Waldschutz in der brasilianischen Amazonasregion - Entwaldungskontrolle
Der Amazonas-Regenwald hat eine globale Bedeutung für das Klima und den Erhalt der Artenvielfalt. Zunehmende Abholzung bedroht jedoch dieses einzigartige Ökosystem und führt neben dem irreversiblen Verlust der Biodiversität zu erhöhten Treibhausgasemissionen, die wiederum für die steigende Erderwärmung verantwortlich sind. Das Vorhaben fördert eine effiziente Entwaldungskontrolle, wodurch der Regenwald langfristig vor Abholzung und Waldbränden geschützt wird.
Ziel des Vorhabens ist es, klimaschädliche Treibhausgasemissionen aus der Entwaldung im brasilianischen Amazonasgebiet zu vermindern. Dadurch trägt das Vorhaben zum Schutz des globalen Klimas (SGD 13) und zum Erhalt der biologischen Vielfalt (SDG 15) bei.
Das Vorhabens ist Teils des Programms "Floresta em Pé", das ergebnisbasierte Finanzierung für den Tropenwaldschutz auf bundesstaatlicher Ebene bereitstellt. Zuschussmittel von bis zu 21 Mio. EUR werden dabei im Einklang mit dem REDD+ Mechanismus der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) für Emissionsminderungen aus vermiedener Entwaldung ausgezahlt. Für eine Übergangszeit können Vergütungen gegen messbare Erfolge in der Waldschutzpolitik erfolgen. Die ausgezahlten Mittel fördern neben der Entwaldungskontrolle auch nachhaltige, waldbasierte Wertschöpfungsketten auf lokaler Ebene (Benefit-Sharing). In dieser Weise wird in die Verbesserung der Lebensverhältnisse der im und vom Wald lebenden Bevölkerungsgruppen reinvestiert.
Träger des Vorhabens ist die gemeinnützige Stiftung FAS (Fundação Amazônia Sustentável) mit Sitz in Manaus (Brasilien), die das Vorhaben in Kooperation mit den Umweltorganen in den Bundesstaaten Amazonas und Pará umsetzt. Als Zielgruppe profitieren vor allem indigene Völker, traditionelle Gemeinschaften, Kleinbauern und Betriebe der Land-, Forst- und Viehwirtschaft, die den Wald und seine natürlichen Ressourcen nachhaltig nutzen. Frauen und Jugendliche werden besonders gefördert.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Das Vorhaben wurde in die Umwelt- und Sozial (U&S)-Kategorie B+ (erhebliche U&S-Risiken) eingestuft. Es wird davon ausgegangen, dass das Benefit-Sharing-System überwiegend moderate U&S-Risiken mit sich bringt, wie z.B. im Zusammenhang mit Arbeitsrechten, Gesundheit und Sicherheit, Biodiversität und Umweltverschmutzung. Erhebliche U&S-Risiken und -Auswirkungen könnten allerdings im Zusammenhang mit der Umsetzung der Waldschutzpolitik auftreten. Je nachdem, durch welche Maßnahmen die Eindämmung der Entwaldung und die verbesserte Waldbewirtschaftung erreicht werden, könnten sie mit Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen und Landnutzungsrechte von gefährdeten Gruppen und indigenen Völkern verbunden sein und bestehende Landbesitzstreitigkeiten verschärfen. In Übereinstimmung mit der Weltbankpolitik für ergebnisorientierte Finanzierungen wurde, um die U&S-Risiken des Projekts zu bewerten, gemeinsam mit dem Projektträger FAS die Erstellung einer Umwelt- und Sozialsystemprüfung (Environmental and Social Systems Assessment - ESSA) angestoßen, um die Ländersysteme zu bewerten und die U&S-Auswirkungen zu identifizieren, die mit den geplanten Maßnahmen verbundenen sein können. Empfehlungen aus dem ESSA sollen zur Gestaltung der Maßnahmen und zur Definition des Zielsystems der ergebnisbasierten Finanzierung beitragen. Zusammen mit dem Benefit-Sharing- und Investitionsplan der Bundesstaaten wird ein Rahmenplan zum Management der U&S-Risiken (Environmental and Social Management Framework (ESMF)) in Übereinstimmung mit den Umwelt- und Sozialstandards der Weltbank erstellt. Zentrale Elemente beim U&S-Management auf beiden Ebenen sind die Einbeziehung von Interessengruppen und ein gut funktionierender Beschwerdemechanismus. Obwohl die genannten U&S-Instrumente den Rahmen für das Management der U&S-Risiken und -Auswirkungen in Übereinstimmung mit den geltenden U&S-Standards bilden, könnten unzureichende Umsetzungskapazitäten auf der Ebene der bundesstaatlichen Umweltorganen und Änderungen des rechtlichen Rahmens des Landes während der Projektdurchführung zu Herausforderungen führen und letztlich dazu, dass die U&S-Anforderungen nicht eingehalten werden. Die derzeitige Sensibilität in Bezug auf die Kontrolle der Abholzung in Brasilien, könnte zu Reputationsrisiken für das Projekt führen. Durch die oben erwähnten, erforderlichen Studien und Pläne werden Bedarfe im Hinblick auf die erforderlichen Umsetzungskapazitäten und Ressourcen entsprechend identifiziert. Die Umsetzung daraus resultierender Maßnahmen, sowie Rollen, zusätzliche Personalbedarfe und Verantwortlichkeiten der verschiedenen Partner werden in einem Environmental and Social Commitment Plan mit FAS vereinbart.
Seite teilen
Um die Inhalte dieser Seite mit Ihrem Netzwerk zu teilen, klicken Sie auf eines der unten aufgeführten Icons.
Hinweis zum Datenschutz: Beim Teilen der Inhalte werden Ihre persönlichen Daten an das ausgewählte Netzwerk übertragen.
Datenschutzhinweise
Alternativ können Sie auch den Kurz-Link kopieren: https://www.kfw-entwicklungsbank.de/s/dezLlu
Link kopieren Link kopiert