Meldung vom 05.10.2022 / KfW Entwicklungsbank
Nothilfe für Binnenflüchtlinge in der Ukraine im Rahmen des EU4Skills-Vorhabens
KfW Entwicklungsbank fördert mit gut 1 Mio. EUR die Unterbringung von Geflüchteten in Schulen
Im Rahmen des EU-Mandats „EU4Skills: Better Skills for Modern Ukraine“ fördert die KfW Entwicklungsbank auch die Modernisierung der beruflichen Aus- und Weiterbildung in der Ukraine – auch nach der russischen Invasion. Das Programm wurde allerdings angepasst: die Bauarbeiten in besetzten Gebieten oder solchen in der Nähe der Frontlinie wurden gestoppt, in relativ sicheren Orten werden die Arbeiten fortgesetzt. Und: in neun Berufsschulen werden etwa 1600 Binnenflüchtlinge – Familien und auch Waisenkinder aus umkämpften Gebieten - untergebracht. Dort werden Wohnheime eingerichtet und mit dem Nötigsten ausgestattet: im Juni 2022 wurden 492 Betten, 400 Matratzen und Matratzenbezüge, 680 Kissen und Decken, 1.710 Sets Bettwäsche, 19 Waschmaschinen, 18 Kühlschränke, 12 Mikrowellen und 14 Multikocher geliefert. Klingt banal – aber für die Geflüchteten ist so „Alltag“ möglich.
Der Träger des Projekts – der „Ukrainian Social Investment Fund“ - plant auch eine Soforthilfe für die Einrichtungen, um die Qualität des Bildungsprozesses zu erneuern: erforderliche Ausrüstung, Materialien für Labors, Werkstätten usw. im Wert von insgesamt 350.000 EUR werden angeschafft. Denn sowohl in der Zeit des Krieges wie auch nach Kriegsende werden Unternehmen in der Ukraine auf qualifizierte Arbeitskräfte angewiesen sein. Nur eine moderne Berufsbildungsinfrastruktur ist attraktiv für die SchülerInnen und schafft die Grundlage für eine effektive, bedarfsgerechte Ausbildung.
Insgesamt sollen 15 berufsbildende Schulen im Rahmen des Projekts modernisiert werden. Die Schulen konzentrieren sich auf Landwirtschaft und die Produktion und Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Industrie und Maschinenbau, Baugewerbe und Versorgungsunternehmen sowie Verkehr und Kommunikation. Daneben gibt es Ausbildungsgänge im Bereich Textilindustrie, Schuhindustrie, CRAFT-Technologien, Volkshandwerk und Handwerk sowie für Haushalts- und Gastronomiedienstleistungen. Das Budget aus dem EU-Mandat umfasst 19 Mio. EUR.
Dr. Anna-Maria von Roda, zuständige Portfoliomanagerin in der KfW Entwicklungsbank, zu einer ganz aktuellen Entwicklung: „Ich habe heute eine erneute Anfrage des ukrainischen Bildungsministeriums für ein weiteres IDP Emergency Package erhalten. Die Schlafräume der Schule „Nova Odesa Higher Professional Agrarian Lyceum“ dienen 38 Binnenflüchtlingen und 19 Waisenkindern als Unterkunft. Im Rahmen der kurzfristigen Unterstützung soll die Schule für die Winterzeit Ausstattung wie Matratzen und Boiler erhalten... Es freut uns zu sehen, wie flexibel und effizient wir in einer solchen Situation im Rahmen des Vorhabens agieren können.“
