Unterstützung Wassersektorprogramm
Angesichts der krisenhaften Wassersituation in Namibia wurde im Jahr 2019 eine Expertenkommission für den Wassersektor, das sog. Technical Committee of Experts (im Folgenden: TCE) beauftragt, eine Liste prioritärer Projekte zur Verbesserung der Wasserversorgung sowie Abwasserentsorgung und -wiederverwendung vorzulegen. Die in diesem Kontext identifizierten Projekte sollen dann als Teil eines nationalen Unterstützungsprogramms für den Wassersektor umgesetzt werden. Das Programm strebt eine Verbesserung hinsichtlich Verfügbarkeit, Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit der Wasser- und Sanitärversorgung an und umfasst eine Reihe von Vorhaben in diversen urbanen und ländlichen Gebieten.
Die KfW gewährt dem namibischen Finanzministerium ein zinsvergünstigtes Darlehen zur Finanzierung ausgewählter Einzelvorhaben im Norden des Landes sowie in der Küstenregion. Respektive werden hierbei Rohrleitungstausch und -erweiterung der verbleibenden Teilabschnitte der Schwarzekuppe-Swakopmund Wasser-Pipeline sowie der Omdel-Wlotzkasbaken Wasser-Pipeline (Küstenregion), die Rehabilitierung des Wasserkanals zwischen Olushandja und Ogongo, der Wasserpipeline Ongongo-Oshakati sowie des Oshikuku Bypass (Norden), sowie der Bau einer Wasseraufbereitungsanlage in Katima Mulilo (Caprivi-Streifen) ermöglicht. Das Vorhaben trägt zur Verbesserung des Zugangs zu Trinkwasser und zur Erhöhung der Resilienz der namibischen Bevölkerung, unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels (Extremwetterereignissen, anhaltenden Dürren, Rückgang von Niederschlägen etc.), bei. Insbesondere wirkt sich der verbesserte Zugang zu sauberem Wasser auf die Lebenslage der weiblichen Bevölkerung aus. Übergeordnet leistet das Programm einen direkten und unmittelbaren Beitrag zur Anpassung Namibias an den Klimawandel und zur Ressourcenschonung durch die Reduzierung von Wasserverlustraten.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Ziel des Vorhabens ist die nachhaltige Verbesserung des Zugangs zu Trinkwasser und Erhöhung der Resilienz der Zielgruppe unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels in drei Regionen im Norden Namibias. Es werden bestehende Wasserversorgungskanäle und -leitungen sowie eine Wasseraufbereitungsanlage rehabilitiert und ersetzt. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist für das Vorhaben von einem mittleren U&S-Risiko auszugehen. Es wird entsprechend der Nachhaltigkeitsrichtlinie der KfW Entwicklungsbank in die USVP Kategorie: "B" (moderates Risiko) eingestuft. Potenziell geringe bis moderate negative Auswirkungen und Risiken auf Anwohner, Arbeitskräfte und natürliche Ressourcen können bei Bau und Betrieb der geplanten Maßnahmen nicht ausgeschlossen werden. Weitere negative Wirkungen könnten von Restprodukten der Trinkwasseraufbereitung ausgehen. Die Risiken werden jedoch mit Gegenmaßnahmen nach dem Stand der Technik bzw. mit Standardlösungen vermeid-, minder- bzw. bewältigbar sein. Hierfür werden aufgrund der nationalen Umweltgenehmigungsprozesse und der Nachhaltigkeitsrichtlinie der KfW Entwicklungsbank vertiefte Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfungen für die verschiedenen Vorhabenkomponenten durchgeführt. Es werden Umwelt- und Sozialmanagementpläne erarbeitet, die vom Projektträger verpflichtend umzusetzen sind. Ebenso werden das Verfahren zur Beteiligung der Öffentlichkeit bzw. der Projektbetroffenen und die Einrichtung eines an das Vorhaben angepassten Beschwerdeverfahrens für Projektbetroffene und Arbeiter*innen festgelegt.
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