Nigerianisches Programm zur Agrarfinanzierung

Die Gründe für eine unzureichende Entwicklung der Landwirtschaft in Nigeria sind vielfältig. Sie reichen von unzureichender Saatgutqualität, über mangelnde mechanisierte Bestellung des Bodens, verbesserungsbedürftige Anbaumethoden, fehlende Verarbeitungs- und Lagerungskapazitäten bis hin zu schlechter Infrastruktur. Abgesehen davon, stellt der fehlende Zugang zu angemessenen Finanzdienstleistungen einen der zentralen Engpässe für die Entwicklung der Agrarwirtschaft dar.
Das Vorhaben soll ein neues Finanzierungsinstrument für die privatsektororientierte Agrarwirtschaft in Nigeria bereitstellen und dadurch insbesondere Kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU) Zugang zu Finanzdienstleistungen gewähren. Dadurch soll ein Beitrag zur Realisierung des immensen Potentials der nigerianischen Agrarwirtschaft geleistet werden. Der nigerianische Fonds für Agrarfinanzierungen (Fund for Agri-Finance in Nigeria, FAFIN) zielt auf eine Steigerung des Einkommens und der Leistungsfähigkeit der Akteure entlang der gesamten landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette ab, die sich insbesondere in Produktivitätssteigerungen kleinbäuerlicher Anbaubetriebe niederschlagen soll.
FAFIN ist ein Fonds nach mauritischem Recht, der von einem in Nigeria ansässigen Fondsmanager geführt wird. Das Produktangebot umfasst Kredite, Mezzaninfinanzierungen und Eigenkapitalbeteiligungen. Begünstigte sind primär kleine und mittlere Agrarunternehmen wie Lieferanten von Saatgut und Düngemitteln sowie verarbeitende Unternehmen, daneben aber auch Kooperativen und andere Produzentengemeinschaften.
Die Begleitmaßnahme (TA Facility) von FAFIN hat zum Ziel, die Entwicklung und das Wachstum der Unternehmen zu fördern, in die FAFIN investiert. Dies geschieht v.a. durch unterstützende Maßnahmen bei der Formulierung der Unternehmensstrategie, durch technische und agronomische Beratung und Unterstützung bei der nachhaltigen Einbindung von Produzenten und anderen Akteuren der Wertschöpfungsketten.