Schutz der Biodiversität im Tai-Sapo-Korridor (Komponente Grebo-Sapo-Park LBR)

Kernproblem
Der grenzüberschreitende ivorisch-liberianische Taï-Grebo-Sapo-Regenwaldkomplex umfasst mit dem Taï-Nationalpark (Côte d'Ivoire), dem Grebo-Forst sowie dem Sapo-Nationalpark (beide in Liberia) die letzten noch weitgehend intakten Regenwaldflächen des westafrikanischen Regenwaldgürtels. Das Kernproblem in der Bedrohung der Biodiversität der liberianischen Teile ist der fehlende Schutzstatus wichtiger Regenwaldflächen, der damit verbundenen drohenden Verinselung von Schutzgebieten bei gleichzeitig unzureichenden Kapazitäten der für den Schutzgebietserhalt zuständigen Akteure und fehlender grenzüberschreitender Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden des Nachbarlandes Côte d'Ivoire.

Modulziel
Die Voraussetzungen für die Bewahrung der geschützten Flächen im liberianischen Teil des Tai-Grebo-Sapo-Regenwaldkomplexes und für den Erhalt der Biodiversität verbessert.

Wesentliche Outputs
- Der ökologische Korridor zwischen dem (geplanten) Grebo-Nationalpark und dem Sapo-Nationalpark hat einen rechtlich gültigen Schutzstatus.
- Die Überwachung der liberianischen Seite des Tai-Grebo-Sapo-Regenwaldkomplexes durch die Forestry Development Authority in Zusammenarbeit mit der benachbarten Bevölkerung ist verbessert.
- Der Cavalla-Fluss wird entlang des (geplanten) Grebo-Nationaparks von der FDA und ihren ivorischen Partnern gemeinsam für Bio-Monitoring, zur Schutzgebietsüberwachung und zur Durchsetzung der Schutzgesetzgebung genutzt.

Zielgruppe
Die Bevölkerung im Umfeld der Schutzgebiete und Korridorflächen, deren Unterstützung für das Projekt u.a. durch Investitionen in soziale Infrastruktur gefördert werden soll.

Beitrag zur nationalen Umsetzung der Agenda 2030
Das Modul trägt zum Ziel 15 für nachhaltige Entwicklung bei (Ökosysteme schützen und Biodiversitätsverlust stoppen).

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Das FZ-Modul "Erhalt der Biodiversität im Tai-Grebo-Sapo-Regenwaldkomplex (Komponente Liberia)" wurde als USVP-Kategorie B+ eingestuft und zielt auf den Erhalt der Biodiversität im liberianischen Teil des Regenwaldskomplexes. Das Vorhaben fördert zum einen eine Neuausweisung geschützter Flächen, die bislang zum Teil einer forstwirtschaftlichen Nutzung unterlagen, sowie zum anderen eine Verbesserung der seitens der liberianischen Partner vorhandenen Kapazitäten zum Erhalt von Schutzgebieten und unter Schutz stehenden ökologischen Korridorzonen . Die in diesem Rahmen finanzierten Infrastrukturmaßnahmen sind kleinteilig und lassen keine nennenswerten negativen Umweltwirkungen erwarten. Sofern im Umfeld von Schutzgebieten in begrenztem Umgang produktiv genutzte Pufferzonen angelegt werden, tragen diese zu einer geordneteren Landnutzung und einer Reduzierung des Nutzungsdrucks auf geschützte Flächen bei. Das Vorhaben hat wesentliche negative Auswirkungen auf die Bevölkerung in den Schutzgebieten, insbesondere durch Nutzungseinschränkungen, die bestimmte Flächen für wirtschaftliche Aktivitäten wie Jagd, Landwirtschaft und Goldgräberei unzugänglich machen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wird die betroffene Bevölkerung frühzeitig in Planungs- und Umsetzungsprozesse einbezogen, und es werden transparente Vereinbarungen über Ausweichflächen für ernährungsrelevante Aktivitäten getroffen. Gleichzeitig profitieren die Zielgruppen von den Maßnahmen zur Biodiversitätserhaltung, die ihre natürlichen Lebensgrundlagen sichern und zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten in den Rangereinheiten schaffen. Die Umsetzung des Vorhabens berücksichtigt die identifizierten Peace Building Needs, indem Einkommensmöglichkeiten in der Pufferzone geschaffen und die soziale Infrastruktur verbessert wird, was insbesondere Frauen zugutekommt. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Forstbehörde und der lokalen Bevölkerung fördert den sozialen Zusammenhalt und stärkt das Vertrauen in staatliche Stellen. Die Kooperation mit den ivorischen Parkbehörden zur Überwachung der geschützten Flächen unterstützt zudem das friedliche Zusammenleben in der Region. Insgesamt sind die Nutzungseinschränkungen im Rahmen der üblichen Praxis bei Neuausweisungen von Schutzgebieten zu erwarten, und die geringe Bevölkerungsdichte erleichtert die Vereinbarung von Alternativlösungen.

Land / Region / Institution Liberia
Nummer 30617
Schwerpunkt Umwelt und Klima
Sektor 41030 - Biodiversität
USV-Kategorie B+
Finanzierungsinstrument Zuschuss / Darlehen aus Haushaltsmitteln
Weitere Geber -
Deutscher Finanzierungsbeitrag 6 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner FORESTRY DEVELOPMENT AUTHORITY
Zuständige Abteilung Westafrika

Kontakt

Transparenz

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