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Meldung vom 10.11.2021 / KfW Entwicklungsbank

Legacy Landscapes Fund in Glasgow vorgestellt

Der Legacy Landscapes Fund (LLF) wurde auf dem Klimagipfel in Glasgow als innovatives Finanzierungsinstrument nicht nur für den Erhalt biologischer Vielfalt, sondern auch für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel vorgestellt. Der LLF hilft, die Finanzierungslücke für beide dringenden globalen Probleme zu schließen.

Diskussionsrunde mit Aileen Lee (Gordon and Betty Moore Foundation), Stefanie Lang (Legacy Landscapes Fund), Barbara Schnell (KfW), Gilles Kleitz (AFD), Peter Hilliges (Moderator, KfW)
Diskussion über Biodiversität und Klima auf dem Gipfel in Glasgow, von links nach rechts: Aileen Lee (Gordon and Betty Moore Foundation), Stefanie Lang (Legacy Landscapes Fund), Barbara Schnell (KfW), Gilles Kleitz (AFD), Peter Hilliges (Moderator, KfW).

In einer Nebenveranstaltung mit dem Titel "Conservation Trust Funds as Boosters for Nature Based Solutions" stellte sich der Legacy Landscapes Fund einer größeren internationalen Öffentlichkeit und der Gemeinschaft der Klimaförderer vor. Die Diskussion zeigte einmal mehr, dass die Klima- und die Biodiversitätskrise miteinander verwoben und voneinander abhängig sind. Und es wurde deutlich, dass es noch eine enorme Finanzierungslücke gibt.

Alle Redner auf dem Podium waren sich einig, dass die beiden Krisen gemeinsam gesehen und angegangen werden müssen. Barbara Schnell, Leiterin der Abteilung Sektorpolitik bei der KfW Entwicklungsbank, wies auf die Bedeutung von Kohlenstoffsenken als wesentliches Element auf dem Weg zur Klimaneutralität hin. Sie nannte naturbasierte Lösungen eine "Brücke" zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung. Es sei sehr wichtig, Wälder und Schutzgebiete wegen ihrer Leistungen als naturbasierte Lösungen intakt zu halten, sagte sie. "Es ist viel besser, Mangroven zu retten, als Deiche zu bauen". Schnell vertrat auch die Meinung, dass die Klimafinanzierung auch zur Finanzierung der Biodiversität beitragen sollte.

Größere Konvergenz notwendig

Gilles Kleitz von der französischen Entwicklungsagentur AFD forderte ebenfalls eine stärkere "Konvergenz" von Klima und Biodiversität - in jeder Hinsicht, nicht zuletzt bei der Finanzierung. Er informierte die Zuhörer über das Ziel der AFD, 30 % ihres Klimabudgets für die biologische Vielfalt auszugeben, denn "wir müssen die beiden Bereiche zusammenbringen". Naturbasierte Lösungen hätten ein großes Potenzial, das wir viel stärker fördern sollten. Daher komme der Legacy Landscapes Fund "zum richtigen Zeitpunkt", denn jetzt seien langfristige Verpflichtungen erforderlich. Derzeit stehe nur etwa ein Drittel der notwendigen Mittel für die Erhaltung der biologischen Vielfalt zur Verfügung - zur Rettung der wesentlichen Artenvielfalt und zum Schutz des Klimas.

Der LLF ist ein internationaler öffentlich-privater Fonds für biologische Vielfalt, der im Mai 2021 offiziell ins Leben gerufen wurde. Er geht auf eine deutsche Initiative zurück, ist aber für Geber aus aller Welt offen. Seine Finanzierung wurde von der KfW Entwicklungsbank im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf den Weg gebracht, aber seine finanziellen Mittel stammen aus öffentlichen und privaten Quellen.

Ein Klima- und Biodiversitätsfonds

Die Exekutivdirektorin des LLF, Stefanie Lang, stellte in Glasgow einige der wichtigsten Merkmale dieses neuen Fonds vor, der mindestens 30 sogenannte „legacy landscapes“ in Entwicklungsländern langfristig finanziert. Derzeit hat der Fonds ein Finanzierungsvolumen von rund 180 Millionen USD, soll aber auf bis zu 1 Milliarde USD anwachsen. Der LLF startet mit sieben Pilotgebieten, von denen zwei bereits offiziell genehmigt wurden: Madidi und North Luangwa National Parks in Bolivien und Sambia. Weitere werden in den kommenden Monaten folgen.

Stefanie Lang stellt den Legacy Landscapes Fund vor
Stefanie Lang stellt den Legacy Landscapes Fund vor.

Durch die Unterstützung dieser sieben Standorte trägt der LLF dazu bei, bis zu 1,54 Gigatonnen Kohlenstoff zu speichern, was etwa 16 % der weltweiten jährlichen Kohlenstoffemissionen entspricht. Diese Zahl zeigt, so Stefanie Lang, dass der LLF "nicht nur ein Biodiversitätsfonds ist, sondern auch ein Klimafonds." In diesem Sinne bezeichnete Aileen Lee von der Gordon and Betty Moore Foundation den LLF auch als "einen wichtigen Teil der Lösung" für die Klimakrise. Barbara Schnell fügte hinzu, dass der LLF nicht nur ein innovativer Finanzierungsmechanismus sei, sondern auch ein wichtiger Standardsetzer für Schutzgebiete, Menschenrechte und die Arbeit mit angrenzenden Gemeinschaften.