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Meldung vom 15.12.2021 / KfW Entwicklungsbank

Coronahilfen für Lateinamerika

KfW gewährt über 500 Mio. EUR für die Bekämpfung der Pandemie und ihrer Folgen

Blick über San Salvador
In den Metropolen Lateinamerikas wird deutlich, dass Gesundheitsversorgung, soziale und wirtschaftliche Absicherung durch Corona an ihre Grenzen kommen.

Fast alle Staaten Lateinamerikas haben wirtschaftliche und soziale Hilfsprogramme auf den Weg gebracht, um die Auswirkungen der Pandemie abzufedern. Damit geraten sie an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Die KfW unterstützt im Auftrag der Bundesregierung die lateinamerikanischen Staaten bei diesen Anstrengungen. Sie stellt Peru einen Förderkredit von bis zu 350 Mio. EUR zur Verfügung. Der Entwicklungsbank Cooperación Andina de Fomento (CAF) gewährt sie ein Darlehen mit Zinsverbilligung über 155 Mio. EUR.

Die Pandemie hat die Länder Lateinamerikas besonders schwer getroffen. Die Länder Lateinamerikas und der Karibik zählen bisher mehr als 44 Millionen Infizierte und fast 1,5 Millionen Tote, rund die Hälfte davon alleine in Brasilien. Die Region repräsentiert nur 8,4 Prozent der Weltbevölkerung, stellt aber gut ein Viertel der globalen Todesopfer. Die Gesundheitssysteme der lateinamerikanischen Länder erreichen ihre Kapazitätsgrenzen oder sind bereits überlastet. Bereits vor der Pandemie bestehende Mängel der Gesundheitsversorgung werden nun sichtbar.

Aufgrund von Lockdowns, Zusammenbrechen des Tourismus und (in einigen Ländern) ausbleibender Auslandsüberweisungen ist die Wirtschaft 2020 eingebrochen. Die Arbeitslosigkeit hat um bis zu zehn Prozent zugenommen. Vor allem ärmere Menschen, die kaum Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen haben und überdies oft im informellen Sektor ohne jede Absicherung arbeiten, sind überdurchschnittlich betroffen.

Flexibles Kreditprogramm

Im Rahmen des Corona-Sofortprogramms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die KfW die lateinamerikanischen Staaten bei ihrem Bemühen, die Gesundheitssysteme und die Wirtschaft zu stabilisieren und ein Abrutschen von Millionen Menschen in die Armut zu verhindern. Im November wurde ein Vertrag unterschrieben, um der CAF ein zinsverbilligtes Darlehen über bis zu 155 Mio. EUR zu gewähren.

Die Corporación Andina de Fomento (CAF) ist eine multilaterale Finanzinstitution, die die nachhaltige Entwicklung ihrer Mitglieder und die regionale Integration fördert sowie Armutbekämpfung vorantreibt. Mitglieder sind 17 Länder in Lateinamerika und der Karibik sowie Spanien, Portugal und 13 lateinamerikanische Privatbanken. Das KfW-Darlehen ermöglicht der CAF, ihrerseits günstige Kredite an Staaten und Institutionen in den Mitgliedsländern zu vergeben. Ziel ist es, die durch Pandemie überlasteten nationalen Gesundheitssysteme zu stabilisieren und zu stärken.. Damit die CAF auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kreditnehmer individuell eingehen kann, ist das Darlehen bewusst flexibel gestaltet und kann perspektivisch auch für Hilfeleistungen für Wirtschaft und Bevölkerung eingesetzt werden.

Abmilderung der Pandemie in Peru

Mitte Dezember unterzeichnete die KfW im Auftrag des BMZ außerdem einen Vertrag über einen Förderkredit in Höhe von 350 Mio. EUR für Peru. Der peruanische Staatshaushalt ist durch die Zusatzkosten zur Bekämpfung der Pandemie stark belastet. Der zinsgünstige Förderkredit soll eine Finanzierungshilfe darstellen. Die Regierung hat bereits Maßnahmen in drei Bereichen getroffen. Hilfsprogramme dienen der Ausweitung der Kapazitäten des Gesundheitssystems, der Aufrechterhaltung der Liquidität von Unternehmen, die besseren Zugang zu Krediten bekommen sollen, sowie der Absicherung von armen Haushalten. Diese erhalten Nahrungsmittelhilfe und Beihilfen zum Einkommen.