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Meldung vom 15.02.2023 / KfW Entwicklungsbank

Hilfe für Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien

Zerstörung in Hatay im Südwesten der Türkei
Zerstörung in Hatay im Südwesten der Türkei.

Die Bilder und Berichte aus den Erdbebengebieten in der Türkei und in Syrien sind erschütternd. Die Zahl der Opfer steigt und Tausende werden noch vermisst. Die KfW Entwicklungsbank ist seit Beginn der Syrienkrise im Grenzgebiet aktiv: in der Türkei in Zusammenarbeit mit UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen für syrische Geflüchtete, in ganz Syrien ebenfalls mit UN-Organisationen und NRO sowie seit 2013 in den Nicht-Regimegebieten mit dem Syria Recovery Trust Fund (SRTF).

Erdbebensichere Schulen in der Türkei

In der Türkei ist die KfW Entwicklungsbank im Auftrag des BMZ und der EU mit rund 700 Mio. Euro in der Erdbebenregion mit Flüchtlingsvorhaben engagiert. Die KfW Entwicklungsbank fördert die Integration und soziale Kohäsion von Flüchtlingen. Die Türkei ist mit rd. 4,5 Mio. Flüchtlingen das größte Aufnahmeland weltweit. Seit 2016 kooperiert die KfW Entwicklungsbank mit UN-Organisationen und NROs in der Erdbebenregion in der Türkei und engagiert sich für syrische Geflüchtete: medizinische Versorgung, Beschäftigungsprogramme und der Bau von Schulen gehören dazu. Nach bisher vorliegenden Informationen haben die von der EU finanzierten und von der KfW mit den türkischen Partner erdbebensicher errichteten Schulen das Beben gut überstanden und werden in der aktuellen Lage als Nothilfezentren genutzt.

Mit UN-Organisationen und NROs wird jetzt schnell dringend benötigte Unterstützung organisiert – Betten, Kleidung, Heizungen, Suppenküchen. Das BMZ hat zur Finanzierung die Umwidmung von 7 Mio. Euro aus bereits laufenden Vorhaben genehmigt. Diese Summe kommt nun direkt und unbürokratisch den Menschen in den Erdbebengebieten in der Türkei zugute. Für die bald beginnende Phase des Wiederaufbaus wird das gesammelte Know-how beim Bau erdbebensicherer Gebäude hoffentlich einen weiteren wichtigen Beitrag leisten.

Anfang März wird eine Geberkonferenz zum Erdbeben in Brüssel von der EU organisiert. Nothilfemaßnahmen im Bereich soziale Entwicklung, Beschäftigungsförderung und Gesundheitsversorgung werden derzeit vorbereitet.

Verteilung von Brotpaketen in Syrien
Verteilung von Brotpaketen in Syrien.

Hilfe für Syrien

In Syrien sind die Voraussetzungen für schnell wirksame Hilfe schwierig – nach Jahren des Bürgerkriegs und unter einem international weitgehend isolierten Regime sowie bislang nur einem offenen Grenzübergang für humanitäre Hilfe zur Türkei.

Im betroffenen Norden Syriens kann der von der KfW verwaltete und vom Auswärtigen Amt und anderen Gebernationen finanzierte SRTF auf die bereits bestehenden Strukturen zurückgreifen. Partner sind NROs und lokale Verwaltungen in den Nicht-Regimegebieten Syriens. Der SRTF finanziert Projekte zur Versorgung mit grundlegender Infrastruktur: Wasser- und Sanitärversorgung, Strom, medizinische Versorgung, Ernährungssicherheit und Landwirtschaft.

Bereits 24 Stunden nach dem Erdbeben hat der SRTF in Kooperation mit der Syrian Public Establishment for Grains (SPEG) mit der täglichen Verteilung von Brotpaketen in den am stärksten vom Erdbeben betroffenen Gebieten begonnen. Die Partner des SRTF verteilen seitdem täglich 15.000 Brotpakete an Familien. Aus Lagerbeständen der SRTF-Gesundheitsprojekte konnten Medikamente und medizinisches Verbrauchsmaterial – insgesamt fast 90.000 Artikel - an drei Gesundheitseinrichtungen weitergegeben werden.

Nothilfeplan des SRTF

Als unmittelbare Reaktion auf das Erdbeben genehmigte der SRTF am 10. Februar den ersten Teil eines Nothilfeplans (ERP) in Höhe von 1,3 Mio. Euro, um Ressourcen zu mobilisieren und Tausenden von bedürftigen Syrern, die nach dem tödlichen Erdbeben, das die Region erschütterte, schnell Hilfe zu leisten. Es werden Zelte, Decken, chirurgische Sets und weiteres medizinisches Material beschafft und verteilt - dringend benötigte Güter für Menschen, die unter katastrophalen Bedingungen in der Region ausharren.

Auch mit dem BMZ und den Vereinten Nationen (UNICEF, UNDP, UN Habitat) steht die KfW in engem Austausch zur Lage in Syrien, um im Rahmen der laufenden Vorhaben auch im Erdbebengebiet effektiv unterstützen zu können, unter anderem im Bereich Wasserver- und Abwasserentsorgung, des Kinderschutzes sowie der psychosozialen Unterstützung und der Trümmerräumung.