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Meldung vom 29.08.2022 / KfW Entwicklungsbank

Ministerin Schulze verkündet in Bolivien die Fortführung der deutsch-bolivianischen Zusammenarbeit

Sieben Menschen stehen draußen zwischen einem Pool und einem Baum
Ganz rechts Büroleiterin Adelheid Knäble de Revollo, 3. v.r. Ministerin Schulze mit Vertretern des Indigenenrats der Tacanas, 2.v.l. Botschafter Dr. José Schulz.

Bundesministerin Schulze besuchte vom 23. - 25.8. Bolivien. Ziel der Reise war die offizielle Verkündung der Fortführung der bilateralen Zusammenarbeit und das Eruieren neuer Kooperationsfelder. Die Ministerin traf sich u.a. mit dem Vize-Präsidenten, David Choquehuanca, und dem Außenminister, Rogelio Mayta, die der Ministerin für die Fortführung der sehr geschätzten Zusammenarbeit dankten.

Bisher konzentriert sich die Entwicklungszusammenarbeit mit Bolivien auf drei Schwerpunkte: Wasser und Abwasser, Ländliche Entwicklung und Umwelt und Erneuerbare Energien. Zukünftig möchte sich die Bundesregierung in Bolivien noch stärker für eine grüne und gerechte Entwicklung („Just Transition“) einsetzen. Hierfür soll der Fokus der bilateralen Zusammenarbeit auf den Kampf gegen den Klimawandel und den Erhalt der biologischen Vielfalt gesetzt werden.

Aktuell belegt Bolivien den traurigen dritten Platz weltweit der Länder mit dem höchsten Verlust an Primärwald. Vor diesem Hintergrund kündigte die Ministerin den bolivianischen Partnern eine FZ-Zusage für den Amazonasschutz in Höhe von 15 Mio. EUR an und führte aus: "Die Hälfte der verbleibenden Regenwälder auf unserem Planeten liegen im Amazonas-Gebiet. Sie zu schützen, ist eine Menschheitsaufgabe, denn ohne den Schutz des Regenwaldes gibt es auch keinen Klimaschutz. Es ist unsere Verantwortung, unsere Partner in den Anrainerstaaten des Amazonas zu unterstützen. Ich freue mich daher, dass wir die Kooperation mit Bolivien für den Schutz des Amazonas heute noch weiter ausbauen können."

Relevanz hat die Zusage nicht nur für den Erhalt des Waldes und der Biodiversität, sondern auch zur Vermeidung neuer Zoonosen und im Kampf gegen den Klimawandel.

Um sich ein besseres Bild über die Situation und Herausforderungen im Amazonas zu machen, reiste die Ministerin für zwei Tage in den Madidi-Nationalpark. Der Madidi gilt als einer der artenreichsten Nationalparks der Welt und wird aufgrund seiner einzigartigen Biodiversität als eines der ersten Naturschutzgebiete weltweit vom Legacy Landscapes Fund (LLF) mit 1 Mio. USD pro Jahr über einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren unterstützt. Der von der KfW im Auftrag der Bundesregierung im Dezember 2020 gegründete Fonds ermöglicht damit ein effektives Management des Parks und trägt so zum Erhalt von lebenswichtiger Biodiversität bei. Das Madidi-Schutzgebiet besticht durch seine außergewöhnliche Bandbreite an Ökosystemen, vom Amazonastiefland bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Anden auf um die 6.000 Meter Höhe und umfasst kritische Lebensräume für 34 endemische und 132 gefährdete Arten wie den Andenbären, Jaguare, Mähnenwolf und die Riesenflussotter.

Passagiere auf einem Boot
Unterwegs im Madidi-Nationalpark.

Während des Besuchs tauschte sich die Ministerin mit den lokalen Autoritäten, Indigenen und Frauen sowohl über den Wert des Parks als auch über Bedrohungen aus, die den einzigartigen Naturraum gefährden - wie den Goldabbau, angedachte Infrastrukturprojekte und extensive Landwirtschaft.

Lilian Painter, lokale Vertreterin der Umsetzungs-NGO des LLF im Madidi Wildlife Conservation Society (WCS), erläuterte, dass das Madidi-Gebiet das Potential zum Positivbeispiel für die erfolgreiche Partizipation von indigenen und lokalen Gemeinden im Schutzgebietsmanagement hat. Auf lokaler Ebene kooperiert die NGO u.a. mit den Tacanas - die sich selbst als die „Hüter des Waldes“ bezeichnen - und möchte zeigen wie integrierte und Landrechte respektierende Naturschutzansätze langfristig erfolgreich sind: für Natur und Menschen.

www.legacylandscapes.org