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Meldung vom 04.01.2023 / KfW Entwicklungsbank

Steinmeier und Lemke besuchen das Amazonasgebiet

Acht Personen stehen nebeneinander und schauen in die Kamera
v.l.n.r. Dr. Tobias Lindner, Heiko Thoms, Steffi Lemke, Nils Annen, Eduardo Taveira, Frank-Walter Steinmeier, Saskia Berlin, Thomas Heilmann.

Bundespräsident Steinmeier und Bundesumweltministerin Lemke sind zur Amtseinführung von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva nach Brasilien gereist. Anschließend besuchten sie Forschungsprojekte, aber auch Programme der Finanziellen Zusammenarbeit im Bereich Tropenwaldschutz. Der Tropenwaldschutz bestimmte thematisch die Reise von Steinmeier: „Mein Besuch soll einen Impuls geben für den Neustart der bilateralen Beziehungen unserer beiden Staaten. Und zugleich für unser gemeinsames Ziel, den Amazonas-Regenwald, die grüne Lunge unserer Welt, vor weiterer Abholzung zu schützen."

Eine der ersten Amtshandlungen des neu vereidigten Staatspräsidenten Lula da Silva war es, per Dekret die Steuerungsgremien des Amazonas-Fonds (FA) wiedereinzusetzen und den Entwaldungsbekämpfungsplan zu reaktivieren. Während der Regierungszeit des Vorgängers da Silvas, Jair Bolsonaro, waren seit 2019 die Gelder für den Amazonas-Fonds eingefroren. Der Fonds wurde 2008 von der brasilianischen Regierung und der brasilianischen Entwicklungsbank BNDES ins Leben gerufen, um zusätzliche Mittel für den Schutz des Amazonas zu mobilisieren. Neben dem Hauptgeber Norwegen hat sich Deutschland bereits mit rund 55 Mio. EUR am Fonds beteiligt, nun kommen noch einmal 35 Mio. EUR hinzu, die die KfW Entwicklungsbank im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) in den von der brasilianischen Entwicklungsbank BNDES verwalteten Fonds einzahlt.

Der Fonds soll dazu beitragen, die in der Nationalen Klimapolitik Brasiliens festgelegten Emissionsminderungsziele in Amazonien (Amazônia Legal) umzusetzen. Zur Zielgruppe gehören z.B. Kautschukzapfer und Sammler, indigene Völker und Kleinbauern sowie land- und forstwirtschaftliche Produzenten: Sie profitieren direkt vom Tropenwaldschutz. Als Projektträger der Einzelmaßnahmen sind föderale und bundesstaatliche Einrichtungen, Gemeindeverwaltungen, Nichtregierungsorganisationen und Privatunternehmen wichtige Mittler zu dieser Zielgruppe. Im größten Regenwald der Welt mit einer Fläche von 7 Mio. Quadratkilometern soll die legale und illegale Entwaldung bis 2030 auf null reduziert werden – ein ehrgeiziges Ziel.

Tropischer Küstenwald mit einem Fluss und dem Meer
Tropischer Küstenwald in Brasilien.

Während seiner Reise traf der Bundespräsident auch den Umweltminister Eduardo Taveira des Bundesstaates Amazonas. Sie besuchten gemeinsam das durch das BMZ finanzierte Monitoringzentrum des Instituto de Proteção Ambiental do Amazonas IPAAM in Manaus, das die Entwaldung im gesamten Amazonasbecken überwacht. Das mit 10 Mio. EUR von der KfW umgesetzte Waldschutzprojekt umfasst neben Bau und Ausstattung des Verwaltungsgebäudes der Umweltbehörde SEMA - Secretaria de Estado de Meio Ambiente do Amazonas den Bau von vier regionalen Multifunktionszentren und die Erstellung von Interventionsstrategien und Aktionsplänen zur Entwaldungsbekämpfung, sowie Ausbildung und Ausstattung von Personal zur Bekämpfung von Waldbränden, illegaler Abholzung und Naturkatastrophen sowie Trainingskurse für agroökologische Anbaumethoden. Dort verschaffte sich Steinmeier ein Bild von den Herausforderungen des Waldschutzes.

Brasilien ist - wegen der Entwaldung - auch eins der Länder mit den weltweit höchsten Treibhausgasemissionen. „Wir müssen den Amazonas retten, wenn wir die Klimakrise stoppen wollen, wenn wir das Artenaussterben stoppen wollen», sagte Steffi Lemke während ihrer Brasilien-Reise.