Multitechnologie Standort für Erneuerbare Energie Cuamba-Lichinga
Der nationale Stromversorger Electricidade de Moçambique (EDM) betreibt die Kleinwasserkraftwerke (KWK) Cuamba (1 MW) und Lichinga (0,75 MW) in der nordwestlichen Provinz Niassa. Die KWK wurden in den 1980er Jahre erbaut, um die Abhängigkeit von der Stromerzeugung mit Verbrennungsmotoren zu reduzieren, die Energieversorgung in der Provinz zu gewährleisten und Wirtschaftsentwicklung zu ermöglichen. Beide Kraftwerke sind am Ende ihrer Lebenszeit angekommen und können jeweils nur mit etwa der Hälfte der installierten Leistung, die immer weiter abnimmt, betrieben werden. Im Rahmen des Vorhabens sollen die beiden KWK nicht nur modernisiert, sondern zu Multi-Technologie-Standorten für Erneuerbare Energien (EE) ausgebaut werden. Daher sieht das Projektdesign folgende drei Komponenten vor: a) Rehabilitierung der KWK Cuamba und Lichinga, b) Nutzung der Kraftwerksgelände und sämtlicher Dächer für die Installation von PV-Solaranlagen, c) in Cuamba Neuinstallation zweier mit Solarenergie betriebenen reversiblen Verlagerungspumpen und eines Reservoirs. Durch diese Maßnahmen kann die regenerative Jahreserzeugung der beiden einzigen Wasserkraftwerke (WKW) im stark unterversorgten Norden Mosambiks erhöht, die Stromversorgung stabilisiert und der Einsatz fossiler Stromerzeugung aus Dieselgeneratoren verringert werden.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Ziel des Vorhabens ist es die bestehenden Wasserkraftwerke in Cuamba und Lichinga zu rehabilitieren, um deren störungsfreien Lauf zu sichern und damit die Netzstabilität zu erhöhen. Das Vorhaben ist mit potenziell leichten bis moderaten Umwelt-, Sozial-, und Arbeitsschutzrisiken während der Rehabilitierung sowie im anschließenden Betrieb verbunden. Die Arbeitsschutzrisiken umfassen das Arbeiten in Höhe, elektrische Arbeiten und Arbeiten mit schwerem Gerät. Die Umweltrisiken beinhalten die Verschmutzung durch Öl und andere Substanzen in Böden und Gewässer. Die Sozialrisiken umfassen Gefährdungen für die Anwohner während der Rehabilitierung so-wie eventuell den Verlust von bisher informell genutzten landwirtschaftlichen Flächen rund um die die Staubecken und andere Komponenten. Das Vorhaben wurde aufgrund dieser Risiken gemäß der KfW Nachhaltigkeitsrichtlinie in die Um-welt- und Sozialkategorie "B" eingeordnet. Um die hier beschriebenen Risiken zu vermeiden, sind grundsätzlich die nationale Umwelt- und Sozialgesetzgebung sowie die Nachhaltigkeitsanforderungen der KfW Entwicklungsbank einzuhalten. Diese umfassen die Umwelt- und Sozialstandards der Weltbank, die allgemeinen und sektoralen EHS-Guidelines der Weltbankgruppe und die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation. Es wird mit EDM vereinbart, dass ein Umwelt- und Sozialmanagementplan zu erstellen ist sowie eine Umweltprüfung nach nationalem Recht durchzuführen ist. Die Umwelt- und Arbeitsschutzrisiken sind mit entsprechenden Maßnahmen nach dem Stand der Technik, vermeid-, verminder- beziehungsweise bewältigbar. Diese Maßnahmen werden dargestellt im Umwelt- und Sozialmanagementplan, welcher Teil der Ausschreibungsunterlagen und Verträge für die Firmen wird, die die Arbeiten durchführen werden. EDM hat die KfW außerdem regelmäßig über die Umsetzung der Maßnahmen sowie eventuelle besondere Vorkommnisse zu informieren. EDM verfügt bereits über einen funktionierenden Beschwerdemechanismus, der im Vorhaben weiterhin umzusetzen ist.
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