Welche rigorosen Methoden gibt es?
Experimentelle Methoden
Die rigorosesten Methoden, und damit der sogenannte „Gold Standard“, sind experimentelle Methoden wie „Randomized Controlled Trials“ (RCTs). Bei RCTs wird ein Vorhaben - oder auch Teilmaßnahmen des Vorhabens - per Zufallsprinzip einer Gruppe von Individuen, Schulen, Gemeinden oder Anderem zugeordnet und profitiert von dem Vorhaben („Interventionsgruppe“). Die zweite Gruppe erhält das Vorhaben/die Intervention später oder – wie bei einem Placebo – gar nicht (Kontrollgruppe). Das (kontrollierte) Zufallsprinzip stellt, ähnlich wie in der medizinischen Forschung, die Vergleichbarkeit der zwei Gruppen sicher: Je nach Maßnahme sind sie zum Beispiel im Durchschnitt gleich alt, gesund, ambitioniert, vulnerabel oder wohlhabend. Dementsprechend sind – bei gelungener Umsetzung des Vorhabens – alle Unterschiede zwischen den Gruppen dem Vorhaben selbst zuschreibbar. Ein bekanntes Beispiel sind Cash Transfers, die an die Haushalte der Zielgruppe ausgezahlt werden, wenn ihre Kinder die Schule besuchen.
Quasi-experimentelle Methoden
Wenn eine rein experimentelle (zufällige) Zuordnung nicht vertretbar oder realisierbar ist, können quasi-experimentelle Methoden sinnvoll sein. Hierzu werden Vergleichsgruppen beispielsweise entlang von Grenzwerten bestimmter Auswahlkriterien definiert (Regression Dicontinuity Design, RDD) Alternativ kann mittels Difference-in-Difference-Setting auch ein Vergleich zwischen zwei ähnlichen Gruppen angestellt werden. Ähnlich wie beim RCT profitiert dann eine Gruppe von dem Vorhaben. Über eine Schätzung wird dann die Wirkung des Vorhaben aus dem Vergleich ermittelt.