Meldung vom 19.07.2016 / KfW Entwicklungsbank

Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen durch internationalen Klimafonds

KfW-Experten berichten über erste Erfahrungen mit dem Green Climate Fund

"Bemerkenswert, wie schnell Dinge bewegt werden können, wenn Menschen die Chance haben, Geschichte zu schreiben", sagt KfW-Projektmanager Johannes Scholl über die Entwicklung eines Projekts in Bangladesch, das aus Mitteln des Green Climate Fund (GCF) finanziert wird. Eines der ersten Projekte, das der Vorstand des GCF überhaupt zusagte, war 2015 von der KfW eingereicht worden. Der Fonds genehmigte einen Zuschuss in Höhe von 40 Mio. USD für Schutzräume in Bangladesch, in denen die Bewohner der Küstenregion bei Wirbelstürmen oder Hochwasser Zuflucht suchen können.

Es werden Mehrzweckbauten mit zwei Stockwerken errichtet, in denen im Notfall Männer und Frauen in getrennten Etagen übernachten können. Bis zu 1.500 Menschen werden in jedem Schutzraum Platz haben, insgesamt werden später bis zu 75.000 Menschen unterkommen können. Der GCF habe jedes Detail des Vorschlags mit außerordentlicher Genauigkeit geprüft, erzählt Projektmanager Johannes Scholl im Gespräch mit KfW-Klimaexperten Jochen Harnisch. Nicht nur die Finanzierung an sich, sondern auch die Wirkungen des Projekts auf die Geschlechtergerechtigkeit und Umweltfragen seien gründlich hinterfragt worden. "Der GCF will wissen, welche Wirkung mit seinem Geld entfaltet wird", betont Scholl.

"Der GCF bietet eine innovative Struktur, um Maßnahmen zur Klimaanpassung zu finanzieren", erklärt Claudia Arce, die bei der KfW für die Zusammenarbeit mit dem Fonds zuständig ist und die Abteilung Südasien leitet. Diese neuen Strukturen böten auch die Chance, die Privatwirtschaft deutlich stärker in die Finanzierung der Anpassung an den Klimawandel einzubeziehen. Damit dies gelinge, müsse der Fonds noch flexibler werden. Doch ein erster Schritt sei gemacht. Die Eigenverantwortung der beteiligten Länder, in diesem Fall Bangladesch, sei deutlich erhöht. Insofern trage der GCF zu einem Paradigmenwechsel bei.

Das Projekt zum Bau von Schutzräumen in Bangladesch hat ein Volumen von insgesamt 80 Mio. USD. Neben dem Zuschuss des GCF in Höhe von 40 Mio. USD stellt die KfW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) etwa 15 Mio. USD (rund 13.6 Mio. EUR) bereit, die Regierung Bangladeschs beteiligt sich mit 25 Mio. USD.

Weiterführende Informationen:

Jochen Harnisch im Gespräch mit Claudia Arce, KfW-Abteilungsleiterin Südasien

Jochen Harnisch im Gespräch mit Johannes Scholl, KfW-Projektmanager Bangladesch

Mit den Finanzmitteln aus dem Green Climate Fund werden Schutzräume gebaut, die den Menschen Zuflucht vor den häufigen Überschwemmungen bieten.