Meldung vom 04.11.2021 / KfW Entwicklungsbank

Legacy Landscapes Fund genehmigt die ersten beiden Standorte

Nationalparks Madidi und North Luangwa in Bolivien und Sambia

Landschaft mit FLuss
North-Luangwa-Nationalpark

Der Aufsichtsrat des Legacy Landscapes Fund (LLF) hat in einem einstimmigen Votum die Finanzierung der ersten beiden LLF-Standorte beschlossen: Der Madidi National Park in Bolivien und der North Luangwa National Park in Sambia wurden als sogenannte "Legacy Landscapes" des LLF genehmigt. Sie werden gemeinsam von Schutzgebietsbehörden, lokalen Gemeinschaften, der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) und der Wildlife Conservation Society (WCS) umgesetzt.

Beide Gebiete werden über einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren mit jährlich einer Mio. USD gefördert. Dadurch leistet der LLF einen Beitrag zur grundlegenden Finanzierung des Managements von zwei weltweit bedeutenden Schutzgebieten und deren Pufferzonen und unterstützt deren Erhaltung als Rückzugsräume für die Artenvielfalt und Kohlenstoffsenken. Alle Gebiete zeichnen sich durch eine reiche und herausragende biologische Vielfalt aus und sind als „Schlüsselgebiete der biologischen Vielfalt" oder UNESCO-Welterbestätten ausgewiesen.

Madidi in Bolivien weist einen enormen Höhenunterschied auf und beherbergt über 1 000 Vogelarten wie den Harpunenadler und wichtige Populationen des Andenbrillenbären, des Jaguars, des Riesenotters und des Klammeräffchens. Der Park in Sambia umfasst ausgedehnte Waldgebiete und Savannen, in denen die "Big Five" leben: Elefanten, Büffel, Nashörner, Leoparden und Löwen.

Der LLF ist ein internationaler öffentlich-privater Fonds, der als unabhängige, gemeinnützige Stiftung gegründet wurde. Seine Mittel stammen aus öffentlichen und privaten Quellen. Neben der Finanzierung durch die KfW Entwicklungsbank im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) haben alle Pilotstandorte einen privaten Finanzierungspartner, in diesem Fall die Gordon and Betty Moore Foundation und die Wyss Foundation .

Die langfristigen Programme werden von erfahrenen Organisationen gemeinsam mit Schutzgebietsbehörden und lokalen Gemeinschaften durchgeführt: die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) in North Luangwa und die Wildlife Conservation Society (WCS) in Madidi.

Landschaft mit Flussarmen
Tuichi Fluss im Madidi Nationalpark

Die Entscheidung des Aufsichtsrats markiert eine neue Phase für den LLF, der im Mai 2021 öffentlich vorgestellt wurde und mit der Genehmigung der beiden Standorte nun in die operative Phase getreten ist. Der LLF wird in den kommenden Tagen die Verträge mit den beiden Partnern unterzeichnen. In den nächsten Wochen werden weitere Pilotstandorte geprüft. Ziel ist es, bis 2030 ein Portfolio von mindestens 30 erhaltungswürdigen Legacy Landscapes aufzubauen.

Stefanie Lang, die geschäftsführende Direktorin des LLF, bezeichnete die Entscheidung des Aufsichtsrats als einen „bedeutenden Meilenstein für den Fonds, da nun die LLF-Unterstützung vor Ort beginnen kann".

Cristián Samper, Präsident und CEO von WCS, sagte: „Ich bin stolz darauf, dass einer der weltweit wichtigsten Orte biologischer Vielfalt, für die sich WCS zusammen mit den Regierungen und den Gemeinschaften vor Ort einsetzt, als Legacy Landscape anerkannt worden ist und dank dieser innovativen, teils öffentlich teils privat getragenen Struktur die langfristige Finanzierung dieser einzigartigen Landschaft zum Wohle von Natur, Klima und Menschen ermöglicht wird."

Christof Schenck von der ZGF sagte: „Jetzt, wo der Grundstein für eine dauerhafte Finanzierung herausragender Schutzgebiete gelegt ist, ergeht der Aufruf an andere private und staatliche Geber, sich dieser Initiative anzuschließen, um die wichtigsten Schutzgebiete der Erde zu erhalten. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Abwendung der Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Pandemien geleistet."