Wohnraum für Binnenvertriebene (IOM/ISP)

Das Vorhaben "Wohnraum für Binnenvertriebene (IOM/ISP)" soll bedarfsgerechten und bezahlbaren Wohnraum für Binnenflüchtlinge in der Ukraine schaffen.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat eine der größten humanitären Krisen aller Zeiten ausgelöst und die ohnehin schwierige Wohnraumsituation eskalieren lassen. Die Zahl der aus ihrer Heimat vertriebenen Menschen wird derzeit auf über 13,2 Mio. geschätzt. Von ihnen sind lt. UNHCR mehr als 6,6 Mio. Menschen in Nachbarländer geflohen und weitere 6,6 Mio. Menschen innerhalb der Ukraine. Infolgedessen schätzen die Gemeinden, dass mehr als 10 % der Vertriebenen langfristig oder dauerhaft an ihrem Vertreibungsort verbleiben werden, wo die Aufnahmegemeinden an ihre Grenzen stoßen, wenn es darum geht, nachhaltige Unterkünfte für Binnenvertriebene bereitzustellen.
Mit diesem Vorhaben soll die Anzahl der nutzbaren Unterkünfte und die Anzahl der möglichen Bewerbungen auf diese Unterkünfte erhöht werden. Dies soll unter anderem durch Neubau, Umbau bzw. Instandsetzung von Gebäuden und die Stärkung der Kapazitäten der ukrainischen Regierung und der lokalen Gemeinden erfolgen. Dabei soll der Schutz vor sexueller Ausbeutung und Missbrauch gewährleistet werden, indem die Partner und Mitarbeitenden vor Ort spezielle Trainings durchlaufen und die Begünstigten umfangreich über ihre Rechte und die zuständigen Beschwerdestellen aufgeklärt werden sollen.

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Das Vorhaben wurde gemäß der KfW-Nachhaltigkeitsrichtlinie in die Umwelt- und Sozialrisikokategorie "B" (moderates Risiko) eingestuft und könnte potenzielle negative Auswirkungen und Risiken auf Umwelt- und soziale Belange haben, die in der Regel reversibel und lokal begrenzt sind und mit Gegenmaßnahmen nach dem Stand der Technik bzw. mit Standardlösungen gemindert werden können. Typische potenzielle Umwelt- und Sozialauswirkungen, die während der Bauvorbereitung und Bauphase des Vorhabens zu erwarten sind, betreffen z.B. Staubbildung, Lärmentwicklung, Verschlechterung der Luft- und Wasserqualität, sowie Umweltverschmutzung und Anfall von gefährlichen und nicht-gefährlichen Abfällen. Soziale Auswirkungen umfassen typischerweise die Gesundheit und Sicherheit der Gemeinde, Auswirkungen im Zusammenhang mit Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit sowie Arbeitsbedingungen. Aufgrund der laufenden Kriegseinsätze können an einigen Projektstandorten Risiken im Zusammenhang mit nicht explodierten Kampfmitteln und Kriegsresten, die sich auf die Sicherheit der Arbeiter und der Bevölkerung auswirken könnten, nicht ausgeschlossen werden. Grunderwerb, sowie physische oder wirtschaftliche Umsiedlung und Verlust von Lebensgrundlagen sind nicht zu erwarten. Obwohl diese Auswirkungen lokal beschränkt und in den meisten Fällen reversibel sind, erfordern sie eine Minderung auf der Grundlage von Standardansätzen und bewährten Verfahren. Diese werden mit Hilfe eines projektspezifischen Umwelt- und Sozialmanagementplans (Environmental and Social Management Plan - ESMP) umgesetzt und überwacht. Dies beinhaltet über die Minderungsmaßnahmen während der Bauarbeiten hinaus auch die Einbeziehung von Interessengruppen und die Einführung eines Beschwerdemechanismus für Arbeiter*innen und andere vom Projekt betroffene oder interessierte Menschen sowie Maßnahmen für das Management und die endgültige Entsorgung von gefährlichen Abfällen. Sollten Risiken durch nicht explodierte Kampfmittel festgestellt werden, so werden Maßnahmen für eine angemessene Untersuchung und Räumung des Geländes ergriffen. Die Verantwortung für die Umsetzung dieser Maßnahmen während des Baus liegt beim Projektträger und dem/den Bauunternehmen.

Land / Region / Institution Ukraine
Nummer 44271
Schwerpunkt Sonstige
Sektor 16040 - Niedrigkostenwohnungsbau
USV-Kategorie B
Finanzierungsinstrument Zuschuss / Darlehen aus Haushaltsmitteln
Weitere Geber -
Deutscher Finanzierungsbeitrag 72,1 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner INTERNATIONAL ORGANIZATION FOR MIGRATION
Zuständige Abteilung Osteuropa, Kaukasus und Zentralasien

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