REDD Early Movers (REM) Kolumbien II
Kolumbien ist seit 2015 Teil des REDD Early Movers (REM) Programms und erhält Zuschüsse gegen vermiedene Entwaldung im Einklang mit dem REDD+ Mechanismus der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC). Seit Abschluss des Friedensabkommens 2016 haben sich im Land die Rahmenbedingungen für den Schutz der Wälder verschlechtert. Durch die ansteigende Entwaldung sind nicht nur die Waldökosysteme und die dort lebende Bevölkerung stark bedroht, auch Zahlungen für Emissionsminderungen waren nicht mehr möglich. Im Dezember 2019 hat sich die Regierung Kolumbiens erneut zu ehrgeizigen Zielen bei der Minderung von Treibhausgasemissionen aus Entwaldung verpflichtet (Joint Declaration of Intent). Mit dem Vorhaben soll Kolumbiens Regierung beim Waldschutz und der nachhaltigen Entwicklung Amazoniens unterstützt werden.
Ziel des Vorhabens ist es, klimaschädliche Treibhausgasemissionen aus der Entwaldung in Kolumbien zu vermindern sowie die Voraussetzungen für die Reduzierung der Entwaldung in Kolumbien zu verbessern.
Auf der Wirkungsebene vergütet das Vorhaben messbare Erfolge bei der Verbesserung der Forstpolitik sowie bei Schutz und nachhaltiger Nutzung des Amazonasregenwalds. Auf der Output-Ebene wird durch die Investition der Mittel über ein sozial gerechtes Verteilungssystem (Benefit-Sharing) ein Beitrag zur ländlichen Entwicklung und zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der Bevölkerungsgruppen in der kolumbianischen Amazonasregion geleistet.
Zielgruppe sind die Bevölkerungsgruppen in Amazonien, die direkt und indirekt vom Wald abhängig sind und somit von dessen Fortbestand durch Schutz und nachhaltige Nutzung profitieren. Dazu gehören neben Kleinbauern insbesondere indigene Völker und traditionelle Gemeinschaften. Daneben stärkt das Vorhaben die Managementkapazitäten des Umweltministeriums und der regionalen Umweltverwaltungen CAR in Amazonien.
Das Vorhabens trägt zu den Nachhaltigkeitszielen Klimawandel (SDG 13) und Landökosysteme (SDG 15) bei.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Das Neuvorhaben der finanziellen Zusammenarbeit "REDD Early Movers (REM) Kolumbien II" baut auf dem laufenden Vorhaben "REDD Early Movers (REM) Kolumbien" (BMZ 215010129) auf, das seit 2015 als Teil der GNU (Germany, Norway, United Kingdom) Gebergemeinschaft in Übereinstimmung mit den Vorgaben der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) die REDD+-Interimsfinanzierung auf nationaler und subnationaler Ebene unterstützt. Das Vorhaben ist als ergebnisbasierte Finanzierung strukturiert und vergütet messbare Politikerfolge in der Waldpolitik und Entwaldungsbekämpfung sowie - soweit vorhanden - Emissionsreduktionen aus vermiedener Entwaldung in Kolumbien. Die Mittel werden über einen Verteilungssystem (Benefit-Sharing) in der kolumbianischen Amazonasregion in Waldschutz und den Aufbau einer nachhaltigen Waldwirtschaft reinvestiert. Das Vorhaben wurde als B+ eingestuft und einer vertieften Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung unterzogen. Bei der Kategorisierung wurde ein besonderer Fokus auf mögliche Beeinträchtigungen indigener Völker, die Einschränkung von Nutzungsrechten im Rahmen der Waldbewirtschaftung sowie der potenziellen indirekten Auswirkungen der Auszahlungsindikatoren im Bezug zur Waldpolitik gelegt. Mögliche Konflikte auf lokaler Ebene in Bezug auf Verteilungsfragen und mögliche soziale Spannungen innerhalb und zwischen den Zielgruppen sowie Belange der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Waldbewirtschaftung fanden Berücksichtigung. Indigene werden in Planungsprozesse für die Benefit-Sharing-Komponenten entsprechend der geltenden Standards eingebunden und beteiligt. Die vertiefte Prüfung ergab, dass das Vorhaben überwiegend positive Auswirkungen auf Umwelt- und soziale Aspekte hat. Es wurden jedoch auch mögliche negative Auswirkungen identifiziert, die u.a. im Handbuch des Vorhabens (Manual Operativo del Programa) berücksichtigt werden müssen. Eine angestrebte Third-party-Verification nach FSC trägt zu einer besseren Überwachung und Kontrolle der Wertschöpfungskette Holz und damit zur Risikominimierung bei. Aufgrund der Komplexität des Programmes sind ein Environmental and Social Systems Assessment (ESSA) und ein Environmental and Social Management Framework (ESMF) durchzuführen. Über den etablierten Beschwerdemechanismus von Visíon Amazonía, eine Initiative der kolumbianischen Regierung, über die die Mittel umgesetzt werden, können Anrainer Beschwerden, Mängel und negative Auswirkungen sowie Anregungen und Vorschläge anzeigen.
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