Stärkung der Dürreresilienz der pastoralen und agro-pastoralen Bevölkerung in der Afar Region

Die Mehrheit (83 %) der ca. 96 Millionen Einwohner Äthiopiens lebt im ländlichen Raum und ist in der Landwirtschaft tätig. Dies bringt eine hohe Abhängigkeit von den naturräumlichen Gegebenheiten und möglichen klimatischen Veränderungen mit sich. Zunehmend häufig auftretende und lang anhaltende Dürren gefolgt von außergewöhnlichen Niederschlagsereignissen führen in Verbindung mit steigendem Nutzungsdruck durch eine stark wachsende Bevölkerung zur Degradierung der Pflanzendecke, Überweidung, verstärkter Erosion und Verlust von Boden. Die vorgeschlagene FZ-Maßnahme, die zur Anpassung an den Klimawandel beitragen und aus dem Sondervermögen "Energie und Klimafonds" (SV EKF) finanziert werden soll, fokussiert auf die am schwersten von diesen Entwicklungen betroffenen ariden und semi-ariden Gebiete im Tiefland Äthiopiens. Das übergeordnete Ziel der FZ-Maßnahme ist es, die Dürreresilienz der pastoral und agro-pastoral lebenden Bevölkerung in der Region Afar zu stärken. Das dort vorherrschende, an die harten klimatischen Bedingungen angepasste, traditionelle System der halbnomadischen Viehwirtschaft gerät im Zuge der immer häufiger auftretenden Dürren unter Druck. Den Pastoralisten wird der traditionell übliche Zugang zu wichtigen Wasser- und Landressourcen zunehmend erschwert und jede Dürre verschärft die Situation in diesem fragilen Ökosystem und schwächt die Lebensgrundlagen der dort lebenden Bevölkerung, die anfälliger für Nahrungsmittel-, Futtermittel- und Wasserknappheit wird (Kernproblem). Grund hierfür sind neben der Überwucherung großer Weideflächen durch invasive Pflanzenarten und dem steigenden Siedlungs- und Bevölkerungsdruck aus der Hochebene vor allem staatlich gesteuerte Investitionsprojekte im ländlichen Raum und ihr Bedarf an Boden und Wasser.
Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken fördert die FZ-Maßnahme den Erhalt und die produktivere Nutzung bestehender Bodenressourcen bzw. Weideflächen, um die Bevölkerung in die Lage zu versetzen, ihre natürlichen Lebensgrundlagen auch unter sich verändernden Klimabedingungen nachhaltig zu bewirtschaften (FZ-Modulziel). Ursprünglich waren im Rahmen des Vorhabens zwei Komponenten vorgesehen: 1) Die Rehabilitation und Neuanlage von Bewässerungsanlagen und die Errichtung von Anlagen, die eine produktive Nutzung temporär verfügbarer Wassermengen ermöglichen. 2) Die Rehabilitierung von Weideland unter Anwendung großflächiger Bodenbearbeitungs- und -konservierungsmaßnahmen in Verbindung mit einer verbesserten Weidenutzung. Aufgrund des hohen Investitionsbedarfs zur Intensivierung und breiteren Umsetzung der Maßnahmen wurde die erste Komponente nachträglich abgespalten und wird nun in einem separaten Vorhaben, finanziert durch Mittel der Sonderinitiative "Eine Welt ohne Hunger" (SEWOH), umgesetzt (BMZ-Nr. 2015.0136.0). Die Umsetzung der Komponente 2 erfolgt weiterhin im Rahmen dieses Vorhabens nun mit einem größeren Mittelvolumen. Die beiden Maßnahmen wirken komplementär und werden im Rahmen einer Steuerungsstruktur koordiniert und umgesetzt.

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Das Vorhaben wurde entsprechend der Nachhaltigkeitsrichtlinie der KfW Entwicklungsbank in die Umwelt- und Sozialrisikokategorie C eingeordnet, da vom Vorhaben voraussichtlich keine oder nur geringe nachteilige Auswirkungen und Risiken auf Umwelt und soziale Belange ausgehen. Es ist daher kein spezifischer Umwelt- und Sozialmanagementplan erforderlich. Der Partner wurde zur Einführung eines Beschwerdemechanismus verpflichtet und muss die KfW unverzüglich über umwelt- und sozialrelevante besondere Vorkommnisse informieren.

Land / Region / Institution Äthiopien
Nummer 30932
Schwerpunkt Ernährung und Landwirtschaft
Sektor 31130 - Landwirtschaftliche Landressourcen
USV-Kategorie C
Finanzierungsinstrument Zuschuss / Darlehen aus Haushaltsmitteln
Weitere Geber Eigenbeitrag d. Landes/Own contribution of country
Deutscher Finanzierungsbeitrag 6 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner MINISTRY OF AGRICULTURE
Zuständige Abteilung Ostafrika und Afrikanische Union

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