UNDP Irak - Stabilisierung und Beschäftigung, FFIS/ICRRP

Der Irak ist durch mehrere Kriege, politische Krisen und zuletzt den Kampf gegen den IS stark zerstört. Es ist davon auszugehen, dass trotz der Vertreibung des IS und der Befreiung Mosuls im dritten Quartal 2017, der Wiederaufbau des Landes und die nationale Aussöhnung noch Jahre in Anspruch nehmen werden.

Seit der Niederschlagung des IS im September 2017 konnten gem. IOM bereits 4,2 Mio. Menschen, darunter rund 2,0 Mio. Kinder, zu ihren Heimatorten zurückkehren. Stand April 2019 gelten rd. 1,6 Mio. Iraker (davon 900.000 Kinder) weiterhin als binnenflüchtig, davon rd. 500.000 in der Provinz Ninive, 330.000 in der Provinz Dohuk, rd. 212.000 in der Provinz Erbil, 150.000 in der Provinz Sulaymaniyah, knapp 120.000 in Salah-Al-Din sowie 102.000 in der Provinz Kirkuk. Rund 30% der Binnenflüchtlinge lebt nach IOM Angaben in Flüchtlingscamps, 70% in sonstigen Unterkünften, davon ca. 8% in Notunterkünften (informelle Siedlungen, verlassene Gebäude etc.). Aber auch viele zurückgekehrte Binnenflüchtlinge leben weiterhin unter kritischen finanziellen Bedingungen (geschätzt 10%).
Bei den verbleibenden Binnenflüchtlingen liegen i.d.R. schwerwiegende Gründe (bspw. Mitgliedschaft ISIL) vor, die einer zeitnahen Rückkehr auch mittel- und langfristig entgegenstehen könnten. Die Rückkehrrate der verbleibenden Binnenflüchtlinge hat sich im Jahresverlauf 2018 und aktuell signifikant reduziert.

Zusätzlich hat der Irak seit Beginn der Syrienkrise rd. 250.000 syrische Flüchtlinge aufgenommen. Der teils erhebliche demographische Druck auf die die Binnenvertriebenen und die syrischen Flüchtlinge aufnehmenden Gemeinden führt in vielen Fällen zur Überlastung der ohnehin bereits unzureichenden öffentlichen Daseinsvorsorge. Besonders gravierend ist dies in den kurdischen Autonomiegebieten. Zunehmend stehen die syrischen Flüchtlinge, Binnenvertriebene und Einwohner der aufnehmenden Gemeinden in Konkurrenz um Wohnraum und öffentliche Dienstleistungen sowie Beschäftigungs- bzw. Einkommensmöglichkeiten.

Das Vorhaben umfasst zwei Komponenten, die vornehmlich auf (1) unmittelbare Stabilisierung (Funding Facility for Immediate Stabilization; FFIS) bzw. auf (2) Stärkung der Resilienz (Iraq Crisis Response and Resilience Programme; ICRRP) ausgerichtet sind.

Übergeordnetes Ziel der FZ-Maßnahme ist es, einen Beitrag zur kurzfristigen Verbesserung der sozioökonomischen Verhältnisse, insbes. der Einkommenssituation, in jenen Gemeinden zu leisten, die kürzlich vom sog. ISIL befreit (Komponente 1: FFIS) bzw. im Zuge der Kampfhand-lungen im Irak und Syrien in substantiellem Umfang Binnenvertriebene oder syrische Flüchtlinge aufgenommen haben (Komponente 2: ICRRP).

Erreicht werden soll diese Zielsetzung, indem für den Wiederaufbau (FFIS) bzw. für die Instand-haltung bestehender lokaler Infrastruktur und die Aufrechterhaltung grundlegender öffentlicher Dienstleistungen (ICRRP) notwendige Maßnahmen arbeitsintensiv durchgeführt und so Ein-kommen für voraussichtlich rd. 16.661 Personen generiert werden.

Der regionale Fokus der Maßnahmen liegt auf Mosul (FFIS), Dohuk, Erbil und Sulaymaniyah (ICRRP). Die Zielgruppe der Maßnahmen umfasst die Bevölkerung von Mosul, Binnenvertriebene, die Bevölkerung der aufnehmenden Gemeinden und syrische Flüchtlinge.
Die SI Maßnahmen werden seit dem vierten Quartal 2017 in einem Zeitraum bis März 2021 umgesetzt.

Land / Region / Institution Irak
Nummer 40144
Schwerpunkt Sonstige
Sektor 72010 - Materielle Nothilfe
USV-Kategorie B
Finanzierungsinstrument Zuschuss / Darlehen aus Haushaltsmitteln
Weitere Geber -
Deutscher Finanzierungsbeitrag 40 Mio. EUR
Status abgeschlossen
Auftraggeber BMZ
Projektpartner UNDP EURO CONTRIBUT. ACCOUNT
Zuständige Abteilung Afghanistan, Pakistan

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