Wasser- und Sanitaerversorgung in (rand)städtischen Wachstumsregionen
Kenia ist der Entwicklungsmotor Ostafrikas. Es ist von schneller Urbanisierung und hohem Bevölkerungswachstum gekennzeichnet. Davon sind überproportional die (rand-)städtischen Wachstumsregionen ("Satellitenstädte") um die Hauptstadt Nairobi betroffen - sie wachsen mehr als eineinhalb Mal so schnell wie der Landesdurchschnitt. Infolgedessen stehen sie vor der großen Herausforderung, öffentliche Infrastruktur und Dienstleistungen sowohl umgehend bereitzustellen
als auch den Bedarf langfristig zu decken.
Von der fehlenden öffentlichen Infrastruktur ist insbesondere die Wasser - und Sanitärversorgung beziehungsweise Abwasserentsorgung betroffen. Chronische Wasserrationierungen und Gesundheitsrisiken für oftmals einkommensschwache Verbraucher sind die Folge. Zudem wird sowohl die Umwelt als auch die Entwicklung der Industrie durch die fehlende Wasser - und Abwasserinfrastruktur negativ beeinträchtigt. Vor diesem Hintergrund zielt das Vorhaben auf die Sicherstellung eines ausreichenden, sozial und wirtschaftlich tragfähigen Zugangs der Zielbevölkerung in den Satellitenstädten zu sauberem Wasser, in Einbindung weiterer Investitionen in
eine angemessene Abwasserentsorgung.
Die Gestaltung des FZ-Vorhabens basiert auf einem in Kenia bislang einzigartigen, partizipativen Bottom-up-Ansatz. Dabei schlugen Wasserversorgungsunternehmen aus den Zielgebieten Investitionen mit Fokus auf arme Bevölkerungsschichten vor. Eine Besonderheit ist dabei, dass die Investitionsvorschläge im Sinne eines ganzheitlichen, arbeitsteiligen Vorgehens andere Interventionen im Programmgebiet ergänzen. Hierbei sind insbesondere Investitionen in die Sanitärversorgung zu betonen, welche von dem EZ-unterstützten Water Sector Trust Fund (WSTF), der kenianischen Regierung und anderen Gebern finanziert werden.
Aufgrund des enormen Investitionsbedarfs wurde das FZ-Vorhaben für mehrere Phasen geplant. Die hier dargestellte Phase I bezieht sich auf die 2013 zugesagten FZ-Mittel in Höhe von 28 Mio. EUR. Sie umfasst den Ausbau der (rand-)städtischen Wasserversorgung in den Gebieten Ruiru-Juja und Ongata Rongai/Oloolaiser sowie Consultingleistungen für u.a. Bauplanung und Bauüberwachung. Es ist geplant, die Programmträger mit einer Aus- und Fortbildungsmaßnahme
und einer Unterstützung durch die Technische Zusammenarbeit zu stärken. Die Laufzeit der Phase I wird auf rund dreieinhalb Jahre geschätzt. Da sich die die deutsche Entwicklungszusammenarbeit aus dem Wassersektor zurückzieht, ist derzeit keine weitere Phase geplant.
Nach erfolgreichem Abschluss der FZ-Maßnahme (Phase I) soll die Wasserversorgung für rund 340.000 Menschen verbessert sein (davon rund 260.000, die bislang keinerlei Zugang haben). Gleichzeitig sollen die kenianischen Institutionen in die Lage versetzt werden, eigenständig die weitere Ausdehnung und Verbesserung der Wasser - und Sanitärversorgung vorzunehmen.
Die Gesamtkosten der FZ-Maßnahme (Phase I) betragen rund 30,8 Mio. EUR. Diese sollen über ein FZ-Darlehen in Höhe von 28 Mio. EUR und einen Eigenbeitrag der kenianischen Regierung in Höhe von rund 2,8 Mio. EUR finanziert werden. Hinzu kommen - bei entsprechender Nachfrage des Empfängers - weitere 1,3 Mio. EUR Zuschuss für die A+F Maßnahme (BMZ-Nr. 1930.0508.9), welche bereits im Rahmen des benachbarten FZ-Vorhabens "Erweiterung und Modernisierung der Wasserversorgung in Nairobi" zugesagt wurden.
Seite teilen
Um die Inhalte dieser Seite mit Ihrem Netzwerk zu teilen, klicken Sie auf eines der unten aufgeführten Icons.
Hinweis zum Datenschutz: Beim Teilen der Inhalte werden Ihre persönlichen Daten an das ausgewählte Netzwerk übertragen.
Datenschutzhinweise
Alternativ können Sie auch den Kurz-Link kopieren: https://www.kfw-entwicklungsbank.de/s/dezHdI
Link kopieren Link kopiert