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Ecuador
Ein kleines Land mit der größten Artenvielfalt der Welt
Ecuador, als das Land der vier Welten, geographisch unterteilt in die Küstenlandschaft am Pazifik, die Anden mit ihren majestätischen Gipfeln und Vulkanen, das waldreiche Amazonastiefland und die Galapagos-Inseln, weist im Verhältnis zu seiner Fläche die größte Artenvielfalt der Welt auf. Doch Artenvielfalt und Natur sind bedroht, nicht zuletzt durch den wichtigsten Wirtschaftsfaktor des Landes: die Erdölförderung. Neben den Umweltrisiken sind die Erdölvorkommen jedoch auch ökonomisch ein zweischneidiges Schwert: die hohe Abhängigkeit von Ölexporten führte in den letzten Jahren aufgrund sinkender Preise zu großen Wachstumseinbrüchen. Die soziale Ungleichheit im Land ist zwar immer noch hoch, jedoch hat sich die Anzahl der unter der internationalen Armutsgrenze ($3,20/Tag) lebenden Personen in den letzten 20 Jahren von etwa 50 % auf weniger als 10 % verringert. Die KfW Entwicklungsbank unterstützt Ecuador dabei, die wirtschaftliche Entwicklung und den Schutz natürlicher Ressourcen in Einklang zu bringen.
Ecuador besitzt etwa 5-10 % der weltweiten Biodiversität und zählt somit zu den 20 megadiversen Ländern. Diese Vielfalt verdankt Ecuador u.a. den vier sehr unterschiedlichen geografischen Großregionen des Landes. Mehr als die Hälfte Landes ist mit Wäldern bedeckt. Diese spielen eine große Rolle für das lokale und globale Klima, sind Heimat unzähliger Tier- und Pflanzenarten und Lebensgrundlage der ländlichen Bevölkerung und der indigenen Völker sowie Basis für die nachhaltige Entwicklung des Landes. Obwohl rund 20 % der Landesfläche unter Naturschutz stehen sind die ecuadorianischen Wälder von illegalen Rodungen, Erdölförderung und Ausweitung der Agrargrenzen bedroht. Jährlich verschwinden 55.000 ha Wald. In der neuen Verfassung des Landes ist jedoch der Grundsatz verankert, dass die Natur als eigenes Subjekt mit eigenen Rechten zu betrachten ist. Im Auftrag des Bundes unterstützt die KfW Ecuador mit etwa 150 Mio. EUR in der finanziellen Zusammenarbeit im Bereich Umwelt und Ressourcenschutz.
Bereits 2011 versuchte die Regierung die Schutzgebiete des Landes mit einem "Strategischen Plan des Nationalen Schutzgebietssystems" (SNAP) besser zu sichern. Die KfW Entwicklungsbank unterstützt diese Pläne der Regierung und beteiligt sich an der Finanzierung der Schutzgebiete und ihrer Infrastruktur. Außerdem finanziert sie Entschädigungszahlungen für Waldbesitzer, die ihre Flächen unter Naturschutz stellen. Diese Waldbesitzer sind meist Indigene und nutzen das Geld, um in ihren Gemeinden Entwicklungsvorhaben voran zu treiben, etwa bei der Gesundheit und in der Bildung.
Trotz der Einführung des Nationalen Schutzgebietesystems sind der fortschreitende Verlust der Wälder und der damit einhergehende Verlust an Biodiversität ein weiter bestehendes Problem und eine Herausforderung im Kampf gegen den Klimawandel. So hat sich Ecuador im Rahmen des internationalen Klimaschutzes zum verbesserten Schutz seiner Wälder verpflichtet. Ein Kernelement ist das Regierungsprogramm Plan de Acción REDD+ „Bosques para el Buen Vivir“ 2016-2025 . Hier setzt die deutsche Finanzielle Zusammenarbeit an und unterstützt politische Reformen sowie die Umsetzung von Strategien zum Schutz der Wälder und einer nachhaltigen Entwicklung.
Neben dem Schutz der Artenvielfalt und der Wälder spielen auch der Ausbau Erneuerbarer Energien und die schonendere Energienutzung eine wichtige Rolle für ein nachhaltiges und vom Erdöl unabhängigeres Wachstum. Im Rahmen des internationalen Klimaschutzes hat sich Ecuador das Ziel gesetzt, Treibhausgasemissionen bis 2025 um 25 % zu mindern. Die Nationale Energieagenda bis 2040 sowie der aktuelle Nationale Plan zu Energieeffizienz konkretisieren diese Bereiche. Dabei steht einerseits die Gewinnung sauberer Energie durch die Verwendung von Pflanzenölen anstelle fossiler Brennstoffe und Benutzung von Photovoltaikanlagen, andererseits die Umstellung und Erneuerung von Produktionskapazitäten in der Industrie und saubere Mobilität im Vordergrund. Hier setzt die KfW Entwicklungsbank in der Finanziellen Zusammenarbeit mit Ecuador an.
Weiterführende Informationen
- Erfahren Sie in unserem Transparenzportal mehr über die Wirkung unserer Arbeit in Ecuador
- Erfahren Sie mehr über unsere abgeschlossenen Projekte in den Evaluierungsberichten zu Ecuador
- Welche Schwerpunkte das BMZ in Ecuador setzt, finden Sie direkt auf den Seiten des Ministeriums
- Auf den Seiten des Auswärtigen Amtes finden Sie ausführliche Landesinformationen zu Ecuador
Kontakt vor Ort
KfW Office Quito
Direktorin KfW-Büro: Eudoxia Tello
Whymper N28-39 y Orellana
Quito
Ecuador
Telefon: +593 2 3815814