. B. Schulen und Gesundheitsstationen, im Umfeld des Nationalparks. Um einer zunehmenden Verinselung der Schutzgebiete entgegenzuwirken, unterstützt die KfW Entwicklungsbank die ivorischen bei der Einrichtung eines ökologischen Korridors zwischen dem Taï Nationalpark und dem Nachbarland Liberia.
Projektinformation Biodiversität (PDF, 186 KB, nicht barrierefrei)
Die Côte d’Ivoire möchte bis 2020 den Status eines Schwellenlandes erreichen, in dem die gesamte Bevölkerung von nachhaltigem Wachstum profitiert. Der Ausbau der Energieversorgung ist vor diesem Hintergrund von großer Bedeutung. Gerade erneuerbare Energien aus Solarkraft haben in dem sonnenreichen Land ein großes Potenzial, das bislang aber noch kaum genutzt wird. Die ivorische Regierung möchte deswegen den Anteil Erneuerbarer Energien im Energiemix bis 2030 auf insgesamt 42 % erhöhen. Die deutsche Bundesregierung unterstützt diese ambitionierte Reformagenda und ist 2017 deswegen eine ehrgeizige Reformpartnerschaft mit der Côte d’Ivoire eingegangen. Deren Ziele sind der Ausbau Erneuerbarer Energien, die Verbesserung der Energieeffizienz und die Entwicklung des Finanz- und Bankensektors. Die KfW Entwicklungsbank unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Vorbereitung und Umsetzung der Reformpartnerschaft. Die in enger Abstimmung mit den lokalen Partnern entwickelten Maßnahmen fördern den Ausbau von Solarkraft sowie strategisch bedeutsamer Netzinfrastruktur, verbessern die Rahmenbedingungen für private Investitionen und schaffen damit Arbeitsplätze für junge Menschen.
Projektinformation Energie (PDF, 164 KB, nicht barrierefrei)
Die günstige wirtschaftliche Entwicklung in der Côte d’Ivoire spiegelt sich bislang nur begrenzt in den Lebensbedingungen der Bevölkerung wider. Das Gesundheitssystem ist schwach und steht, was den Zugang der Bevölkerung zu Gesundheitsdienstleistungen angeht, vor großen Herausforderungen. Die KfW Entwicklungsbank unterstützt im Auftrag des BMZ die ivorischen Partner im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit sowie der Gesundheitssystemstärkung. Die Mütter- und Kindersterblichkeit sowie die HIV-Prävalenz liegen in der Côte d'Ivoire über dem regionalen Durchschnitt. Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt zählen noch immer zu den häufigsten Todesursachen bei Frauen. Die Müttersterblichkeit gehört mit 645 pro 100.000 Lebendgeburten und die Neugeborenensterblichkeit mit 37 pro 1.000 Lebendgeburten sogar zu den höchsten weltweit. Viele Frauen haben nur unzureichenden Zugang zu modernen Verhütungsmethoden, was sich unter anderem in diesen schlechten Gesundheitsindikatoren widerspiegelt. Vor diesem Hintergrund engagiert sich die KfW Entwicklungsbank seit vielen Jahren in den Bereichen Familienplanung und HIV-Prävention mit dem Ziel der Aufklärung und Sicherstellung des Zugangs zu modernen Verhütungsmitteln und –methoden. Darüber hinaus unterstützt die KfW seit 2019 die Stärkung des ivorischen Gesundheitssystems mit Fokus auf die Versorgung und Betreuung von Schwangeren und Neugeborenen. Es geht hierbei vor allem um die Sanierung und Ausstattung von Gesundheitseinrichtungen, die Aus- und Fortbildung von Personal sowie um eine gesicherte Versorgung mit Kontrazeptiva. Des Weiteren wird das nationale Malariabekämpfungsprogramm durch die Beschaffung und Verteilung von langzeitimprägnierten Moskitonetzen unterstützt. Eingebettet werden diese Maßnahmen in übergreifende Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen, um die Nachfrage der Zielgruppe nach Gesundheitsdienstleistungen zu steigern. Die Maßnahmen wurden gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium geplant und werden durch die ivorische NRO AIMAS (Agence Ivoirienne de Marketing Social), sowie die Direktion für Infrastruktur, Ausstattung und Wartung des Gesundheitsministeriums umgesetzt.
Weiterführende Informationen
- Erfahren Sie in unserem Transparenzportal mehr über die Wirkung unserer Arbeit in Côte d´Ivoire
- Erfahren Sie mehr über unsere abgeschlossenen Projekte in den Evaluierungsberichten
- Auf den Seiten des Auswärtigen Amtes finden Sie ausführliche Landesinformationen zu Côte d´Ivoire
- Welche Schwerpunkte das BMZ in der Côte d'Ivoire setzt, finden Sie direkt auf den Seiten des Ministeriums
Kontakt vor Ort
KfW Office Abidjan
Direktor KfW-Büro: Dr. Jürgen Fechter
Cocody Vallon, Deux Plateaux, Rue des Jardins
01 BP 480 Abidjan 01, Côte d’Ivoire
Telefon: +225 2251 0830
Fax: +225 2246 5401