Küsten- und Meeresschutz II

Das Vorhaben Küsten- und Meeresschutz II (Pêche Côtière Durable - PCD II) leistet einen Beitrag zum EZ-Programm "Schutz und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen" in Madagaskar. Es zielt auf das nachhaltige Management von Mangroven und anderer natürlicher mariner Ressourcen durch lokale Gemeinschaften, welche dadurch ihre sozioökonomische Lebensgrundlage verbessern.

Die Gemeinschaften werden von ausgewählten Nichtregierungsorganisationen (NRO) dabei unterstützt, ihnen über "transfert de gestion" zur Nutzung übertragene Gebiete nachhaltiger zu bewirtschaften. Die durch NROs geförderten Maßnahmen umfassen u.a. die partizipative Erarbeitung und Umsetzung von Ressourcenmanagementvereinbarungen wie Nutzungsregeln für Mangroven, die Einrichtung eines Kontroll- und Überwachungssystems sowie eines ökologischen Monitorings, die Förderung alternativer Einkommensquellen und neuer Wertschöpfungsketten für Mangrovenprodukte sowie Sensibilisierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Ein Schwerpunkt der Maßnahmen liegt auf der Wiederherstellung, Inwertsetzung und Bewirtschaftung der Mangroven an der madagassischen Westküste.

Primäre Zielgruppe ist die ländliche Bevölkerung in den sechs Interventionszonen in den Zielregionen DIANA und Menabe. Das FZ-Modul fußt konzeptionell auf dem Vorläufervorhaben PCD I (BMZ-Nr. 201669027).

Empfänger des FZ-Beitrages ist die Republik Madagaskar, vertreten durch das Finanzministerium. Projektträger ist Madagascar National Parks, der neben dem Management von terrestrischen und marinen Schutzgebieten auch für die Einbeziehung der Anrainerbevölkerung in den nachhaltigen Schutz der sensiblen Ökosysteme verantwortlich ist. Dafür arbeitet MNP eng mit NROs zusammen, die in den vorgesehenen Projektregionen bereits tätig sind. Die Gesamtkosten des Vorhabens werden auf rund 7,2 Mio. EUR geschätzt. Zur Finanzierung der Kosten des Vorhabens steht ein FZ-Zuschuss in Höhe von 7,1 Mio. EUR zur Verfügung, der durch Eigenbeiträge von MNP komplettiert wird.

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Das Vorhaben wird aufgrund eines erwarteten erheblichen U+S-Risikos als Kategorie B+ eingestuft. Hauptsächlich birgt das Vorhaben Sozialrisiken. Hauptrisiken für die betroffene Bevölkerung ergeben sich vor allem aus dem Verlust bzw. der Einschränkung des Zugangs zu natürlichen Ressourcen und eventuellen Landnutzungskonflikten im Rahmen der Wiederaufforstungsmaßnahmen. Das Risiko des Verlusts bzw. der Umverteilung des Zugangs von vulnerablen Gruppen zu den Ressourcen sowie eines Konflikts über Flächen für die Wiederaufforstung ist auf die Interventionsstandorte beschränkt. Diese können von den NROs durch einen integrativen und partizipativen Ansatz bewältigt werden. Bei Nutzungsrechteübertragungen oder der Entscheidung der Klassifizierung von Schutzgebieten wird die Bevölkerung grundsätzlich über freie, vorbereitende und informierte Konsultationen eingebunden. Die potentiellen negativen Auswirkungen im Bereich Arbeit und Umwelt beschränken sich auf die Projektstandorte und sind mit Standardmaßnahmen zu bewältigen; allerdings sind wesentliche Risiken für die Umwelt aufgrund der sehr rudimentären Infrastrukturmaßnahmen unwahrscheinlich. Vielmehr werden für die Umwelt bei dem auf Ressourcenschutz bzw. verbessertem Ressourcenmanagement ausgerichtetem Vorhaben positive Wirkungen erwartet. Für die Mitigierung der oben genannten Risiken wird während der Vorbereitungsphase eine Umwelt- und Sozialverträglichkeitsstudie durchgeführt. In deren Rahmen werden die bestehenden Ansätze der NROs identifiziert und bewertet sowie "Community Engagement and Participation Frameworks" (Cadre d'Engagement et de Planning Communautaire) erarbeitet. Die Studie wird durch einen Umweltconsultant gemeinsam mit MNP durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie sowie die geeigneten Maßnahmen zur Mitigierung werden in den Finanzierungsvereinbarungen zwischen dem Träger Madagascar National Parcs (MNP) und den NROs festgelegt. Die Verantwortung für die Einführung, Umsetzung und Überwachung der Regeln während der Durchführung des Vorhabens obliegt MNP sowie den NROs für die Einzelprojekte.

Land / Region / Institution Madagaskar
Nummer 42039
Schwerpunkt Umwelt und Klima
Sektor 41030 - Biodiversität
USV-Kategorie B+
Finanzierungsinstrument Zuschuss / Darlehen aus Haushaltsmitteln
Weitere Geber -
Deutscher Finanzierungsbeitrag 7,1 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner MADAGASCAR NATIONAL PARKS(MNP)
Zuständige Abteilung Zentralafrika

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