Nachhaltige Transformation des Energiesektors

Hohe technische und kommerzielle Verluste hemmen die Effizienz des ghanaischen Energiesektors. Dies ist unter anderem auf den schlechten Zustand der Übertragungsnetze zurückzuführen. Insbesondere im Süden Ghanas sind die Stromleitungen überlastet. Mittelfristig wird dies vor allem in urbanen Hubs wie Accra und Kumasi vermehrt zu Stromausfällen und einer unzuverlässigeren Stromversorgung führen.
Zeitgleich sieht der Renewable Energy Master Plan die deutliche Steigerung der Erzeugungskapazitäten aus erneuerbaren Energien vor. Eine dezentrale Erzeugung, veränderte Stromflüsse, fortschreitende Elektrifizierung und eine stark zunehmende Variabilität in der Erzeugung aufgrund natürlicher Bedingungen erfordern eine robuste Netzinfrastruktur. Das bedeutet, dass der Ausbau von erneuerbaren Energien nur umsetzbar ist, wenn zeitgleich auch in den Ausbau und die Modernisierung von Stromnetzen investiert wird. Durch den Bau der 330 kV Übertragungsleitung von Accra nach Kumasi wird ein Beitrag zu einer effizienten, verlässlichen und klimaverträglichen Stromversorgung, sowie zur Netzstabilität geleistet und somit eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht.
Durch den Ausbau des Stromnetzwerks profitieren private Haushalte, öffentliche Institutionen, sowie Unternehmen direkt von einer verbesserten und verlässlichen Stromversorgung. Das Projekt wird gemeinsam mit GRIDCo als Projektträger umgesetzt.

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Das Vorhaben ist der USVP Kategorie A zugeordnet, da hohe unumkehrbare Auswirkungen und Risiken auf Ökosystem, Anwohner:innen und Arbeiter:innen bei Bau und Betrieb der geplanten Infrastrukturmaßnahme nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausgeschlossen werden können, die zum Teil potenziell nicht umkehrbar und nicht mit Standardlösungen vermieden bzw. vermindert werden können. Dazu gehören unter anderem physischen Umsiedlungen, die insbesondere im städtischen Bereich in Accra und Kumasi trotz Optimierung der Routenführung nicht zu umgehen sind, sowie ökonomische Einschränkungen im kompletten Leitungskorridor. Des Weiteren sind Auswirkungen auf die Biodiversität nicht zu vermeiden, da die Leitung durch bewaldete Flächen verläuft, welche für die Trasse gerodet werden müssen, sowie z.B. Risiken der Arbeitssicherheit im Bau und Betrieb. Um diese Auswirkungen entsprechend den relevanten nationalen und internationalen Umwelt- und Sozialstandards zu steuern, wird in der weiteren Projektumsetzung basierend auf den Ergebnissen der Scoping Studie eine Umwelt- und Sozialverträglichkeitsstudie sowie erforderliche Spezialstudien und Managementpläne, wie der Umsiedlungs- und Kompensationsplan, Stakeholder Engagement Plan (inkl. Beschwerdemechanismus) entwickelt, welche vom Projektträger, dem Durchführungsconsultant sowie beteiligten Baufirmen umzusetzen sind. Dies wird im Rahmen der Besonderen Vereinbarungen und dem Umwelt- und Sozialverpflichtungsplan zwischen KfW und GRIDCo festgelegt und die Umsetzung seitens der KfW gemonitort. GRIDCo ist verpflichtet regelmäßig zur Umwelt- und Sozialleistung des Vorhabens Bericht zu erstatten sowie ad-hoc im Falle von besonderen Vorkommnissen.

Land / Region / Institution Ghana
Nummer 47988
Schwerpunkt Energie
Sektor 23630 - Stromübertragung, -verteilung u. Speicher
USV-Kategorie A
Finanzierungsinstrument Zuschuss / Darlehen aus Haushaltsmitteln
Weitere Geber -
Deutscher Finanzierungsbeitrag 31,5 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner GHANA GRID COMPANY LIMITED
Zuständige Abteilung Zentralafrika

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